KAISERSLAUTERN: NATÜRLICH-AKTIVES-ALTERN
DIE ANFANGSPHASE BESTMÖGLICH GESTALTEN: IM DUO
Foto: SCIENCE CITY / VALENCIA
Eine neue, erfrischende Architektur für die ANFANGSPHASE der Demenz (in der HÄUSLICHEN Pflege!) wagen:
In Deutschland gibt es 1,7 Millionen DemenzBetroffene. Jedes Jahr sollen 300.000 NeuDiagnostizierte dazukommen. Und natürlich sind damit sofort ebenso viele Familien gefragt, wie sie die ANFANGSPHASE der Demenz nun praktisch und wirkungsvoll gestalten können. Zwei Drittel dieser Familien - also circa 1 Million Familien ! - lösen das in der HÄUSLICHEN Pflege in Deutschland. RESPEKT vor dieser Leistung!
In RLP sollen es über 80.000 Betroffene sein. ZWEI DRITTEL sind in der HÄUSLICHEN Pflege - das wären für RLP wohl circa 50.000 Betroffene PLUS 50.000 "mitbeschäftigte" FAMILIEN!. Wieviele das konkret in der Stadt Kaiserslautern oder im Landkreis Kaiserslautern sind, wurde gerade bei OB und Landrat angefragt. Wir warten auf die Zahlen. Denn diese Familien können modernste Anregungen brauchen. Und ein Vernetzen könnte enorme Unterstützung für diese Familien in der HÄUSLICHEN Pflege bedeuten.
IM DUO:
In der HÄUSLICHEN Pflege sind die Betroffenen stets mindestens im 1:1 (1 Betroffener : 1 Angehöriger/Begleitperson), oder auch in der Gemeinschaft mit mehreren Gesunden. Das fordert und fördert!
Und im DUO (z.B. 1 Betroffener und 1 Angehöriger) können die Betroffenen an Vielem teilnehmen, weil sie ja ihren "Anker" / ihre Begleitperson dabei haben, und damit durchgehend in vertrauten Händen sind. Das öffnet Türen zu Senioren-Sport-Kursen, Tanzen, Musik, Chor, Wandern, kleinen Ausflügen ... Und dieses Konzept ist weniger als Betreuung (mit Pflegekräften) gemeint, als vielmehr zur AKTIVIERUNG von Körper und Gehirn. Mit Trainern und Coaches. Weil das wirkt. Weil das geht.
Und deshalb legt die Initiative "Demenz-KANN-WARTEN" den Fokus auf die chancenreiche ANFANGSPHASE. Zumal die Aktivitäten im DUO auch positiv-entlastend für die Begleitpersonen wirken können.
Die ANFANGSPHASE bestmöglich gestalten:
Gelegentlich werde ich gefragt, was ich denn unter "ANFANGSPHASE der Demenz" verstehe. Aus meinen pragmatischen Angehörigen-Erfahrungen (5 Jahre) meine ich die (möglicherweise) langjährige Zeit vielseitiger Stärken: Beweglichkeit, Interesse, Freude, Herzlichkeit, Bereitschaft zu Teilgabe (z.B. Mitmachen beim Kochen oder Basteln für andere ...), das Musik-Gedächtnis und das tadellos funktionierendes Körper-Gedächtnis ..... - das sind Lebens-Bausteine, die uns in die Wiege gelegt sind, und die immer wieder zum Einsatz kommen WOLLEN. Und das kann sich durchaus durch Pflegegrad 1 - 2 - 3 hinziehen. Denn auch in diesen Phasen lassen sich bestens funktioniernede Mobilität, Lebensfreude, Interesse, Bereitschaft zu Teilnehmen und Teilgeben, Freude an den Familien und Kindern, Fürsorglichkeit ... finden. Das wollen und sollten wir wahrnehmen und ausgiebist nutzen! Das geht! (Und was bedeuten auf diesem Hintergrund der Möglichkeiten schon "kleine" Vergeßlichkeiten???).
Der Perspektiven-Wechsel hin auf die STÄRKEN schafft direkt neue Optionen! Und dazu brauchen wir konsequente Förderer, Trainer und Coaches zum Erhalt dieser wertvollen, umfangreichen Fähigkeiten, die den Einzelnen lange begleiten können. Eben ein neues "CARE-Paket" für die ANFANGSPHASE ( wird im nächsten Artikel näher erklärt werden !!).
