Polizeipräsidium Kaiserslautern: Ausblick auf das Jahr 2019
Prävention und Opferschutz
Einen Ausblick auf das Jahr 2019 gab der Führungsstab des Polizeipräsidiums Westpfalz bei einem Gespräch zum Jahresbeginn. Dabei lag der Fokus von Polizeipräsident Michael Denne, seinem Stellvertreter Franz-Josef Brandt und Frank Gautsche, Leiter der Zentralen Kriminalinspektion, auf den Themen Nachwuchskräfte, Prävention, Onlinepräsenz und einem neuen Schichtmodell.
In Sachen Prävention ist das Polizeipräsidium Westpfalz seit Jahren gut aufgestellt. Die vielfältigen Präventionsmaßnahmen werden auch 2019 weitergeführt. Ein Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf der Seniorensicherheit. Der „Enkeltrick“ und „falsche Polizeibeamte“ sind nach wie vor im Fokus. Eine neue Betrugsmasche sei, dass Betrüger als Feuerwehrleute bei den Senioren anrufen und vorgeben, wegen eines Bombenfunds die Wohngegend räumen zu müssen und man nun zum Schutz die Wertgegenstände abhole. Da diese Betrügermaschen zum Teil bandenmäßig gesteuert sind, ist es schwer, die Urheber ausfindig zu machen. „Deshalb setzen wir auf Prävention“, sagte Frank Gautsche.
Bei den Einbruchsdelikten liegen die Zahlen für 2018 noch nicht komplett vor, aber es sei ein merklicher Rückgang bei gleichzeitig leichter Steigerung der Aufklärungsquote festzustellen. Auch hier setzt die Polizei unter anderem mit ihrem Beratungsmobil, das täglich zwei bis drei Haushalte erreichen kann, weiter auf die Prävention. Im Bereich der Verkehrsprävention liegt der Fokus 2019 auf der Zielgruppe der Radfahrer, insbesondere denen, die mit Pedelecs (E-Bikes) unterwegs sind. Ein weiteres Feld der Präventionsarbeit betrifft die Cyberkriminalität, von der insbesondere 12- bis 14-Jährige betroffen sind. Sehr positiv hat sich für die Polizei das Projekt „Insta-Cops“ entwickelt, bei dem eine Polizistin und ein Polizist der jüngeren Generation bei Instagram aus ihrem Alltag berichten und Fragen zur Polizei beantworten.
Eine staatliche Aufgabe, deren Stellenwert in den letzten Jahren gestiegen ist, ist der Opferschutz. Hier wurde eine Sozialarbeiterin eingestellt, um die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen, wie zum Beispiel dem „Weißen Ring“ stärker zu vernetzen. "Bei größeren Ereignissen, laufen Betroffene oder Angehörige entweder der Polizei oder der Feuerwehr in die Arme. Jeder arbeitet seinen "Fall" dann ab. Diese Abläufe können wir optimieren und sind dabei, dies landesweit zu verbesseren. Unsere Fachfrau nimmt aber auch im Einzelfall, egal bei welchem Delikt, Kontakt auf und fragt, ob wir mit unserer Netzwerkarbeit Brücken bauen können“, erläutert Michael Denne eine ihrer Aufgaben.
Polizei der Zukunft
Die Polizei und auch ihre Aufgabenfelder haben sich in den letzten Jahren sehr verändert und stellen angesichts der Erwartung einer hohen Qualität der Arbeit in den kommenden Jahren sowohl die Behörden selbst als auch die Polizisten und Polizistinnen vor enorme Herausforderungen. Neben dem zu bewältigenden Generationenwechsel bei der Polizei, der 2019 mit dem Ruhestand des stellvertretenden Polizeipräsidenten Franz-Josef Brandt und Leitern von Polizeiinspektionen auch die Führungsebene des Polizeipräsidiums Westpfalz betrifft, und dem Thema „Gesünderes Arbeiten bei der Polizei“, das unter anderem den Umbruch mit einem neuen Schichtdienstmodell beinhaltet und damit langfristig die Gesundheit der Polizistinnen und Polizisten nicht mehr so belastet, arbeitet das Polizeipräsidium Westpfalz mit Nachdruck an diesen Herausforderungen.
„Die Bürgerinnen und Bürger erwarten ausreichend sowie gut ausgebildete und motivierte Einsatzkräfte“, sagte Polizeipräsident Michael Denne in einem Gespräch. „Deshalb versuchen wir auch, alle Stellen nahtlos wiederzubesetzen.“ Nachwuchsprobleme gebe es in der Westpfalz derzeit nicht, allerdings sei die Auswahl mittlerweile schwieriger. Die Polizei habe aber ein gutes Image, das bei der Nachwuchsgewinnung enorm helfe. „Noch haben wir die Auswahl und müssen nicht jeden Zweiten nehmen“, ergänzte Franz-Josef Brandt. Schwerer haben es das die Kollegen in der Vorderpfalz. „Die IT-Spezialisten der Polizei mit Berufserfahrung sind in der freien Wirtschaft sehr begehrt.“ Um längerfristig die Gesundheit der Polizisten und Polizistinnen nicht mehr so zu belasten, hat das Polizeipräsidium Westpfalz den sogenannten „Doppelschlag“ zum 1. Januar 2019 durch ein neues Schichtdienstmodell ersetzt. „Das alte System war über Jahre gesehen sehr belastend. Am Ende waren die Kolleginnen und Kollegen entweder länger erkrankt oder sogar dienstunfähig. Wir haben viele Modelle ausprobiert und die Ergebnisse sind eindeutig: Mit dem neuen System sinken unter anderem die Schlafprobleme und die Einsatzfähigkeit hat sich verbessert. Die sinkende Belastung zeigt sich dann auch in einem ausgeglichenen und motivierten Arbeitsalltag.“ Auch die im vergangenen Jahr neu besetzte Stelle für Polizisten und Polizistinnen, die Opfer von Gewalt geworden sind, habe sich inzwischen etabliert.
Autor:Petra Rödler aus Kaiserslautern |
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