eHealth Symposium
Digitale Lösungen als Katalysator für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem

Die Online-Veranstaltung wurde von rund 300 Vertretern aus Medizin, Forschung, Wirtschaft und Politik genutzt, um sich über die rasanten Entwicklungen und innovativen Lösungen mit Praxisbezug im Bereich eHealth zu informieren | Foto: Grafik: 5-HT Digital Hub Chemistry &Health
  • Die Online-Veranstaltung wurde von rund 300 Vertretern aus Medizin, Forschung, Wirtschaft und Politik genutzt, um sich über die rasanten Entwicklungen und innovativen Lösungen mit Praxisbezug im Bereich eHealth zu informieren
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Kaiserslautern. „Keine Digitalisierung des Gesundheitssystems ohne innovative digitale Produkte. Wir brauchen eine Industrie, die diese Produkte liefert“, sagt Prof. Dr. rer. medic. Norbert Rösch von der Hochschule Kaiserslautern, der das 5. eHealth Symposium Südwest als Keynote-Sprecher eröffnete.

Rund 300 Vertreter aus Medizin, Forschung, Wirtschaft und Politik nutzten die Online-Veranstaltung, um sich in spannenden Vorträgen über die rasanten Entwicklungen und innovativen Lösungen mit Praxisbezug im Bereich eHealth zu informieren. Im Zentrum des Events stand das Thema: Digitale Lösungen als Katalysator für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem – Welche Wege gehen wir?

Einführung elektronischer Patientenakte

Der Aufbau einer Telematikinfrastruktur, die die Akteure des Gesundheitswesens sicher digital vernetzen sowie die Qualität und Wirtschaftlichkeit der medizinischen Versorgung verbessern soll, stellt vor allem Krankenhäuser vor große Herausforderungen. In ihrem Vortrag gaben Frank Ebling, Leiter des Referats IT am Westpfalz-Klinikum, und Dr. med. Alexander Jatzko, Chefarzt der Klinik für Psychosomatik am Westpfalz-Klinikum, einen Einblick in die Fragestellungen und Hürden, die die Einführung von elektronischer Patientenakte und Co. mit sich bringt.

Mehr Zeit für das Wesentliche

Neue Wege in eine digitale Zukunft geht auch die Universitätsmedizin Mannheim, die 2021 eine sogenannte Living Lab-Station eröffnet hat, eine interdisziplinäre Station mit realen Patienten, offen für Start-ups und Unternehmen. „Durch ein Testfeld im klinischen Alltag unterstützen wir diese bei der Entwicklung von Digital-Health-Produkten“, sagt Projektleiterin Mirjam Schleske. Ein Beispiel ist die Cliniserve GmbH, deren App im Aufgabenmanagement und in der Kommunikation zwischen Krankenhausmitarbeitern unterstützt. „Wir haben das Ziel, durch unsere digitalen Lösungen dem Pflegepersonal mehr Zeit für das Wesentliche zu ermöglichen“, sagt Geschäftsführer Julian Nast-Kolb.

Fluch und Segen zugleich

Die Zunahme an elektronischen Daten ist im klinischen Alltag Fluch und Segen zugleich, in mehreren Vorträgen wurden intelligente Unterstützungssysteme vorgestellt. „Zur Erkennung von Risikopatienten in der Kardiologie sind über 500 Datenpunkte aus verschiedenen Quellen wie Anamnese und Wearables zusammenzubringen“, so Prof. Dr. rer. nat. Christoph Dieterich des Universitätsklinikums Heidelberg.

Julian Specht, CSO und Co-Founder der living brain GmbH, hat gemeinsam mit seinem Team eine Software entwickelt, die Patienten bei der kognitiven Rehabilitation nach neurologischen Erkrankungen unterstützt. Die neue Therapiemethode kann jederzeit und an jedem Ort angewendet werden kann. Der Fokus liegt darauf, den Alltag zu trainieren. „Dafür kombinieren wir psychologische Lernstrategien, Therapiewissenschaften und virtuelle Realität“, erläutert Specht. „Denn wir haben verstanden, dass Rehabilitation überall verfügbar sein und dem Patienten im Alltag helfen muss.“

Mehr Sicherheit bei Krebsdiagnosen

Das fünf Jahre alte Start-up inveox hat es sich zum Ziel gesetzt, Pathologielabore zu digitalisieren und zu automatisieren, um Fehler bei der Krebsdiagnose zu verhindern. Dazu hat das Unternehmen ein System entwickelt, das einen neuen Standard definiert. „Dadurch wird die Sicherheit und Zuverlässigkeit von Krebsdiagnosen erhöht. Gleichzeitig werden die Effizienz und Rentabilität von Laboren gesteigert und die Bearbeitung der Gewebeproben beschleunigt“, sagt Maria Sievert, CEO und Co-Founder der inveox GmbH.

Deutlicher Innovationsschub

Die zahlreichen Vorträge haben auch in diesem Jahr wieder deutlich gemacht: Die Digitalisierung hat auch im Gesundheitswesen jetzt schon Bahnbrechendes verändert. Diese Entwicklung hat nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie einen deutlichen Innovationsschub erhalten.

Andreas Klüter, CTO und Geschäftsführer der Empolis Information Management GmbH resümiert: „Das eHealth-Symposium Südwest hat in seinem fünften Jahr erneut seine Position als feste Institution für digitale Innovationen im Gesundheitswesen gezeigt. Diese Plattform ist damit wichtiger Beitrag zur dringend notwendigen Transformation zur Gesundheitswirtschaft der Zukunft.“

„Digitalisierung gelingt dann, wenn kluge Köpfe aufeinandertreffen und für innovative Ideen aufgeschlossen sind. Dazu hat das eHealth Symposium wieder eindrucksvoll beigetragen“, sagt Stefan Kohl, Geschäftsführer von 5-HT Digital Hub Chemistry & Health. Dr. Stefan Weiler, Geschäftsführer des Business + Innovation Center Kaiserslautern (bic) ergänzt: „Wir werden auch in Zukunft die digitalen Fortschritte in der Gesundheitsbranche im Auge behalten und für die Öffentlichkeit sichtbar machen.“

„Die Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems bringt viele Herausforderungen und Fragestellungen mit sich. Doch das eHealth-Symposium hat mal wieder gezeigt, dass auch viele Chancen damit verbunden sind. Ich bedanke mich bei allen, die uns im Rahmen dieser Veranstaltung ihre kreativen und innovativen Lösungen vorgestellt haben. Das macht Hoffnung, dass wir die Herausforderungen der Digitalisierung gemeinsam meistern können“, sagt Peter Förster, Geschäftsführer der Westpfalz-Klinikum GmbH.

Das eHealth Symposium ist eine gemeinsame Veranstaltung von Business + Innovation Center Kaiserslautern (bic), Empolis Information Management GmbH, 5-HT Digital Hub Chemistry & Health und Westpfalz-Klinikum GmbH.ps

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Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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