Tipps, wie man sich vor Einbrüchen am besten schützen kann
Alle sieben Minuten ein Einbruch

Smart Home-Lösungen, Kameraüberwachung und wachsame Nachbarn – was hilft gegen Einbrüche?  | Foto: Gerd Altmann / Pixabay
  • Smart Home-Lösungen, Kameraüberwachung und wachsame Nachbarn – was hilft gegen Einbrüche?
  • Foto: Gerd Altmann / Pixabay
  • hochgeladen von Wochenblatt Redaktion

Sicherheit. Im Jahr 2020 sank die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland laut Statista um 13,9 Prozent auf 75.023 Fälle. Vermutlich, weil die Chancen und Möglichkeiten für einen Einbruch in der Corona-Pandemie deutlich schlechter waren: Kaum einer war verreist und durch die Arbeit im Home-Office waren viele Menschen auch tagsüber zu Hause. Durch die Lockerungen und die langsame Rückkehr zu einem normalen Alltag sind jetzt aber viele Wohnungen wieder leer. Und die Täter haben sich Alternativen zum klassischen Wohnungseinbruch gesucht. Daher haben die Früherkennung, Verfolgung und Verhinderung von Einbrüchen bei der Polizei eine hohe Priorität. Die ARAG Experten sagen, wie man sich schützen kann.

Beliebte Einstiegswege

Eine Studie der Ruhr-Universität Bochum zur Einbruchsprävention zeigt, dass die ersten Minuten bei einem Einbruch entscheidend sind. Schafft es der Einbrecher nämlich nicht innerhalb von wenigen Minuten, in die Wohnung oder das Haus einzudringen, bricht er den Versuch ab und sucht sich ein einfacheres Ziel. Sicherheit beginnt also damit, Terrassentüren, Fenster und Wohnungstüren gut zu sichern – auch dann, wenn man nur für kurze Zeit das Haus verlässt. Denn dies sind laut Kriminalpolizei die drei beliebtesten Einstiegswege.

Smart Home

Ein intelligentes Heim ist sicherer: Sobald Einbrecher versuchen, sich Zutritt zu verschaffen, schalten sich beispielsweise Licht und Fernseher ein. Gleichzeitig wird der abwesende Nutzer über den Einbruchsversuch per App informiert. Die Internetverbindung, die für ein intelligentes Heim benötigt wird, ist für digitale Einbrecher jedoch die Eingangstür ins Haus. Die privaten Daten können ausgespäht und mit Schadsoftware kann auf sämtliche Geräte zugegriffen werden. So bietet beispielsweise ein smartes Türschloss, das mit entsprechender Malware geknackt werden kann, keinerlei Schutz vor gewieften Langfingern. Wer sein Türschloss über eine Handy-App steuert, muss sich zudem über das Risiko klar sein, dass ein Smartphone – und damit der digitale Schlüssel zum Haus – leicht gestohlen werden kann oder verloren geht.

Kameraüberwachung: Was ist erlaubt?

Das Anbringen einer Kamera oder Kamera-Attrappe, um das eigene Haus oder Grundstück zu überwachen, ist erlaubt. Die ARAG Experten betonen aber, dass nur das eigene Grundstück beobachtet werden darf. Selbst eine schwenkbare Kamera könnte zu Missverständnissen mit den Nachbarn führen. Im Fall der Fälle können mit ihr auch Beweise gesammelt werden, die der Polizei bei der Aufklärung helfen. Manch einen Dieb schreckt eine Kamera ab. Doch wie verhält es sich in einem Mietshaus? Laut Amtsgericht Frankfurt müssen Mieter nicht einmal die Attrappe einer Video-Überwachungskamera im Hauseingang akzeptieren. Der Vermieter hatte sich im verhandelten Fall dem Wunsch nach Entfernung der Geräte mit dem Argument widersetzt, sie dienten allein der Abschreckung von Straftätern und seien im Übrigen gar nicht funktionsfähig. Deshalb werde das Persönlichkeitsrecht des Mieters auch nicht beeinträchtigt. Das Gericht sah dies jedoch anders: Die Installation von Kameraattrappen am Hauseingang stelle grundsätzlich einen „Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht des Mieters dar“. So sei bereits die „mit der Anbringung der Attrappe verbundene Androhung der ständigen Überwachung“ eine Beeinträchtigung der allgemeinen Handlungsfreiheit des Mieters und seiner Besucher (Az.: 33 C 3407/14).

