NABU sucht dringend weitere freiwillige Naturschützer
Milde Nächte und Regen machen den Kröten Beine

Erdkröte auf Wanderschaft | Foto: NABU – Jonathan Fieber

NABU. „Schon am Sonntag, gleich nach dem vorgezogenen Aufstellen des Zaunes, war der erste Teichmolch im Fangeimer“, berichtet Philipp Diermayr vom NABU Kaiserslautern. Es ist zwar noch sehr früh im Jahr, doch durch das milde und feuchte Wetter hat die Amphibienwanderung bereits begonnen.
„Der große Aufbruch war das sicher noch nicht, aber immerhin ein zarter Anfang“, beurteilt Diermayr die aktuelle Situation. Deshalb sind seit Ende vergangener Woche die Amphibienzäune um Kaiserslautern bereits aufgestellt worden. Die Bedingungen verbessern sich aber weiter, so dass eine verstärkte Wanderung von Braunfröschen, Kröten oder auch Molchen zu erwarten ist. Besonders bei nassen und warmen Abenden und Nächten ist mit zunehmenden Wanderungen aus dem umliegenden Wald in die Feuchtgebiete zur Laichablage zu rechnen. Die Grünfrösche kommen erst etwas später. Die Saison erstreckt sich in der Regel über zwei bis drei Monate, mit dem Höhepunkt gegen Mitte März. Daher sollten Autofahrer nun besonders an nassen, milden Abenden vorsichtig und vorausschauend fahren und Rücksicht auf die langsam über die Straßen wandernden Tiere nehmen.
Sind das nun Auswirkungen des Klimawandels? Möglicherweise. Sicher wird das aber erst in der Rückschau über mehrere Jahre sein. Völlig ungewöhnlich sind erste Amphibienbewegungen Ende Januar inzwischen nicht mehr. 2017/18 war das noch massiver, der Deutsche Wetterdienst sprach damals von einem „Winterfrühling“. In diesem Jahr könnte es allerdings ein, dass der „echte“ Winter fast komplett ausbleibt. Die mittelfristigen Vorhersagemodelle deuten zumindest für Februar bisher auf keinen Wintereinbruch hin.
Stehen die Zäune erst einmal, müssen diese jeden Tag kontrolliert werden, am besten am frühen Abend und am frühen Morgen. Befinden sich Amphibien in den Eimern, werden diese in einen Transporteimer umgefüllt und über die Straße getragen. In der Regel werden dabei auch Anzahl, Arten und Geschlechter notiert. Wie die Hilfe funktioniert, wie man die Tiere richtig anfasst, wie man Grasfrösche von Springfröschen oder Bergmolche von Teichmolchen unterscheidet, ist mit Hilfe des NABU schnell gelernt. Es ist schön, wenn jemand an vielen Tagen mit anpacken kann, wer nur einmal oder zweimal Zeit hat, ist aber auch willkommen.
„Wir brauchen dringend weitere Helfer für die Kontrollen zwischen Aschbacherhof und Mölschbach“, bittet Jürgen Reincke vom NABU Kaiserslautern und Umgebung Freiwillige, sich bei ihm zu melden. Er hat für diesen Amphibienzaun die Koordination übernommen. Bis mindestens Ende März soll der Zaun dort stehen bleiben und insbesondere für die Leerung der Eimer am Samstag- und Sonntagmorgen meldet der NABU noch dringenden Bedarf an freiwilligen Naturschützern. ps

Kontakt:
Jürgen Reincke, NABU Kaiserslautern und Umgebung, Telefon: 0631 66281,
E-Mail: info@NABU-KL.de

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Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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