Hundekotbeflaggung soll sensibilisieren
Problematik in den Griff bekommen
Kaiserslautern. Sie sehen abstoßend aus, riechen übel und übertragen im schlimmsten Fall Krankheiten: Die Rede ist von Hundehaufen auf Lauterns Grünflächen, Parkanlagen, Spielplätzen und Baumscheiben. In der Stadt Kaiserslautern sind derzeit 4.542 Hunde gemeldet. Statistisch gesehen sind das 520 Kilogramm Hundekot pro Tag, der teils richtig entsorgt wird, teils auch liegen bleibt.
Die Beschäftigten der Stadtbildpflege Kaiserslautern (SK) erdulden notgedrungen tagein und tagaus diese unzumutbare Problematik bei der regelmäßigen Reinigung. Aber viele Bürgerinnen und Bürger sind überaus verärgert über die stinkenden Tretminen in ihrem Umfeld. Fest steht: Zum Wohle aller müssen Hundehalterinnen und Hundehalter die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner ordnungsgemäß entsorgen. Bei Zuwiderhandlung drohen sogar Bußgelder von 50 bis 250 Euro.
Um die Problematik in den Griff zu bekommen, hat die SK die Dichte der Hundekotbeutelspender in der Stadt auf 49 Stück erhöht und diese im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit stark beworben. „Die Hundekotbeutelspender werden sehr gut angenommen. Ein kostenfreies Angebot, falls die eigenen Beutel beim Gassigehen vergessen wurden. Zudem gibt es in der Stadt ein dichtes Netz an Abfallbehältern für die Entsorgung der gefüllten Hundekotbeutel“, erläutert SK-Werkleiterin Andrea Buchloh-Adler. Doch trotz des Angebots finden sich immer wieder widerliche Hundehaufen auf Flächen, die von der Stadt aber auch von privaten Eigentümern sauber gehalten werden. Hinzu kommt, dass die Beschäftigten der Grünunterhaltung regelmäßig gefüllte Beutel in den Grünanlagen, Hecken und Büschen finden.
Mit einer Hundekotbeflaggungs-Aktion zwischen 21. Juni und 16. Juli will die SK das Thema in den Fokus stellen und hofft auf Unterstützung aus der Bevölkerung. „Wir wollen mit dieser äußerst unappetitlichen Aktion jedem deutlich machen, wie störend bis ekelerregend das Thema Hundekot erlebt wird. Liebenswerte Vierbeiner geraten unverschuldet in schlechtes Licht. Die Vernunft der Hundehalterinnen und -halter soll angesprochen werden. Alle Bürgerinnen und Bürger sollen sich in unserer Stadt wohl fühlen“, erklärt Bürgermeisterin Beate Kimmel, die die Aktion unterstützt.
In einer Auftaktveranstaltung am 14. Juni um 13.30 Uhr wird die Bürgermeisterin zusammen mit der Werkleitung und den Beschäftigten der SK Hundekothaufen mit Fähnchen auf der Grünfläche zwischen Friedrich-, Schubert- und Fischerstraße markieren. Fähnchen und Hundekot werden nach der Veranstaltung entfernt.
Wer in seinem Umfeld aktiv werden möchte, kann sich bis zum 20. Juni für eine eigens organisierte Beflaggungsaktion bei der SK melden, die dafür kostenfrei Fähnchen zur Verfügung stellt. Gruppen, Einzelpersonen, Vereine oder Institutionen können sich unter Angabe ihrer Kontaktdaten, Aktionstag, Uhrzeit, Anzahl der Personen, Anzahl der benötigten Fähnchen und der bevorzugten Beflaggungsfläche per Email unter lautrer.kehrwoche@stadtbildpflege-kl.de melden. Bei Bedarf kann die SK auch Flächen zuweisen. Wichtig ist, dass es sich um städtische Flächen handelt, für deren Pflege die SK zuständig ist.
Bürgermeisterin Beate Kimmel, die auf rege Teilnahme hofft, bringt es auf den Punkt: „Eins ist klar: Schuld an dem Dilemma tragen die Zweibeiner am hinteren Ende der Leine. Die Lösung des Problems liegt, wie in so vielen Fragen des menschlichen Miteinanders, in gegenseitigem Respekt und der damit verbundenen Rücksichtnahme. Ziel der Aktion ist, für Aufmerksamkeit zu sorgen, Betroffenen gegenüber Mitgefühl auszudrücken und Hundehalterinnen und -halter zu sensibilisieren.“
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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