Veranstaltung des Westpfalz-Klinikums
Europaweiter Kinderkardiologen-Kurs
Kaiserslautern. Nach vorangegangenen Kursen in Leipzig, Zürich, Prag, Amsterdam, Göttingen, Rom und Budapest findet der „8. Teaching Course on Paediatric Arrhythmia“ der Europäischen kinderkardiologischen Gesellschaft (AEPC) nun in Kaiserslautern statt.
Am 18. und 19. November treffen sich im Fraunhofer Institut IESE unter der Leitung von Privatdozent Dr. med. Thomas Kriebel, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern, ca. 150 Kinderkardiologen und Fachärzte in Weiterbildung zum Kinderkardiologen aus ganz Europa.
„Wir freuen uns sehr, dass wir durch diesen Kurs das theoretische Wissen und die praktischen Aspekte der Behandlung von Herzrhythmusstörungen pädiatrischer Patienten und Erwachsener mit angeborenen Herzfehlern verbessern können“, sagt Dr. Kriebel. Neben Hauptvorträgen wird in kleinen interaktiven Gruppen das klinische Management der verschiedenen Arrhythmien durch hochkarätige Referenten aus ganz Europa dargestellt. „Die Nachfrage zur Teilnahme ist sehr groß und der Kurs war bereits Ende August ausgebucht. Die Warteliste ist lang und täglich erreichen uns weitere Nachfragen, ob eine Teilnahme noch möglich ist“, berichtet Dr. med. Claudia Jung, Oberärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.
Am Westpfalz-Klinikum und im MVZ Kinderkardiologie am Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern werden überregional Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einem angeborenen Herzfehler ambulant und stationär betreut. Im Herzkatheterlabor müssen manchmal bereits Neugeborene kurz nach der Geburt behandelt werden. Noch vor einigen Jahren hätten viele Diagnosen ein Leben ohne Sport, Herumtoben und eine deutlich verkürzte Lebenserwartung bedeutet. Heute können viele Kinder dank dieser Behandlung ein weitgehend normales Leben führen, am Schulsport teilnehmen und als Erwachsene selbst eine Familie gründen. So können beispielsweise Löcher in der Herzscheidewand zum Teil mittels eines kathetergeführten Verschlusssystems behandelt werden. Große Operationen können dadurch oft vermieden werden.
Zudem ist es in den vergangenen neun Jahren gelungen, in Kaiserslautern eines der wenigen pädiatrischen elektrophysiologischen Zentren in Deutschland aufzubauen. Hier werden bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit einem angeborenen Herzfehler elektrophysiologische Untersuchungen auf höchstem Niveau durchgeführt und zum Beispiel Herzrhythmusstörungen, die für den Patienten lebensbedrohlich sein können, behandelt. „Dieses Wissen geben wir gerne weiter und bilden junge Fachärzte der Kinder- und Jugendmedizin zum Kinderkardiologen aus“, erklärt Dr. med. Thomas Kriebel. ps
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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