"Drei Eichen für Kaiserslautern"
Baumpflanzung am Rittersberg-Gymnasium
Kaiserslautern. Am Montag, 6. Dezember, fand auf dem kleinen Schulhof der MSS auf dem Gelände des Gymnasiums am Rittersberg anlässlich der Pflanzung eines Baumes eine Feier zur Aktion „Drei Eichen für Kaiserslautern“ statt. Dieses Jahr wäre Joseph Beuys 100 Jahre alt geworden. Als Hommage an sein zutiefst humanistisches Werk pflanzt das Museum Pfalzgalerie (mpk) in Kooperation mit dem Gymnasium am Rittersberg und der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) und dank der großzügigen Unterstützung seitens der Bau AG, des Forstamts Kaiserslautern und des Steinbruch Carl Picard an ausgewählten Plätzen in Kaiserslautern auf dem Gelände der TUK, der Bau AG (Paul-Münch-Brunnen), des Steinbruchs Picard und auf dem Schulhof des Gymnasiums am Rittersberg insgesamt sogar vier Eichen (3+1).
Flankiert von einem Sandsteinfindling rekurriert diese Aktion auf Beuys Großplastik „7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ zur documenta 7. Beuys setzte mit dieser Arbeit 1982 ein umsichtiges Zeichen, um gegen die Zerstörung von Flora und Fauna anzutreten. Anders als in Kassel flankieren die Pfälzer Bäume Sandsteinfindlinge. Dabei nehmen sie die typische Geologie dieser Region auf. Die Bäume hätten nicht zwingend Eichen sein müssen, aber Eichen sind besonders geeignet, um mit den Belastungen des Klimawandels zurechtzukommen.
Svenja Kriebel, Kuratorin am mpk und Initiatorin der Idee, fand rasch Verbündete: Als erste Britta E. Buhlmann. Die Direktorin des mpk, die selbst von der Beuys'schen Kunst begeistert ist, gab sofort grünes Licht. Gleiches gilt für Martin Picard vom Steinbruch Carl Picard, der die Findlinge und Steinplatten stiftete, auf denen die Hinweisschilder zur Aktion gesetzt werden. Dr. Ute Fenkner-Gies, Leiterin des Forstamt Kaiserslauterns, war ebenfalls auf Anhieb begeistert von der Idee, sodass das Forstamt Kaiserslautern gerne die Bäume für die Aktion beisteuert.
Die Aufstellorte sind mit Bedacht gewählt. Denn nicht allein der Steinbruch, in dem in regelmäßigen Abständen mit Bildhauersymposien, Tanz- oder Filmvorführungen ein alternatives Kulturzentrum auflebt, auch der Campus der Technischen Universität, die Hochschule und der Schulhof des Gymnasiums am Rittersberg sind besondere Orte: Alle eint eines: Sie werden von jungen Menschen aufgesucht, hier wird gelehrt und diskutiert. Es sind zukunftsträchtige Orte des Denkens und Bewusstmachens.
Und so passt es gut, dass auf dem Schulhof des Gymnasiums am Rittersberg der „Beuys-Baum“ als Zeichen einer weiteren Etappe, der 2020 ins Leben gerufenen RBGreen AG fungieren darf. Ein aus der „Fridays for Future“-Klimastreik-Bewegung erwachsenes, gleichermaßen vorbildliches wie ambitioniertes Schüler-Projekt zur Begrünung des Schulhofs. Ein wunderbares, gemeinsames und bürgerschaftliches Engagement, das Joseph Beuys sicher gefallen hätte.
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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