Automatisierte Test-Analyse entlastet Personal
Bis zu 2.500 PCR-Tests pro Tag möglich
Kaiserslautern. Sicherere Ergebnisse, schnellere Prozesse, mehr Flexibilität und mehr Zeitersparnis – das neue Automatisierungsgerät cobas 6800, das seit Anfang des Jahres in der Labormedizin des Westpfalz-Klinikums im Einsatz ist, bringt viele Vorteile mit sich. Vor allem aber soll es das Labor-Personal entlasten, das seit Beginn der Corona-Pandemie unter großem Druck steht.
Von Juli 2020 bis Juli 2021 haben die Labor-Mitarbeiter rund 70.000 PCR-Tests manuell analysiert – und damit Höchstleistungen vollbracht. „Die Automatisierung soll uns ermöglichen, dass SARS-CoV-2-PCR künftig wie jedes andere Massenparameter aus der Klinischen Chemie in geordneten und ruhigen Bahnen abgearbeitet werden kann“, sagt Prof. Dr. med. Eray Yagmur, der seit 1. September 2021 Chefarzt des Instituts für Laboratoriumsmedizin am Westpfalz-Klinikum ist.
Darüber hinaus soll das System, das von der Probenvorbereitung bis hin zur RNA-Extraktion alles übernimmt, den Durchsatz nochmal deutlich erhöhen. Rund 1.400 PCR-Test-Analysen schafft das Gerät laut Yagmur pro Tag. Hinzu kommen circa 1.200 Tests, die von den Mitarbeitern manuell abgearbeitet werden, und 100 Schnell-PCR-Tests pro Tag. „Insgesamt können wir am Tag also rund 2.500 PCR-Tests analysieren. Das sind hohe Analysenzahlen. Wir sind strukturell als Krankenhauslabor sehr gut aufgestellt“, sagt der Chefarzt.
Die Tests, die im Labor des Westpfalz-Klinikums analysiert werden, stammen zum einen von Patienten. Denn das Krankenhaus testet alle Patienten, die an einem der vier Standorte stationär aufgenommen werden, mittels PCR-Test. Zum anderen stammen die zu untersuchenden Proben von den Mitarbeitern an allen vier Standorten, die in der Regel einmal wöchentlich einen PCR-Test sowie mehrere Antigen-Schnelltests machen müssen.
Hinzu kommen Personen, die vom Gesundheitsamt zum PCR-Test überwiesen werden, sowie pro Jahr circa 6.000 bis 7.000 PCR-Testungen aus Krankenhäusern in Landau, Bad Bergzabern und Annweiler, mit denen eine Laborkooperation besteht. „Das ist ein großer logistischer Aufwand“, sagt Yagmur.
Da die Mitarbeiter des Instituts für Laboratoriumsmedizin rund um die Uhr im Einsatz sind, genauso wie das neue Automatisierungsgerät, können die Patienten und Mitarbeiter tagesgleich mit einem Ergebnis rechnen. „Das cobas 6800 ermöglicht die Erstellung von circa 96 PCR-Ergebnissen alle 90 Minuten. Somit ist die automatisierte Analytik insbesondere bei eilbedürftigen Laboraufträgen eine akzeptable Alternative zu den oftmals kapazitativ stark limitierten Notfall-Schnell-PCR-Analysengeräten“, erläutert der Chefarzt. ps
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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