Betrugswelle schwappt durch Kaiserslautern
Falsche Polizeibeamten versuchen Beute zu machen
Kaiserslautern. Eine ganze Welle versuchter Trickbetrügereien ist am Mittwoch durch Kaiserslautern geschwappt. Demnach haben Betrüger über den ganzen Tag verteilt Menschen im Stadtgebiet angerufen und sich als Polizeibeamte ausgegeben - das Ziel der Anrufer: Sie wollten an Informationen über Wertgegenstände und Bankverbindungen ihrer ausgewählten Opfer kommen.
Die meisten Angerufenen erkannten allerdings den Betrugsversuch und reagierten richtig, indem sie einfach auflegten. Eine der angerufenen Seniorinnen hätte jedoch beinahe ihre Ersparnisse hergegeben...
Vom Vormittag bis zum späten Nachmittag gingen bei der Kaiserslauterer Kripo 13 Anzeigen zu Betrugsversuchen mit der Masche der falschen Polizeibeamten ein. Sozusagen "querbeet" wurden Männer und Frauen im Stadtgebiet angerufen und ihnen eine "Schreckensmeldung" von Vorfällen in ihrem Umfeld aufgetischt.
Einer der Angerufen, ein 67-jähriger Mann, berichtete beispielsweise, dass ihm weisgemacht wurde, in seiner Wohngegend sei eine Frau überfallen und beraubt worden. Nach der scheinheiligen Frage des Anrufers, ob er etwas beobachtet habe, ging das Gespräch ins Aushorchen über, und es kamen Fragen nach Wertgegenständen im Haus, weiteren Bewohnern und auch nach der Bankverbindung. Hier wurde dem 67-Jährigen klar, dass er keinen echten Polizisten am Telefon hat - deshalb legte er einfach auf.
Bei einer 66-jährigen Frau meldete sich der betrügerische Anrufer sogar zweimal - einmal vormittags, einmal nachmittags. Nachdem die Dame das erste Telefonat einfach beendete, weil sie die Betrugsmasche erkannte, versuchte der Unbekannte beim zweiten Anruf seiner Geschichte vom Raubüberfall noch etwas mehr Nachdruck zu verleihen. Die 66-Jährige ließ sich aber nicht aufs sprichwörtliche Glatteis führen - sie sagte dem Mann ohne Umschweife, dass er der Kriminelle sei, und legte dann wieder auf.
Gerade noch einmal gut gegangen ist der Betrugsversuch bei einer 86-jährigen Frau aus dem Stadtgebiet. Die Seniorin hatte im Laufe des Tages mehrere Anrufe von angeblichen Polizeibeamten erhalten, die es tatsächlich schafften, mit ihrer Schreckensmeldung die Dame einzuschüchtern und dazu zu bewegen, ihre Ersparnisse von der Bank zu holen, um sie einem Boten zu übergeben.
Nachdem sie das Geld schon zu Hause hatte, kamen der Frau zum Glück doch noch Zweifel an der ganzen Geschichte, weshalb sie den Notruf wählte und die echte Polizei verständigte. Die echten Beamten konnten den Betrugsversuch aufdecken und verhindern, dass die Frau um einen fünfstelligen Betrag "erleichtert" wird... (Polizeipräsidium Westpfalz)
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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