Mögliche Fälle von Kindesmissbrauch bisher nur aus Homburg bekannt
Assistenzarzt war nach Homburg im Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern beschäftigt

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Kaiserslautern. Es  liegen keine Hinweise auf mögliche Fälle von Kindesmissbrauch durch einen ehemaligen, mittlerweile verstorbenen Assistenzarzt vor, teilte das Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern am Mittwochabend mit.  Dem betreffenden Mediziner wird vorgeworfen, während seiner Tätigkeit im Uniklinikum Homburg möglicherweise Kinder missbraucht zu haben. Der Arzt war vom Uniklinikum Homburg freigestellt worden, um im Westpfalz-Klinikum seine Ausbildung in einer Klinik mit einem anderen fachlichen Schwerpunkt fortzusetzen. Von April 2014 bis zu seinem Tod im Juni 2016 arbeitete er in Kaiserslautern. Durch seine damit begonnene fünfjährige Facharztausbildung in der Klinik für Neurologie hatte er in seinem dienstlichen Umfeld in der Regel keinen Kontakt mit Patienten im Kindes- und Jugendalter.

"Sowohl die Vorfälle an der Uniklinik Homburg als auch die seinerzeit laufenden Ermittlungen gegen den Assistenzarzt waren der Geschäftsleitung des Klinikums weder zum Zeitpunkt der Bewerbung noch während des Beschäftigungsverhältnisses bekannt. Das vorgelegte aktuelle Arbeitszeugnis war einwandfrei und auch im vorgelegten aktuellen polizeilichen Führungszeugnis fanden sich keine Einträge", sagt Frank Ostermann, Vertreter des Geschäftsführers und Personalleiter. Zudem war der verstorbene Assistenzarzt in Kaiserslautern an der Klinik für Neurologie und nicht wie in Homburg in der Kinder- und Jugendpsychiatrie tätig.

Zwar haben erste Recherchen der Taskforce ergeben, dass sich der Mediziner während seiner Tätigkeit in Kaiserslautern ebenfalls für die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin interessiert hat. Zudem wurde von ihm der Wunsch geäußert, am Klinikum eine Ausscheidungsambulanz einzurichten. Er hat deshalb Gespräche mit der ärztlichen Leitung geführt. Aufgrund seines damaligen Ausbildungsstandes ist es jedoch in beiden Fällen nicht zu einer Umsetzung gekommen. Er blieb bis zu seinem Tod weiter in der Klinik für Neurologie beschäftigt.

Die Taskforce des Westpfalz-Klinikums hat zur Sicherheit zusätzlich die Konsilleistungen überprüft - also die Überweisungen aus der Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde an die Neurologie. Nach aktuellem Kenntnisstand wurden keine Konsile von dem verstorbenen Assistenzarzt bei Patienten der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin durchgeführt.

Nach seinem Tod wurde außerdem sein Klinik-Spind in Anwesenheit des Betriebsrates sowie von Vertretern der Rechtsabteilung und der Klinikleitung geöffnet. Private Gegenstände wurden von der Polizei gesichtet und freigegeben.

Um höchstmögliche Transparenz herzustellen, hat das Westpfalz-Klinikum außerdem eine Hotline eingerichtet. Diese wird von der ehemaligen Missbrauchsbeauftragten der Diözese Speyer, Sybille Jatzko, als Ombudsfrau betreut. Dahin können sich ehemalige Patienten, beziehungsweise deren Angehörige sowie Mitarbeiter mit möglichen Hinweisen wenden. Die Hotline ist unter der Nummer 0151  68 82 57 69, beziehungsweise per E-Mail an sybille@jatzko.de erreichbar. Die Ombudsfrau kann nach Terminabsprache auch persönlich besucht werden. Alle Hinweise werden auf Wunsch anonym behandelt.

Das Westpfalz-Klinikum informiert die Öffentlichkeit, sobald neue Erkenntnisse vorliegen.

Autor:

Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern

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