Wachsame Nachbarn und andere Helfer

Oft lohnt es sich, die Nachbarn um Hilfe zu bitten, ob sie das Zuhause im Auge behalten, regelmäßig den Briefkasten leeren oder ihr Auto in der Einfahrt parken können. Zeitschaltuhren können Lampen steuern und beispielsweise in den Abendstunden für gut sichtbare Wohnräume sorgen. Oder man engagiert einen professionellen Haussitter. Das macht für Blumenliebhaber mit vielen wertvollen Pflanzen oder Haustierbesitzer Sinn. Darüber hinaus empfehlen die Experten, Angaben in den sozialen Medien über den momentanen Aufenthaltsort und die Zeit zu vermeiden, in denen niemand zu Hause ist.

Tresor

Es lohnt sich, alle wichtigen Wertsachen, Papiere, wichtigen Dokumente und Liebgewonnenes in einem hochwertigen Tresor aufzubewahren. Ein Tresor macht es Dieben in zweierlei Hinsicht schwieriger: Erstens muss der Tresor geknackt werden; das erfordert Know-how. Und zweitens kostet es die Eindringlinge wertvolle Zeit. Zudem bietet ein zertifizierter Tresor auch Feuerschutz und der Inhalt ist bei einem Brand gesichert.

Hausrat versichern

Nach einem Einbruch hilft die Hausratversicherung. Sie bietet in der Regel Versicherungsschutz gegen Einbruchdiebstahl, Raub und Vandalismus. Darüber hinaus sind Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel versichert. Gute Hausratversicherungen warten mit einem ganzen Bündel an zusätzlichen Angeboten auf, bis hin zur psychologischen Soforthilfe nach einem Einbruch oder Raub. Aus gutem Grund: Die psychische Belastung nach einem Einbruch ist meist genauso schwerwiegend wie der materielle Schaden. Eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) belegt, dass sich fast die Hälfte der Einbruchsopfer in ihrer eigenen Umgebung dauerhaft unsicher fühlen. 20 Prozent leiden sogar langfristig unter Angstzuständen.

Kein Leistungsanspruch

Die Experten weisen darauf hin, dass die Hausratversicherung in der Regel nur dann zahlt, wenn eindeutige Einbruchspuren nachgewiesen werden können. In einem konkreten Fall hatten sich die Langfinger in einer Garage bedient. Einbruchspuren gab es keine. Zudem konnte das Diebstahlopfer nicht beweisen, dass das Garagentor abgeschlossen war. So lag hier lediglich ein einfacher Diebstahl vor und der war in den Versicherungsbedingungen ausgeschlossen (Oberlandesgericht Dresden, Az.: 4 U 161/21). ps

Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

75 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

LokalesAnzeige
Werte und Normen Pflege in Bruchmühlbach-Miesau: Die Umsetzung durch die Mitarbeiter bestimmt den Ruf des Hauses | Foto: Senioren-Zentrum Haus Edelberg
3 Bilder

Werte und Normen der Pflege in Bruchmühlbach-Miesau: Umsetzung bestimmt Ruf

Werte und Normen Pflege. Zum Leitbild des Haus Edelbergs in Buchmühlbach-Miesau gehört, Bewohnern bestmögliche Lebensqualität zu bieten. Viele Patienten haben draußen nicht mehr das Leben geführt, das sie eigentlich führen wollten. Wenn sie ins Haus Edelberg kommen, haben die allermeisten wieder viel mehr Lebensqualität. Denn Pflegende in der Einrichtung sind darauf geschult, Gefühle und Motivationen von Menschen zu lesen, richtig zu kommunizieren und Hilfen zu geben, wo sie nötig sind. Viele...

RatgeberAnzeige
Altenpfleger-Jobs im Haus Edelberg sind gefragt. Vor allem das gute Arbeitsklima, die überdurchschnittliche Bezahlung, die Arbeit auf Augenhöhe und die Karrierechancen halten die Altenpfleger hier.  | Foto: Haus Edelberg
3 Bilder

Altenpfleger-Jobs in Bruchmühlbach-Miesau: Haus Edelberg ist beliebter Arbeitgeber

Altenpfleger-Jobs in Bruchmühlbach-Miesau. Die Haus Edelberg Gruppe ist eines der angesehensten Unternehmen in der stationären Pflege. Auch das Pflegeheim in Bruchmühlbach-Miesau ist einer der attraktivsten Arbeitgeber in der Region, sowohl für Pflegefachkräfte als auch für Altenpflegehelfer. Eine lange Betriebszugehörigkeit kommt unter Mitarbeitern häufig vor. Dem Pflegeheim bleiben die meisten Altenpfleger länger als fünf Jahre treu. Einige Pflegekräfte arbeiten bereits seit...

Online-Prospekte aus Kaiserslautern und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