Ende der Protestaktionen der Bauern
Tagesbilanz aus polizeilicher Sicht

Blaulicht/Symbolfoto | Foto: Kim Rileit
  • Blaulicht/Symbolfoto
  • Foto: Kim Rileit
  • hochgeladen von Kim Rileit

Westpfalz. Mit der Demonstrationsfahrt durch die Kaiserslauterer Innenstadt ist am späten Nachmittag auch die dritte "Etappe" der Protestaktionen von Landwirten und unterstützenden Logistikunternehmen am Montag zu Ende gegangen. Zusammengefasst lautet die Tagesbilanz aus polizeilicher Sicht: Alle Versammlungen verliefen friedlich und die Versammlungsteilnehmerinnen und -teilnehmer verhielten sich kooperativ. Auch der Großteil der Verkehrsteilnehmer, die Umleitungen oder Wartezeiten in Kauf nehmen mussten, verhielt sich verständnisvoll und geduldig. Die Polizei dankt allen für das besonnene Verhalten.
Die Protestaktionen starteten am frühen Montagmorgen an zahlreichen Orten, insbesondere entlang der Autobahnen und Bundesstraßen in der Westpfalz, mit den angekündigten Blockaden der Auffahrten. Dadurch kam es an mehreren Stellen zeitweise zu Verkehrsbehinderungen - von stockendem Verkehr bis hin zu temporären Staus - die lokal unterschiedlich stark ausfielen. Der Verkehr konnte aber an den meisten Stellen weiterhin fließen, wenn auch verlangsamt. Dort, wo es nötig war, wurde die Sperrung durch die Landwirte kurzzeitig aufgehoben, um Rückstaus abfließen zu lassen und dadurch Gefahren zu reduzieren. So war es auch in den Vorgesprächen vereinbart worden.
In Zahlen: Insgesamt wurden in der Region 35 Protestaktionen mit Verkehrssperrungen registriert, davon 21 im Bereich Pirmasens und 14 im Bereich Kaiserslautern. An den Aktionen nahmen mehr als 630 Fahrzeuge teil, größtenteils Traktoren (rund 500), teilweise aber auch Lkw und Pkw, und es beteiligten sich rund 1000 Menschen. Im Bereich Kaiserslautern wurden die Aktionen gegen 9 Uhr beendet, im Bereich Pirmasens gegen 12 Uhr.
Am Nachmittag gab es dann noch eine Demonstrationsfahrt durch die Kaiserslauterer Innenstadt, vom Messeplatz aus über eine festgelegte Route zurück zum Ausgangsort. Hier waren mehr als 530 Fahrzeuge dabei, darunter etwa 300 Traktoren. Während das erste Fahrzeug des Konvois die "Rundfahrt" schon beendete, war das letzte Fahrzeug noch nicht auf der 5,6 Kilometer langen Strecke, so dass der Protestzug sozusagen einen "geschlossenen Kreis" bildete. Insgesamt dauerte die Fahrt etwa zweieinhalb Stunden, was im gesamten Innenstadtbereich zeitweise zu deutlichen Rückstaus und stockendem Verkehr führte. Besondere Vorkommnisse gab es nicht - nach den derzeitigen Erkenntnissen verlief auch hier alles friedlich. Alles in allem verzeichnete das Polizeipräsidium Westpfalz über den Tag verteilt im Zusammenhang mit den Protestaktionen lediglich einzelne Ordnungswidrigkeiten und Strafanzeigen.
So versuchte in einem Fall ein Fahrzeugführer bei Zweibrücken eine Polizeiabsperrung eng zu umfahren, wobei er einen Polizeibeamten sowie eine weitere Person gefährdete. Die Polizei stoppte den Fahrer. Gegen ihn wird nun ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr eingeleitet.
In zwei Fällen erstatteten Verkehrsteilnehmer Anzeigen gegen Landwirte wegen Nötigung, nachdem sie durch die Traktoren der Bauern an der Weiterfahrt gehindert wurden (einmal auf der B10 bei Pirmasens, einmal bei Zweibrücken). Inwieweit dieses Verhalten durch die Versammlungsfreiheit der Landwirte gerechtfertigt ist, wird nun geprüft.
Darüber hinaus missachteten vereinzelt Pkw-Fahrer sämtliche Verkehrsregeln, indem sie versuchten, die gesperrten Autobahn-Auffahrten zu "umfahren" und stattdessen die Abfahrten benutzten, um auf die Autobahn zu kommen. Auch hier hinderte die Polizei diese Fahrerinnen und Fahrer an der Weiterfahrt. Sie erhalten nun Ordnungswidrigkeitenanzeigen.
Und last but not least: Ein Verkehrsteilnehmer handelte sich noch eine Strafanzeige ein, weil er mit einer polizeilichen Absperrung nicht einverstanden war, den Anweisungen nicht folgen wollte und den vor Ort eingesetzten Polizeibeamten beleidigte. ppwp/lmo

