TuN – Testen und Nachverfolgen
Kaiserslautern setzt auf Luca-App und digitales Bürgerkonto

Die Luca-App soll auch in Kaiserslautern maßgeblich zur bestmöglichen digitalen Kontaktnachverfolgung beitragen | Foto: Luca App
  • Die Luca-App soll auch in Kaiserslautern maßgeblich zur bestmöglichen digitalen Kontaktnachverfolgung beitragen
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Kaiserslautern. Testen und Nachverfolgen als Schlüssel zum Erfolg im Kampf gegen die Pandemie. Das Ziel: Keine Schlangen vor Teststationen, nur wenige Minuten für die Testung, die Testzertifikate garantiert bekommen, wenn man sie benötigt, sowie die Nachverfolgung von Aufenthalten in Einzelhandel und Gastronomie. Und das ohne Zettelwirtschaft. Wenn diese Ziele realisiert werden, ist viel gewonnen in der Bekämpfung des Virus. Deshalb startet die Stadt Kaiserslautern mit dem „TuN-System“. Auch die „Luca-App““ zur Nachverfolgung der Kontakte soll zur Unterstützung im herzlich digitalen Lautern eingesetzt werden.

Um den Covid-19-Virus einzudämmen, sind die Maßnahmen Testen, Impfen und Nachverfolgen unerlässlich. Die Stadt Kaiserslautern, schon intensiv im Impfzentrum engagiert, unterstützt künftig die beiden Säulen Testen und Nachverfolgen durch lokale Netzwerke und eine digitale Lösung, das sogenannte TuN-System. Die Leistenden sollen hiermit möglichst unkompliziert und effizient ihre Aufgaben meistern können. Den Bürgerinnen und Bürgern soll eine komfortablere Möglichkeit geboten werden, um die Maßnahmen gut umzusetzen und sich und andere noch besser schützen zu können.

Im Fokus stehen zwei Dinge: Zum einen das „Testen für Alle“ (Bürgertest) und zweitens die Kontaktnachverfolgung durch die „Luca-App“, die in Rheinland-Pfalz bald wohl verwendbar ist. Der breite Einsatz der App erfordert Schulungen und Hilfestellungen, denn jeder Besuch eines Geschäfts, einer Gaststätte oder einer öffentlichen Einrichtung soll dokumentiert werden. Die Stadt möchte Einzelhandel, Gastgewerbe, Sportstätten und Kultureinrichtungen dabei unterstützen, um die Lösungen möglichst schnell einsetzbar zu machen.

„Wir spüren die zunehmende Geschwindigkeit beim Impfen. Für das Testen sind in der Stadt 16 Testzentren und Teststationen durch die Landesregierung beauftragt, weitere sollen folgen. Wir wollen aktiv bleiben. Dafür wurde das Konzept ‚TuN – Testen und Nachverfolgen‘ ausgearbeitet. Die Stadt möchte, kombiniert mit den Aktivitäten des Bundes und des Landes, ihren Beitrag dazu leisten, um gemeinsam aus der Pandemie zu gelangen“, informiert Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel. Wichtig sei ihm zufolge, dass die Bürgerinnen und Bürger ausreichend Möglichkeiten haben, sich testen zu lassen. Das TuN-Konzept biete Lösungen für die Erhöhung der durchgeführten Tests pro Teststation an.

„Daten werden vor dem Besuch erfasst, Termine regeln den Zulauf, das digitale Testzertifikat erübrigt die Wartezeit vor Ort. Die Stadt wird den Teststellen dafür das TuN-System zur Verfügung stellen, aber auch bei Personalakquirierung und Raumsuche helfen. Teststationen in Zelten können nur eine schnelle Lösung sein, im Sommer müssen die sensiblen Tests vor Wärme geschützt werden“, so das Stadtoberhaupt.

Ein lokales Testnetzwerk solle regelmäßig Erfahrungen austauschen. Weiterhin gebe es eine zentrale Ansprechstelle, die die Bürgerinnen und Bürgern informiere, wo und wie sie sich testen lassen können. Der Stadt liege es sehr am Herzen, dass Testungen auch an Wochenenden angeboten werden können, wenn Verwandte besucht werden, ein wichtiges Treffen anstehe oder die Sonne in die Außengastronomie locke.

Im Zuge dieser Besuche muss verstärkt auf die Nachverfolgung gesetzt werden. Das Land will in die Luca-App investieren, die Gesundheitsämter rüsten mit der Software „Sormas“ auf. Beides zielt auf die Nachverfolgung ab, also die Benachrichtigung von Personen, die Kontakt zu einer nachweislich infizierten Person hatten.

Um eine flächendeckende Test- und Nachverfolgungsinfrastruktur zu organisieren, wird auf Finanzmittel aus dem vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat geförderten Projekt „Vernetzte Gesellschaft“ zurückgegriffen. Hier können Investitionen in siebenstelliger Höhe teilweise vorgezogen werden, um eine seit zwei Jahren vorgeschlagene Lösung umzusetzen:
im digitalen Bürgerkonto werden datenschutzkonform personenbezogene Daten, Impfbescheinigungen und Testzertifikate verwaltet und ausgewertet.

Gastwirten muss kein Impfpass gezeigt werden. Ein einfaches grünes Licht zeigt beim Eintritt, ob die Person laut Landesverordnung oder Allgemeinverfügung zum Zutritt berechtigt ist. Dabei wertet das TuN-System intern im Bürgerkonto aus, ob ein Testzertifikat vorliegt oder ab wann ein Geimpfter als virenfrei gilt. Der TuN-Schlüssel öffnet den Weg, ohne die Daten preiszugeben. Der Clou: Diese Lösung kann bequem digital auf dem Smartphone oder analog in Form eines Schlüsselanhängers verwendet werden. Das Einchecken dauert in beiden Fällen wenige Sekunden.

Als Projektleiter wird Dr. Martin Verlage, Geschäftsführer der städtischen Digitalisierungsgesellschaft KL.digital, eingesetzt: „Die Stadt ist herzlich digital, das wird das System TuN auch sein. Dank der Voraussetzungen der bisherigen Förderprojekte können wir nun schnell umsetzen. Wir machen auch im Lockdown keine Pause, sondern bereiten im Home-Office vor. Ende April sollen die wesentlichen Bausteine fertig sein, wir starten aber heute schon mit den Netzwerken. Ich wünsche mir: Die Menschen in Kaiserslautern sollen TuN.“

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Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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