Ich will wieder Lauter!
Förderkreis Kaiserpfalz KL e.V.: Studentischer Wettbewerb mit TU

Der Siegerentwurf und 1. Platz beim Wettbewerb | Foto: Antonia Lenz/Lea Neumann/Jessica Skowron
  • Der Siegerentwurf und 1. Platz beim Wettbewerb
  • Foto: Antonia Lenz/Lea Neumann/Jessica Skowron
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Von Ralf Vester

Förderkreis Kaiserpfalz Kaiserslautern e.V. Fünf ausgearbeitete Ideen zur Gestaltung des Areals vom Casimirschloss bis zum Pfalztheater-Parkhaus sind das Ergebnis eines studentischen Wettbewerbs der TU Kaiserslautern, den der Förderkreis Kaiserpfalz Kaiserslautern e.V. ausgelobt hatte. Die Arbeiten wurden von den Studierenden am 24. März 2022 vor einer Jury präsentiert. Die Ideen der Preisträger und Preisträgerinnen sind noch bis zum 20. April 2022 im Foyer des Rathauses zu sehen.

„Ich will wieder Lauter“ - unter diesem Motto hat der Förderkreis vor einiger Zeit sein Projekt für die Stadtmitte von Kaiserslautern gestartet. Das Ziel: Die Lauter soll wieder sichtbar und erlebbar in der Stadtmitte einen Platz finden, angelehnt an ihren ursprünglichen, historischen Verlauf. „Es ist klar, dass wir die Lauter in der Innenstadt nicht renaturieren können“, sagt die Vereinsvorsitzende Petra Rödler. „Die Lauter fließt nicht mehr unterirdisch, sondern mündet wie andere Quellen in den Reinwasserkanal der Stadt.“

Technisch wäre es machbar

Der Förderverein hatte von Beginn an Unterstützung von den Stadtwerken Kaiserslautern (SWK) sowie der Stadtentwässerung. Schnell war klar: Es ist technisch machbar, die Lauter wieder sichtbar zu machen. Ein großes Anliegen bei diesem Projekt ist Petra Rödler auf dem Areal zwischen Casimirschloss und Pfalztheater-Parkhaus die Steigerung der Aufenthaltsqualität. „Mitten in der Stadt hat dieser Bereich so gar nichts Einladendes“, stellt die Vereinsvorsitzende fest und macht sich für eine Neugestaltung stark.

Nachdem die Stadt zurzeit weder finanziellen Mittel noch das Personal für eine Überplanung des Areals hat, trat Petra Rödler mit der Idee eines studentischen Wettbewerbs an die Stadt heran. Baudirektorin Elke Franzreb sagte umgehend ihre Unterstützung zu. Und von der TU Kaiserslautern meldete sich auf die Anfrage sofort Prof. Dr.-Ing. Anke Schmidt vom Fachgebiet Umwelt- und Freiraumplanung.

Auf Anhieb Feuer und Flamme

Neu in der Stadt machte sie sofort einen Begehungstermin aus, und die Ausschreibung folgte umgehend. Zehn Studierende meldeten sich für den Wettbewerb - und dann ging es los: Workshops, Begehung in der Innenstadt und Ausarbeiten der Ideen und Entwürfe. Am Ende wurden sie alle prämiert. Die Preisgelder hat der Förderverein Kaiserpfalz Kaiserslautern e.V. zur Verfügung gestellt.

„Ich konnte es mit meinem Einstieg an der TU Kaiserslautern und zum Kennenlernen der Stadt nicht besser treffen – eine praxisrelevante Aufgabenstellung, engagierte Akteure und kreative und motivierte Studierende, die eine Bandbreite an räumlichen Konzepten für den Willy-Brandt-Platz entworfen haben“, fasst Anke Schmidt den Wettbewerb zusammen. „Die von den Studierenden gefertigten Nutzungs- und Gestaltungsvorschläge für den Betrachtungsraum rund um die Kaiserpfalz und das Pfalztheater haben insgesamt sehr gute Ergebnisse für die kommunale Praxis geliefert“, bestätigt Elke Franzreb. „Insbesondere ist die kreative Einbindung des Elements Wasser zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität des Untersuchungsraums und die Neudefinition stadträumlicher Verbindungen bei allen Entwürfen sehr innovativ angegangen worden.“

Entwürfe in realisierbare Lösungen überführen

Bernd Bohn, für die SWK in der Jury, ergänzt: „Es gilt nun, für die Zukunft wesentliche Ideen der Entwürfe zu interpretieren und sie in realisierbare Lösungen für das Areal zu adaptieren. Die Studierenden haben mich beeindruckt, wie engagiert und motiviert sie die Aufgabenstellungen umgesetzt haben. Ein toller Wettbewerb mit frischen Ideen für die Stadtplanung.“ Jun.-Prof. Dr. Lars Hopstock fügt als weiterer Juror an: „Die Ergebnisse sind voller guter Ideen und zeigen in verschiedenen Teilbereichen eine Reihe an räumlichen Lösungen, die Anregungen für weitere Schritte sein können.“ Er rät, den für die Stadt so zentralen Ort in der weiteren Diskussion mit dem gesamten Rathaus-Umfeld und der Neuplanung der Stadtmitte zusammen zu denken. „Mit dem Wettbewerb wollten wir in die konkretere Planung einsteigen und jungen Studierenden die Möglichkeit geben, Lösungen für einen zentralen Teil unserer Innenstadt zu entwerfen. Beides ist gelungen“, resümiert Petra Rödler.

„Wir brauchen die Ideen junger Menschen“

„Junge Menschen sind die Zukunft. Wir brauchen ihre Ideen, um Neues zu entdecken und vielleicht auch mit manch Gewohntem und in die Jahre Gekommenem zu brechen und neu zu denken. Innenstädte, so auch in Kaiserslautern, sind nicht mehr der Ort, an dem sich Bürgerinnen und Bürger gerne aufhalten. Es fehlen hier Orte, die für alle Generationen attraktiv sind. Wie wollen Menschen mitten in der Stadt leben? Was fehlt, damit unsere Stadt attraktiv ist? Wie kommt man zu einer lebendigen Gestaltung? Fragen, die die Entwürfe aufnehmen und auf vielfältige Weise beantworten“, freut sich Petra Rödler über das Ergebnis, das die Ausstellung im Rathaus zeigt. „Danke an alle für die fantastische Unterstützung und Umsetzung. Gemeinsam kann man etwas bewegen. Jetzt kann der nächste Schritt kommen!“ rav

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Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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