Weitere Themen:

Ratgeber
Großbrand bei der Industriewäscherei Ellis | Foto: Verbandsgemeinde Landstuhl
4 Bilder

Wenn Sekunden zählen: Die packendsten Blaulicht-Momente 2024

Rückblick Blaulicht 2024. Das Jahr 2024 war geprägt von Einsätzen, die das Engagement der Einsatzkräfte und die Solidarität der Gesellschaft auf die Probe gestellt haben. Ob Brände, tragische Unfälle, Vermisstenfälle oder tierische Geschichten – die einzelnen Fälle zeichnen ein vielseitiges Bild der Herausforderungen und Schicksale, die uns bewegt haben. Hier gibt es einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse des Jahres in der Pfalz und der Region. Immer aktuell bleiben mit unserem...

Ratgeber
 Möchten Sie regelmäßig Blaulichtmeldungen aus der Pfalz und Mannheim erhalten? Dann abonnieren Sie unseren wöchentlichen Blaulicht-Newsletter.  | Foto: Kim Rileit

Jetzt Blaulicht-Newsletter abonnieren und informiert bleiben

Neuer Blaulicht-Newsletter. Ab sofort bieten wir Ihnen einen wöchentlichen Blaulicht-Newsletter, der Sie regelmäßig über aktuelle Polizeimeldungen, Feuerwehreinsätze und neue Betrugsmaschen aus der Pfalz und Mannheim informiert. Unser Ziel ist es, Ihnen wertvolle Tipps zu geben, wie Sie sich und Ihre Liebsten im Alltag schützen können und zu erfahren, was in der Region passiert. Der Newsletter liefert Ihnen: Aktuelle Polizeiberichte zu Vorfällen in der Region.Einsätze der Feuerwehr, damit Sie...

Autor:

Monika Klein aus Kaiserslautern

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

RatgeberAnzeige
Stellvertretende Pflegedienstleiterin und Praxisanleiterin Annette Filipiak-Bender  | Foto: Ökumenische Sozialstation Westpfalz e.V.
3 Bilder

Pflegeausbildung Kaiserslautern: Wie die Praxisanleitung den Unterschied macht

Generalistische Pflegeausbildung Kaiserslautern: Kaum ein Job ist so zukunftssicher wie der Pflegeberuf. Dabei bietet das Arbeitsfeld viele Möglichkeiten, sich selbst zu entwickeln und verschiedene Weichen für die eigene Zukunft zu stellen. Wer sich für die anspruchsvolle Ausbildung in der Pflege entscheidet, wünscht sich eine umfassende Betreuung und einen Ausbildungsbetrieb, der in allen Phasen der Ausbildung berät und begleitet. Die Ökumenische Sozialstation Westpfalz mit Sitz in Landstuhl...

Online-Prospekte aus Kaiserslautern und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