Gastronomen protestieren mit leeren Stühlen
Bundes- und landesweite Proteste

Foto: PS

Rheinland-Pfalz. Mehrere hundert Gastronomen und Hoteliers aus ganz Rheinland-Pfalz machen derzeit mit bei einer bundesweiten Protestaktion. Mit verwaisten Stühlen weisen sie darauf hin, dass viele Betriebe durch die Corona-Pandemie von der Pleite bedroht sind.Die Aktion "Leere Stühle" soll das Symbol der aktuellen Notlage von Hotellerie und Gastronomiebranche darstellen. Denn die muss ihre Häuser weiterhin wegen der Pandemie geschlossen halten, anders etwa als Teile des Einzelhandels.

Die Gastronomen haben deshalb bundes- und landesweit auf Rathausplätzen oder anderen großen Plätzen massenweise leere Stühle aufgestellt. Nach Angaben des Präsidenten des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga im Land, Gereon Haumann, sollten zudem Aktionen in Mainz, Landau und Kaiserslautern stattfinden. Das Ganze geht auf eine Initiative von Gastronomen zurück, auf deren Webseite war auch eine Aktion in Speyer aufgelistet.

"Es ist ein eindrucksvolles Mahnmal einer Branche, die mit dem Rücken zur Wand steht", sagte Haumann. Es brauche in Rheinland-Pfalz für das Gastgewerbe dringend finanzielle Hilfen über die allgemeinen Soforthilfen hinaus. Für zahlreiche Betriebe reiche das Geld nur noch einige Tage.Darlehen würden nicht helfen. Dass Finanzministerin Doris Ahnen sich auf Bundesebene für eine Senkung der Umsatzsteuer für die Branche von 19 auf sieben Prozent einsetzen wolle, helfe angesichts geschlossener Betriebe und fehlender Erlöse aktuell nicht. Auch dürfe eine solche Senkung nicht befristet sein, sagte Haumann.

Die Gastronomen seien bei den ersten gewesen, die wegen der Corona-Pandemie schließen mussten, jetzt sei die Landesregierung gefordert, eine Pleitewelle zu verhindern und einen Aktionsplan zur schrittweisen Wiedereröffnung der Betriebe vorzulegen.

Ahnen hatte am Montag Pläne vorgestellt, nach denen das Land Rheinland-Pfalz die Gastronomiebranche durch eine Mehrwertsteuer-Senkung unterstützen will. Sie erklärte, eine solche Absenkung brächte den Betrieben allein im Land ein Entlastungsvolumen von geschätzt rund 300 Millionen Euro im Jahr.

Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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