Humboldt-Preisträger Ivan Oseledets kommt ans Fraunhofer ITWM
Forschungsstipendium für renommierten KI-Wissenschaftler
Fraunhofer ITWM. Die Humboldt-Gesellschaft für Wissenschaft, Kunst und Bildung fördert den weltweiten wissenschaftlichen Austausch. Ein Instrument ist dabei die Vergabe von Stipendien an herausragende Forscherinnen und Forscher aus dem Ausland; mit dieser Ehrung verbunden ist ein Forschungsaufenthalt in Deutschland. Ivan Oseledts, Professor am Skolkowo-Institut für Technologie in Moskau, hat kürzlich eines der begehrten Stipendien erhalten – forschen wird er am Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM in Kaiserslautern.
Die Interessensgebiete des 37 Jahre alten Forschers liegen im Bereich Big Data und Künstliche Intelligenz (KI). Für seine wissenschaftlichen Erfolge wurde er bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem 2018 mit dem „Outstanding Paper Prize“ der „Society for Industrial and Applied Mathematics SIAM“ für eine seiner über hundert Veröffentlichungen.
Frühere Aufenthalte am ITWM
IIvan Oseledets ist am Fraunhofer ITWM natürlich kein Unbekannter. Seit drei Jahren befindet er sich im wissenschaftlichen Austausch mit dem Bereich „Optimierung“ und der Abteilung „Strömungs- und Materialsimulation“. Zudem war Oseledets bereits 2018 zu Gast in Kaiserslautern, als Referent bei der Felix-Klein-Konferenz zum Thema „Quantifizierung von Unsicherheiten“. Schwerpunktmäßig wird er in Industrieprojekten zur Modellierung verschiedener physikalischer Prozesse mithilfe von KI-Technologien und Maschinellem Lernen (ML) arbeiten. Kürzlich wurde sogar schon ein Paper veröffentlicht, das aus der Zusammenarbeit mit dem Leiter des Bereichs Optimierung, Prof. Karl-Heinz Küfer, und dem Abteilungsleiter PD Michael Bortz hervorgegangen ist. Es beschäftigt sich mit zweiphasigen Ansätzen zur optimalen modellbasierten Versuchsplanung. Im Fokus stehen Anwendungen in der chemischen Verfahrenstechnik.
Reisetermin unklar
Wann er seinen Forschungsaufenthalt am Fraunhofer ITWM beginnen kann, steht derzeit leider noch nicht fest. Grund dafür sind Corona-bedingte Reisebeschränkungen. Der Preis wird als Auszeichnung für wissenschaftliche Verdienste verliehen, deshalb gibt es keinen festen Zeitrahmen. „Trotzdem hoffen wir, Prof. Osedelets spätestens im Sommer bei uns begrüßen zu dürfen“, so Prof. Oleg Iliev, der bereits mit dem Preisträger über „Physics Informed Neural Networks“ geforscht hat. Wenn es klappt mit der Einreise, wird Ivan Osedelets zunächst einen Einführungsvortrag halten für alle ITWM-Mitarbeitenden. Daran schließt sich eine Serie vertiefender Fachvorträge an.
„Ich fühle mich geehrt, dass ich für diesen Preis ausgewählt wurde. Die Auszeichnung trägt dazu bei, die internationale Zusammenarbeit in schwierigen Zeiten zu stärken. Wichtig ist für mich nicht nur die Anerkennung, sondern auch die Möglichkeit, etwas Neues zu tun“, so Professor Ivan Oseledets. ps
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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