Es ist JETZT 2020 an der Zeit, für einen solchen Perspektiven-Wechsel klar einzutretenl! Zum Beispiel in der Planung zur Nationalen Demenz-Strategie, wo sich Experten, Ärztekammern, Pflegedienste, Kirchen, Versicherer, Versorger wie DRK / ASB ... und VHS sowie Sportbünde ... mit einbringen, und wo es wichtig sein wird, dass die ANFANGSPHASE und die sie begleitenden Familien (mit ihrer enormen Gesamt-Leistung! Und der Tatsache, dass sie HÄUFIG auf das Tagesstätten-Angebot verzichten!) 2020 mitbedacht werden! Diese Familien können ihre Stimme erheben. Und das sind VIELE Familien!
Dabei sollte es auch längst nicht mehr heißen "Das wird lange dauern!" - denn die vielfältigen Experten sitzen bereits in diesen Gremien beisammen - und das moderne Wissen über Aktivierung bei Demenz wird bereits in der Presse und Regenbogenpresse bunt präsentiert. Es sollte eben auch real für die ANFANGSPHASE angeboten sein! Hinzu kommt, dass die einfachen unterstützenden Bausteine bereits längst existieren (z.B. Senioren-Sport-Kurse ) und anerkannt sind.
Es ist einfach JETZT Zeit für moderne Informationen und Ergebnisse!
Wo wir uns auf die Stärken, individuellen Interessen und Fähigkeiten konzentrieren, reisen wir wesentlich leichter durch die Jahre der ANFANGSPHASE! Und dabei geht es auch den "mitreisenden" Angehörigen direkt viel besser. Das habe ich aus den letzten 5 Jahren lernen dürfen!
Ja, es gibt sie, die zeitweisen Schwächen in der ANFANGSPHASE der Demenz (Orientierung / Sprache / Personen erkennen / STRESS ....), mal mehr, mal weniger. Das kann durchaus wechseln. Aber wo es gelingt, diese diplomatisch zu überbrücken, betreten wir das "Land der Stärken": Lebensfreude, Neugier, Mobilität, Bereitschaft zum Mitmachen, zu Teilhabe und Teilgabe. Mit Freude am TUN, an BEWEGUNG, am ERLEBEN ... und wir reisen in das "Land der Möglichkeiten und AKTIVITÄTEN".
Wo wir es schaffen, immer neue und abwechslungsreiche AKTIVITÄTEN zu bieten (z.B.miteinander Kochen, Tanz, Musik, Sport, Begegnungen, Basteln für Bazare ...), beeinflussen wir intensiv gleichzeitig das Gehirn in positiver, zufriedener Weise. Das geht. Das wissen die meisten eigentlich bereits. Und das wollen wir nun in/um KL pragmatisch umsetzen. Als Angebot für die vielen aktiven Familien in der HÄUSLICHEN Pflege, die engagiert daheim für die ANFANGSPHASE bereits Großes leisten (24 Stunden am Tag / 365 Tage im Jahr).
Wer in sehr anschaulicher Weise erleben möchte, was Aktivierung von Senioren bewirken kann, sei z.B. hingewiesen auf die hoch interessante und spannend aufgebaute Sendung "Wir sind klein und Ihr seid alt" (VOX, Mo 17. 2. 2020 / 20:15 - ca. 22:20 Uhr).
Ein Arzt und eine Psychologin kommentieren die Fortschritte und Ziele; und wieso es so vorteilhaft ist für die Gehirne der Senioren, Neues kennenzulernen und aktiv zu werden, ..." nicht aufzugeben ..." und "über die eigenen Grenzen hinauszugehen" ... Einfach inspirierend! Hier einge Videos von VOX
BLUE ZONES
Über die BLUE ZONES dieser Welt (Gebiete, in denen auffällig viele Über-100-Jährige leben) lernt die Forschung aus deren Lebensweise. So begreifen wir leicht, dass BEWEGUNG - BEGEGNUNGEN - sinnvolle BESCHÄFTIGUNG - ENGAGEMENT - ERNÄHRUNG ... wichtige positive Bausteine sind.
Auch eine Broschüre der LZG/MSAGD/RLP betont: " ... therapeutische Angebote helfen dabei, Fähigkeiten zu trainieren und zu bewahren." Das erhöht "... die Chancen, dass die Betroffenen mehr Lebensqualität erfahren und weiterhin zu Hause leben können." (Menschen mit Demenz begegnen / 2018 / Seite 9). Im Grußwort von Ministerin Bätzing-Lichtenthäler zu eben dieser Broschüre lesen wir: "Eine wichtige Voraussetzung für ein solches demenz-freundliches Gemeinwesen ist bürgerschaftliches Engagement ..." (Seite 3).
