Ingenieure ohne Grenzen
„Sauberes Wasser für Kabanga“ - Fortführung des Projekts trotz Corona gesichert!
Ingenieure ohne Grenzen ist eine gemeinnützig anerkannte private Hilfsorganisation, die in der technischen Entwicklungszusammenarbeit aktiv ist. Ziel ist es, gemeinsam mit lokalen Partnern und unter Einbeziehung der Menschen vor Ort den Auf- und Ausbau grundlegender Infrastruktur nachhaltig zu unterstützen.
Die Ausgangssituation bei dem Projekt, das sich mit der Wasserversorgung in dem tansanischen Dorf Kabanga beschäftigt, ist folgende:
Kabanga ist eine Kleinstadt mit ca. 14.000 Einwohnern in der Region Kigoma im Osten Tansanias. Die Bevölkerung ist in den letzten Jahren stark gewachsen und lebt überwiegend von der Subsistenzwirtschaft, weshalb die gesamte Region wirtschaftlich zu 85% von Ackerbau und Viehzucht abhängig ist. Dadurch sind die finanziellen Möglichkeiten stark beschränkt, um aus eigenen Mitteln eine sichere Wasserversorgung aufzubauen. Die aktuelle Wasserversorgung besteht aus vier Quellen, die um Kabanga verteilt sind. Kritisch ist jedoch die Qualität des Trinkwassers, weshalb wasserbedingte Krankheiten ein großes Problem innerhalb des Dorfes sind.
Gemeinsam mit unserem tansanischen Projektpartner Help Community Initiative (HCI) und dem Wasserkomitee aus Kabanga haben wir uns darauf geeinigt die Chemichemi Quelle zu renovieren, da sie die besten Voraussetzungen erfüllt, um eine nachhaltige Wasserversorgung zu gewährleisten.
Die Chemichemi Quelle ist in wenigen Minuten von Kabanga aus zu Fuß zu erreichen und liefert 4500 Liter Wasser pro Stunde. Untersuchungen haben aber gezeigt, dass das Wasser stark mit E-Coli-Bakterien verunreinigt ist. Die Bakterien stammen von tierischen Ausscheidungen, da Ziegen und Kühe in unmittelbarer Nähe weiden. E-Coli-Bakterien können zu schweren Durchfallerkrankungen führen. Dies soll mittels der geplanten Quellfassung und einem Hygiene Konzept zukünftig vermieden werden. Gemeinsam mit dem ortsansässigen Bauingenieur hat unser Projektpartner HCI die Idee zu einem konkreten Plan ausgearbeitet und ein Leistungsverzeichnis erstellt. Der Plan sieht vor, die Umgebung der Quelle einzuzäunen, die Quellfassung zu renovieren und das Quellwasser mit einer Rohrleitung in einen Bereich außerhalb des Zaunes zu leiten, wo das Wasser dann abgefüllt werden kann. Dies soll Kreuzkontamination verhindern und den Zugang zu sauberem Wasser deutlich erleichtern.
Um einen dauerhaften und nachhaltigen Betrieb der Quelle zu sichern wird das Projekt von Hygieneschulungen für die Dorfbewohner und einem Wartungsprogramm für das Wasserkomitee begleitet. Die technische Umsetzung, sowie die Durchführungen der Schulungen und das bauen des Zaunes übernimmt unser Partner HCI vor Ort.
Weltweit schränkt die Corona-Krise Arbeiten in diversen Bereichen ein und stellt uns alle vor neue Herausforderungen. Davon ist auch das Quellenbauprojekt in Kabanga (Tansania) betroffen. Eine Ausreise wird in den nächsten Monaten mit Sicherheit nicht möglich sein. Um die Arbeit dennoch fortführen zu können haben wir uns gemeinsam dazu entschlossen, das Projekt in noch engerer Zusammenarbeit mit dem Projektpartner vor Ort von Kaiserslautern aus durchzuführen.
Wir unterstützen HCI mit technischem Wissen und der Vorbereitung von Schulungen für einen nachhaltigen Betrieb der Quelle. Was wir von Ingenieure ohne Grenzen von hier aus in der aktuellen Situation tun können, ist vor allem Spenden zu sammeln, um HCI die Projektfertigstellung zu ermöglichen. Die Kosten für die Umsetzung betragen 6200€, von denen wir bisher 2000€ (Stand Juli 2020) zusammentragen konnten.
Mehr Infos zu dem Projekt und wie man mit einer Spende einfach dazu beitragen kann, dass mehr Menschen Zugang zu sauberem Wasser bekommen, finden sich unter:https://ingenieure-ohne-grenzen.org/de/projekte/tza-iog28
Ingenieure ohne Grenzen lebt von dem Engagement seiner vielen ehrenamtlichen Unterstützer. Wer Interesse hat, selbst an Projekten mitzuwirken, findet alle Infos über die Regionalgruppe Kaiserslautern und die monatlichen Treffen auf unserer Homepage: https://ingenieure-ohne-grenzen.org/de/kaiserslautern
Autor:Lisa Reis aus Kaiserslautern |
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