Japanischer Garten schließt vorübergehend
Corona-Testpflicht sorgt für Besuchereinbruch
Kaiserslautern. Dabei fing die Saison eigentlich so gut an. Die Besucher meldeten sich vorab telefonisch ordnungsgemäß an, hinterließen am Eingang ihre Kontaktdaten, hielten Abstand und trugen auf dem Gelände Maske. Seit Inkrafttreten der Nachweispflicht eines negativen SARS CoV-2-Antigentests für einen Besuch im Japanischen Garten ist die Besucherfrequenz aber dramatisch eingebrochen. Deshalb hat der geschäftsführende Vorstand beschlossen, den Japanischen Garten ab sofort bis auf weiteres zu schließen. Den Besuchern ist es wohl einfach zu aufwendig, neben Anmeldung und Maskenpflicht, jetzt auch noch einen negativen Antigentest vorzulegen. Wer kann es ihnen verübeln, ein spontaner Besuch bei schönem Wetter ist damit praktisch nicht möglich.
"Wir müssen die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten, die Lage ist aktuell ohnehin schon sehr bedrohlich", so Stephan Brohl, 1. Vorsitzender des Vereins Japanischer Garten mit Blick auf die wirtschaftliche Lage des Vereins. "Seit der Testpflicht haben wir extrem wenige Besucher, also praktisch keine Einnahmen. Aber die Betriebskosten laufen vollumfänglich weiter, wenn wir den Garten offen lassen."
Durch die Schließung können die laufenden Kosten zumindest zu einem Teil reduziert werden, was dem Verein in der momentanen Situation hilft. Wann der Japanische Garten seine Tore wieder öffnen kann, das hängt ganz von der Entwicklung der Inzidenzzahlen ab. Man werde sich täglich einen Überblick über die Zahlen und die Entwicklung verschaffen und zeitnah entscheiden. Brohl betont, dass die Gesundheit der Besucher an erster Stelle stehe, man werde daher keine übereilten Entscheidungen treffen, auch wenn es noch so schwer fiele. "Uns blutet das Herz, den Garten so zu sehen, ohne Menschen, die sich an der Schönheit und Harmonie erfreuen und die die Ruhe genießen." Solange die Zahlen es nicht zuließen, müsse man den Garten aber geschlossen halten.
Der Japanische Garten Kaiserslautern wird von einem gemeinnützigen Verein betrieben und unterhalten und leidet wirtschaftlich sehr unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Eintrittsgelder sind die Hauteinnahmequelle des Vereins. Letztes Jahr hat eine große Spendenbereitschaft den Einnahmeverlust teilweise kompensieren und damit das Überleben des Vereins sicherstellen können. "Leider ist momentan eine gewisse Spendenmüdigkeit erkennbar, aber ohne Zuwendungen wird es schwer, ein weiteres Jahr Corona zu überstehen.", so Brohl. Er hofft, dass sich die Inzidenzzahlen bald nachhaltig nach unten bewegen und sich nicht nur im Japanischen Garten noch diesen Sommer wieder ein Stück Normalität einstellt.
Aktuelle Informationen und Spendenkonto:
www.japanischergarten.de
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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