Junge Menschen des Leo Clubs Kaiserslautern unterstützen Bedürftige
Beeindruckendes soziales Engagement
Kaiserslautern. Es ist 9 Uhr am Samstag. Die Temperaturen liegen nur einen Tick über dem Gefrierpunkt. Für viele junge Menschen nicht nur eine unchristliche Zeit, sondern auch nicht gerade die Bedingungen, die einen zum Auftakt eines Wochenendes aus dem warmen Bett locken würden. Nicht so eine Handvoll junger Männer des Leo Clubs Kaiserslautern, die vor dem Haupteingang der Globus-Filiale Stellung bezogen haben. Die Jugendorganisation des Lions Clubs Kaiserslautern bittet die Leute, die im Großmarkt am Opelkreisel einkaufen, um eine Lebensmittelspende für die Tafeln in Kaiserslautern und Enkenbach-Alsenborn.
„Ein Teil mehr“, heißt die seit Jahren erfolgreiche Aktion zur Unterstützung von Bedürftigen. Auf dem Weg hinein werden die Passanten unaufdringlich, aber bestimmt mit einem Flyer angesprochen, beim Herauskommen bitte eine Lebensmittelspende zum Beispiel in Form von Mehl, Nudeln, Konserven, Müsli oder Babynahrung zu erübrigen.
Stefan Opitz, 2. Vorsitzender der Kaiserslauterer Tafel e.V., ist mit dem Kühltransporter vorgefahren und hat ausreichend leere Kisten im Gepäck. „Ich finde das absolut großartig, was die jungen Menschen da für uns tun. Die geben richtig Gas und machen das, weil sie Spaß daran haben“, schwärmt Opitz, der betont, dass die Tafeln ihrerseits dringend personelle Verstärkung für das Verladen und Ausfahren der Waren suchen.
Karl-Heinz Reidenbach, Präsident des Lions Clubs Kaiserslautern, kann Opitz im Hinblick auf das vorbildliche Wirken der Jugend nur beipflichten: „Es ist beeindruckend, wie engagiert diese Generation ist. Die jungen Frauen und Männer sprühen nur so vor tollen Ideen. Das bereitet uns große Freude und erfüllt uns mit Stolz. Unsere Organisationen sind eng miteinander verzahnt. Unser Leo-Beauftragter Wilfried Gödde ist bei den Aktionen der Jungen immer mit von der Partie und kommt zu jeder Sitzung der Leos. Auf Wunsch stehen wir ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.“
Für David Frey ist sein soziales Engagement absolute Ehrensache: „Bedürftigen zu helfen und sie mit unseren Aktionen oder bei Bedarf auch mit körperlicher Kraft zu unterstützen, ist uns ein wichtiges Anliegen.“ Der 18-Jährige ist seit dem 1. Juli 2019 neuer Präsident des Leo Clubs. Die Altersspanne in dieser Vereinigung reicht laut Satzung von 16 bis 30 Jahren. Jeder, der möchte, kann als Gast zunächst reinschnuppern, ehe er oder sie sich irgendwann entscheidet, für 20 Euro im Jahr Mitglied zu werden. Derzeit zählt der Club insgesamt 18 Mitglieder, jeden zweiten Donnerstag trifft man sich zur Sitzung.
Aktionen wie das Sammeln von Lebensmittelspenden sind freilich längst nicht alles, was der Leo Club an Aktivitäten aufzuweisen hat. Einmal im Monat besuchen die „Leos“ das DRK-Seniorenzentrum zum Spielenachmittag. Sie schenken den dankbaren älteren Menschen bei Brett- und Kartenspielen einige Stunden lang ihre Aufmerksamkeit. Das Schmücken von Weihnachtsbäumen im Seniorenheim stand ebenfalls schon auf dem Programm. Selbst für handfeste körperliche Arbeit ist sich niemand zu schade. So organisierten Mitglieder des Clubs beispielsweise im Jahr 2016 zusammen mit Flüchtlingen die Renovierung des Beachvolleyballfeldes neben deren Unterkunft auf der Erzhütte.
„Zu unseren jüngsten Projekten gehört der Aufbau eines Insektenhotels im Volkspark. Nachdem wir kürzlich die Baugenehmigung erhalten haben, würden wir das gerne noch bis Ende November über die Bühne bringen“, berichtet David Frey, der gerade an der BBS I – Technik sein Abitur baut. Viel Aufhebens um sein vorbildliches Wirken will der Schüler der 13. Klasse nicht machen: „Ich habe eine ausgeprägte soziale Ader und war schon immer hilfsbereit. Der Leo Club gibt mir die Möglichkeit, mit Gleichgesinnten etwas Gutes und Sinnvolles für die Menschen zu tun, die es nicht so gut haben wie wir“, betont der Präsident des Lauterer Leo Clubs. Der schönste Lohn für ihn und seine Mitstreiter ist das vielfach positive Feedback auf die Hilfsaktionen und die ehrliche Dankbarkeit der unterstützten Menschen.
Die Aktion „Ein Teil mehr“ am vergangenen Samstag hat rund 30 mit Lebensmitteln aller Art vollgepackte Kisten ergeben, die zwischen den Tafeln Kaiserslautern und Enkenbach-Alsenborn geteilt werden. Einmal mehr ein voller Erfolg für die Leos und zugleich Ansporn, mit den Bemühungen nicht nachzulassen. rav
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.