Neuer Generalmusikdirektor am Pfalztheater
Daniele Squeo wird der "Neue"
Daniele Squeo, zurzeit noch Erster Kapellmeister am Badischen Staatstheater Karlsruhe, wird ab der neuen Spielzeit neuer Generalmusikdirektor am Pfalztheater Kaiserslautern und tritt damit die Nachfolge von Uwe Sandner an, der seit 2006 diese Position innehat und zum Ende der Spielzeit seinen Vertrag nicht mehr verlängert.
Am Ende eines intensiven und aufwendigen, mehrstufigen Verfahrens hat sich der 34-jährige Italiener unter 87 Bewerbern, darunter nur zwei Frauen, als der am besten geeignete durchgesetzt. Bestätigt wurde die Entscheidung der Findungskommission am 20. Dezember 2019 vom Bezirks- sowie Kunst- und Kulturausschuss des Bezirksverbandes Pfalz. Damit kann Daniele Squeo die Stelle des Generalmusikdirektors (GMD) zum Beginn der Spielzeit 2020/2021 am 28. August 2020 im Pfalztheater antreten.
„Es ist eine neue Herausforderung, die ich mit viel Respekt annehme“, freute sich designierte GMD bei seiner Vorstellung, der unter anderem auch in Basel und in Moskau sowie bei den Bregenzer Festspielen unter Brigitte Fassbaender und den Wienern Symphonikern gearbeitet und bei internationalen Wettbewerben mehrere Preise gewonnen hat. „Ich freue mich sehr auf eine gute Zusammenarbeit und baue auf die erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ich an meiner Seite haben werde, sowohl was das Organisatorische als auch das Musikalische anbelangt.“ Sein erster Eindruck vom Pfalztheater-Orchester war sehr positiv: „Kaiserslautern ist etwas kleiner als Karlsruhe, aber ich habe hier ein gutes Orchester gefunden, das von Anfang an sehr offen war. Wir werden uns gegenseitig sehr gut ergänzen und entwickeln.“
Er erfülle bestens alle Kriterien der Ausschreibung, begründete der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder die Wahl. Er habe eine vorzügliche Ausbildung vorzuweisen und sei trotz seiner Jugend ein „bereits sehr erfahrener Dirigent“. Der breit aufgestellte Musiker mit großem Repertoire habe in den Gesprächen deutlich gemacht, dass er am Pfalztheater auch neue Formate und Projekte mit dem Orchester angehen wolle. Auch Intendant Urs Häberli zeigte sich zufrieden mit der Wahl von Daniele Squeo. „Wir werden den Spielplan auf eine breite Basis stellen können und Vielfältigkeit haben“, darin sind sich beide einig.
Zur Person:
Der 34-jährige Daniele Squeo wurde im süditalienischen Terlizzi nordwestlich von Bari geboren. In seiner Heimat und in Weimar studierte er Komposition und Klavier und kam 2007/08 als Assistent des Leipziger Nikolaikantors nach Deutschland; in Ergänzung seines Musikstudiums studierte er von 2009 und 2013 in Weimar Orchesterdirigieren. In dieser Zeit leitete er Orchester, wie die Neue Philharmonie Westfalen, die Philharmoniker von Jena und Essen, das Orchester des Theaters „Lirico Sperimentale“ Spoleto, die Nordböhmische Philharmonie Teplice, das Karlsbader und MDR-Sinfonieorchester sowie die Nürnberger und Bochumer Symphoniker; drei Jahre lang war er auch Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Akademischen Orchesters der Technischen Universität Ilmenau und ging 2013 als Studienleiter und Kapellmeister an das Theater Nordhausen. Ein Jahr später wechselte er ans Badische Staatstheater Karlsruhe, wo er seit 2016 als Erster Kapellmeister tätig ist; Gastdirigate führten ihn an die Theater in Basel, Cottbus und Winterthur sowie 2018 und 2019 zu den Bregenzer Festspielen. Squeo ist Preisträger mehrerer internationaler Dirigentenwettbewerbe und wurde vom Deutschen Musikrat als Stipendiat des Dirigentenforums gefördert.
Autor:Petra Rödler aus Kaiserslautern |
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