Wie rasant schnell "mentaler Rückbau" ablaufen kann, beschreibt der Wissenschafts-Reporter Joachim Müller-Jung der FAZ in einem Artikel über Forschungen der Charité Berlin an Geowissenschaftlern am Südpol: scannt man die Gehirne von Forschern, die für 6 oder 12 Monate am Südpol arbeiten VOR ihrer Abreise und NACH dieser Zeit am Südpol, finden sich in nur wenigen Monaten in der reizarmen Umgebung bereits klar sichtbare Hirn-Abbau-Hinweise auf den Bildern!! Erosionen im Hippocampus
Spannend auch der Artikel dazu: Wie chronischer Stress unseren Gehirnen zusetzt Hier wird klar, warum die pflegenden Angehörigen bestens auch für sich selbst sorgen sollten!
Wir Familien sind also gut beraten, ausgiebig für BEWEGUNG - BEGEGNUNGEN - ABWECHSLUNG zu sorgen, um die 100 Milliarden Neuronen des Gehirns und die 100 Billionen Synapsen (Schaltstellen) aktiv zu halten! Falls Sie die noch eine Weile nutzen wollen.
STÄRKEN
Der Blick auf die vorhandenen STÄRKEN stärkt die ANFANGSPHASE, die sich durchaus über Jahre (!) hinziehen kann. Dieser umfangreiche Zeitraum will gestaltet werden! Und dabei könnten wir Familien in der HÄUSLICHEN Pflege durchaus ab und an kleine, neue Impulse und Unterstützung brauchen! Weil das unsere Möglichkeiten erweitert.
Hier wären freundliche Hinweise von "ERLEBNIS-MANGERN" sehr nützlich: Menschen, die z.B. beim Zeitung-Lesen die abwechslungsreichen Ideen/Veranstaltungen an eine "Angebots-Plattform" weiterleiten, die für Familien mit Betroffenen vorteilhafte Teilhabe oder gar Teilgabe ermöglichen.
Zur abwechslungsreichen Gestaltung dieser langen, chancenreichen ANFANGSPHASE brauchen die DUOs (aus 1 Betroffenen + 1 Angehöriger) und die Familien kreative Phantasie und Input. Weil "frischer Wind" das Gehirn sofort AN-schaltet.
Und hier sind TeilGABE und Teilhabe wertvoll:
wenn Sie EINE STUNDE VERSCHENKEN WÜRDEN ...
Für das Projekt "Demenz-KANN-WARTEN" / NATÜRLICH-AKTIV in Kaiserslautern wünschen wir uns einige Familien mit Betroffenen in der ANFANGSPHASE, die sich selbst und einer kleinen Gruppe eine Stunde ihrer Zeit und Lebenserfahrung verschenken wollen. Für eine kleine Aus-Zeit. Um ein kleines Stück des Weges miteinander zu gehen. Um zu sehen, wie das den Beteiligten guttut. Um "Draußen-Zeit" zu genießen, weil die Natur uns immer aufbauen kann. Um gute Ideen auszuprobieren. Um gemeinsam aktiv zu sein für die ANFANGSPHASE, und das zur Stärkung zu nutzen.
".... Denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigne Herz zurück!" (Marie Calm)
DENKWERKSTATT
Am Fr 20. März 2020 / 17:30 Uhr startet in Kaiserslautern die DenkWertstatt "Die ANFANGSPHASE gestalten" im Gemeindehaus der APOSTELKIRCHE (Spitalstrasse 28). Wir danken der Gemeinde und den beiden Pfarrerinnen der Apostelkirche, Frau Wildberger und Frau Bizik, für diese besondere Gelegenheit und die Räumlichkeiten!
In den letzten 5 Jahren haben sich die Erkenntnisse in der Forschung verdichtet, dass sich für die ANFANGSPHASE über BEWEGUNG, BEGEGNUNGEN, sinnvolle BESCHÄFTIGUNG, ENGAGEMENT... viel Positives erreichen läßt (siehe z.B. unsere LESETIPPS). Über diese Optionen wollen wir reden.
