Kreisverwaltung: Erster Fall der Blauzungenkrankheit in Rheinland-Pfalz

Schaf Symbolbild | Foto: littlewolf1989/stock.adobe.com
  • Schaf Symbolbild
  • Foto: littlewolf1989/stock.adobe.com
  • hochgeladen von Monika Klein

Kreis Kaiserslautern. Das Veterinäramt der Kreisverwaltung Kaiserslautern teilt mit, dass in einer Blutprobe einer Kuh im Landkreis Bitburg-Prüm durch molekularbiologische Untersuchungen das Blauzungenvirus (BTV) Genom des Serotyps 3 nachgewiesen worden sei. Bei dem vorliegenden Fall handele es sich um den ersten, vom nationalen Referenzlabor bestätigten Fall des Nachweises von BTV-3-Genom in Rheinland-Pfalz. Mit der Bestätigung des ersten Falls der Blauzungenkrankheit, verursacht vom Serotyp 3, in Rheinland-Pfalz am Mittwoch, 8. Mai 2024 sind in Rheinland-Pfalz die Bedingungen für den Status „frei vom Virus der Blauzungenkrankheit (Serotypen 1-24)“ nicht mehr gegeben. 

Dies hat zur Folge, dass Tiere empfänglicher Arten aus Rheinland-Pfalz in Bezug auf BTV den einschlägigen Verbringungsbeschränkungen, die sich aus der Delegierten Verordnung (EU) 2020/689 und in Bezug auf das innergemeinschaftliche Verbringen aus der Delegierten Verordnung (EU) 2020/688 ergeben, unterliegen. Die Verbringungsbeschränkungen gelten für alle empfänglichen Arten wie Schafe, Ziegen, Rinder, Gatterwild sowie deren Sperma, Eizellen und Embryonen.

Es wird dabei in verschiedene Verbringungsregeln für Zucht und Nutztiere sowie für Schlachttiere unterschieden. Ebenso gelten unterschiedliche Regelungen für das Verbringen von empfänglichen Tierarten innerhalb nicht-BTV-freier und BTV-freier Bundesländer und Mitgliedsstaaten beziehungsweise Zonen in anderen Mitgliedsstaaten. Detaillierte Informationen sind auf der Homepage der Kreisverwaltung Kaiserslautern in der Rubrik Tiergesundheit des Veterinärwesens unter www.kaiserslautern-kreis.de zu finden.

Hintergrund

Das Veterinäramt Kaiserslautern macht darauf aufmerksam, dass es sich bei der Blauzungenkrankheit um eine anzeigepflichtige Viruserkrankung der Wiederkäuer handelt. Die Seuche tritt saisonal verstärkt zwischen Frühjahr und Herbst insbesondere bei feuchtwarmem Wetter auf. Nachdem im September 2023 erstmals Infektionen mit dem Virus der Blauzungenkrankheit des Serotyps-3 (BTV-3) bei Schafen in den Niederlanden festgestellt wurden, erfolgte eine sehr schnelle Ausbreitung über das ganze Land, insbesondere in Richtung Osten, über 6.900 niederländische Betriebe sind zwischenzeitlich infiziert. Während bei Rindern eher milde klinische Symptome auftraten, teilweise jedoch deutliche Leistungsrückgänge verzeichnet wurden, starben über 50.000 Schafe und Ziegen beziehungsweise mussten euthanasiert werden. Auch in Belgien und Großbritannien wurde BTV-3 nachgewiesen.

Im Oktober 2023 wurden die ersten Infektionen mit BTV-3 bei Schafen in Nordrhein-Westfalen (NW) festgestellt, kurz darauf kam es zu ersten Nachweisen von BTV-3-Infektionen bei Schafen in Niedersachsen (NI). Der Erreger der Blauzungenkrankheit ist für den Menschen nicht gefährlich. Auch ein Verzehr von tierischen Lebensmitteln ist ohne Bedenken möglich. Bei der Blauzungenkrankheit handelt es sich um eine virusbedingte Krankheit, die nicht direkt von Tier zu Tier, sondern über kleine, blutsaugende Mücken (Gnitzen) der Gattung Culicoides übertragen wird.

Der Serotyp 3 des BT-Virus wurde bisher vorwiegend auf italienischen Inseln sowie in Tunesien und Israel nachgewiesen. Bei den betroffenen Schafen wurden hohes Fieber (bis 42°C), geschwollene Zungen, Fressunlust, Speicheln und lethargisch bis moribundes Verhalten beobachtet. Im weiteren Verlauf wurden auch Läsionen im Maul und an der Zunge berichtet sowie Todesfälle. red

Autor:

Monika Klein aus Kaiserslautern

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

LokalesAnzeige
Pflegenotstand: Pflegeunternehmen Kessler-Handorn in Kaiserslautern reagiert auf die Herausforderungen des Arbeitsmarktes. Seit 2021 beschäftigt es Fachkräfte aus den Philippinen. | Foto: Kessler-Handorn
3 Bilder

Pflegenotstand: Kessler-Handorn setzt auf Integration

Kaiserslautern. Reaktion auf den Pflegenotstand: Das Pflegeunternehmen Kessler-Handorn rekrutiert ausländische Pflegekräfte. Personalmangel: Das Pflegeunternehmen Kessler-Handorn in Kaiserslautern lässt es gar nicht erst soweit kommen. In den vier Einrichtungen soll nichts davon zu spüren sein, dass es in Deutschland zu wenige gut ausgebildete Fachkräfte gibt. Pflegenotstand: Attraktive Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte  Man nutzt verschiedene Ansätze, um ausreichend qualifizierte...

Online-Prospekte aus Kaiserslautern und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.