Gold- und Silberschmiedearbeiten von Elisabeth Treskow im MPK
Neue Ausstellungsreihe: Golden Girls

Entwurf von Elisabeth Treskow, Ausführung von Gertrud Weber-Vogel: Brosche mit Granulation und Steinen von 1967  Foto: Rheinisches Bildarchiv, Marion Mennicken
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  • Entwurf von Elisabeth Treskow, Ausführung von Gertrud Weber-Vogel: Brosche mit Granulation und Steinen von 1967 Foto: Rheinisches Bildarchiv, Marion Mennicken
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Ausstellung. Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (MPK) zeigt vom 26. Juni bis 8. September Gold- und Silberschmiedearbeiten von Elisabeth Treskow (1898-1992), darunter die Meisterschaftsschale des Deutschen Fußballbundes sowie zahlreiche Entwurfszeichnungen aus dem Deutschen Kunstarchiv des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. Eröffnet wird die außergewöhnliche Schau am Dienstag, 25. Juni, um 19 Uhr.
Elisabeth Treskow zählt in vielfacher Hinsicht zu den „Golden Girls“. Der Titel der neuen Ausstellungsreihe des MPK zitiert mit einem Augenzwinkern den Grundgedanken einer witzigen amerikanischen Fernsehserie der 1980er Jahre: Ältere Damen diskutieren über sämtliche und so auch emanzipatorische Themen der Gesellschaft. „Golden Girls“ wurde zu einer Marke für einen – ungeachtet aller harten Alltäglichkeit – ungebeugten Geist. Im MPK widmet sich die Ausstellungsserie dem Schaffen von Kunsthandwerkerinnen, die Außergewöhnliches geleistet haben. Dabei werden auch historische Zusammenhänge deutlich, die insbesondere Frauen auf dem Weg ihrer Emanzipation begleiteten.
„Die Treskow“ gilt als Grande Dame der Goldschmiedekunst des vergangenen Jahrhunderts: Ihre Colliers, Armreifen, Broschen und Ringe bestechen durch ein raffiniertes Arrangement der Materialien. In virtuoser Perfektion verbindet sie die Strahlkraft von Edelsteinen mit dem Glanz polierten Goldes, elegant unterbrochen durch ein von Goldkügelchen hervorgerufenes Spiel von Licht und Schatten. Die ausdrucksstarken Schmuckwerke überzeugten die feine Gesellschaft. So reichte ihr Auftraggeberkreis von den Vorständen der Firmen Krupp und RWE über den Leiter des Folkwang-Museums bis hin zu Schauspielerinnen wie Magda und Romy Schneider.
Nicht allein ihre Schmuckstücke begeistern, auch als Silberschmiedin war sie überaus erfolgreich und ist es bis heute. Einen ihrer Entwürfe kennt in Deutschland nahezu jeder: die Meisterschale des Deutschen Fußballbundes. Treskow entwarf die Trophäe 1949, zu einer Zeit, in der der Fußball noch viel stärker eine Männerangelegenheit war als heute. Der Auftrag für diesen Siegerpreis war damit eine der öffentlich wirksamsten Auszeichnungen ihrer Arbeit und prominenter Beleg einer herausragenden Karriere. Das MPK zeigt ein Exemplar, das der Deutsche Fußballbund beispielsweise im Jahr 2000 an Bayern München überreichte. Wenn vor dem letzten Spieltag der Bundesliga der jeweilige Meister noch nicht feststeht, müssen in mehreren Stadien Schalen zum Überreichen vorhanden sein.
Über 50 Preziosen, darunter Leihgaben aus dem Schmuckmuseum Pforzheim, dem Museum für Angewandte Kunst in Köln und dem Diözesanmuseum Kolumba Köln, dem Klingenmuseum Solingen sowie aus kirchlichem und privatem Besitz, sind im Museum des Bezirksverbands Pfalz über Sommer zu sehen. Ergänzt wird die Schau mit bislang unpublizierten Archivalien und Entwurfszeichnungen aus dem Nachlass Elisabeth Treskows, den das Deutschen Kunstarchiv des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg beherbergt. Zur Ausstellung „Golden Girls – No. 1“ erscheint ein Begleitheft mit einem Text von Ausstellungskuratorin Dr. Svenja Kriebel.
Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Museumsplatz 1, ist dienstags von 11 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.ps
Weitere Informationen:

www.mpk.de

Entwurf von Elisabeth Treskow, Ausführung von Gertrud Weber-Vogel: Brosche mit Granulation und Steinen von 1967  Foto: Rheinisches Bildarchiv, Marion Mennicken
Elisabeth Treskow als junge Meisterin 1924/25  Foto: Gertrud Hesse, © Rheinisches Bildarchiv
Autor:

Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern

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