Und diese Optionen wollen wir im Anschluß umsetzen: im Angebot sind LAUFTREFFs (z.B. Mo 15 Uhr für 1 Stunde) und kleine AUSFLÜGE (mit Picknick / z.B. 1. Sa im Monat) ... Hier können gerne weitere Interessierte teilnehmen. All diese Angebote sind kostenfrei (nur eventuelle Fahrtkosten und Eintrittspreise übernimmt jeder Teilnehmer selbst). Das Teilnehmen erfolgt stets in eigener Verantwortung, da wir noch kein Verein sind.
Anmeldung an Elisabeth Weber per email an das-geht@gmx.de
Die Initiative "Demenz-KANN-WARTEN" ist Mitglied im Netzwerk Demenz Kaiserslautern.
Und im Rahmen der PflegeSelbsthilfe RLP kann man bei KISS/MZ eine SHG gründen (Fördermittel): "Kontakte gegen Isolation", "Emotionale Entlastung", "Gespräche zur gegenseitigen Unterstützung" .....
Hier eine erste kleine zusätzliche Liste der Aktivierungs-Möglichkeiten:
- Im DUO können sehr gut Senioren-Sport-Kurse genutzt werden, etwa in der VHS-KL (Gebühren / Krankenkasse nachfragen!).
- In der APOSTELKIRCHE bietet Herr Jürgen WEBER (0631-15610)kostenfrei kleine Wanderungen an: per pedes. Etwa 2 Stunden / 6-8 km. Aktuell: Do 12. März 2020: Waschmühle - Erlenbach- Otterbach // Do 23. April 2020: Frühling an der Weinstrasse: Herxheim - Leistadt - DüW // Do 21. Mai 2020: Stadtwald: Weidenkirche; dann Dansenberg bis Bremerhof // Do 18. Juni 2020: von Queidersbach zum Gelterswoog // So 28. Juni 2020: ab 11 Uhr " Waldfest der Zuversicht" in der Fuchsdelle // Do 9. Juli 2020: Picknick und Abendlieder-Singen im Kindergarten ...
- Deutscher Wanderverband (KL und Otterbach)
- PfälzerWaldVerein
- MPK (Museum PfalzGalerie Kaiserslautern): kostenfreier Eintritt immer am ersten SA im Monat. Ein inspirierender Besuch!
- Tau-Treten und Kneippen
- Barfuß-Gehen auf der Mehlinger Heide
- Spaziergang am Gelterswoog, Vogelwoog, Blechhammer, Wildpark, Humbergturm, Beilstein, Stadtpark, Volkspark, Lautertal, Eselsbach-Tal .... und Morlautern für ein faszinierendes Panorama ...
Was erwartet Sie in der DenkWerkstatt?
Informationen zu vorteilhaften Aktivitäten, und die Gelegenheit, weitere Familien mit Betroffenen kennenzulernen und sich auszutauschen, sich zu vernetzen und für weitere Aktionen zu verabreden. Weil das wirkt. Wenn Sie eine Stunde verschenken würden ...
Jede Familie mit DemenzBetroffenen ist willkommen. Wir wollen meistens draußen in Bewegung sein ( ca. 1 - 3 km, je nach Teilnehmern), weil das nutzt. Sowohl den Betroffenen, als auch den Begleitern. Und natürlich dem Training von Körper und Gehirn.
Wir organisieren die Aktivitäten einfach passend zu den Anwesenden und ihren Stärken. Das geht.
Dazu sind Sie HERZLICH WILLKOMMEN!
Neue Begegnungen öffnen neue Türen und bereichern unsere Leben.
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung, per email: das-geht@gmx.de oder per Tel: 06303 - 80 94 30 (AB / Rückruf kommt)
Und zum Abschluß noch ein kleiner Gedanke aus meinen Beobachtungen: DANKBARKEIT für die vorhandenen Fähigkeiten ist ein guter Motor für die ANFANGSPHASE. Dazu immer wieder der staunende Blick auf die vielen Wunder und Besonderheiten dieser Welt, um unsere fantastischen Gehirne anregend zu aktivieren. Und wo es eben geht: eine sanft helfende Hand.
Elisabeth Weber / Angehörige
Email: das-geht@gmx.de
Tel: 06303 - 80 94 30 (AB / Rückruf kommt)
Anmeldung zur DenkWerkstatt: das-geht@gmx.de
Fotos: Elisabeth Weber
Internetseite: NEUIGKEITEN bei "Demenz-KANN-WARTEN"
Bitte weiterreichen an Familien mit Betroffenen in der HÄUSLICHEN Pflege!
"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt - und der uns hilft zu leben!" (H. Hesse "STUFEN")
Autor:ELISABETH WEBER aus Enkenbach-Alsenborn |
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