Selbstbestimmung am Lebensende: Filmvorführung, Sektempfang und Gespräch im Union-Studio für Filmkunst
Kaiserslautern. Zwei Organisationen veranstalten am Montag, 27. Mai, 14 Uhr, im Union-Studio für Filmkunst, Kerststraße 24 in 67655 Kaiserslautern, eine Filmvorführung mit Sektempfang und Publikumsgespräch. Dies ist die 18. Veranstaltung in der 18. Stadt mit über 1500 Kinobesuchern.
Im Mittelpunkt steht der Film „Alles ist gutgegangen“. Emmanuèle (Sophie Marceau), eine Schriftstellerin mit blühendem Privat- und Berufsleben, eilt ins Krankenhaus - ihr Vater André (André Dussollier) hatte gerade einen Schlaganfall. Er ist Mitte achtzig, ein wohlhabender Fabrikant und Kunstsammler. Und ein Misanthrop, der das Leben leidenschaftlich liebt, nun aber auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Ohne Aussicht auf Besserung möchte er sein Leben selbstbestimmt beenden. Emmanuèle, die Lieblingstochter, soll ihm bei diesem Vorhaben helfen. Ausgerechnet sie, die ihren Vater in der Jugend als egomanischen Patriarchen erlebt und ihm mehr als einmal den Tod gewünscht hat. Eine Mitarbeiterin einer Schweizer Sterbeklinik (Hanna Schygulla) reist nach Paris, um sich mit ihr und ihrer Schwester Pascale (Géraldine Pailhas) zu treffen, die eifersüchtig ist, weil der Vater nicht sie gefragt hat. Beide haben mit der Ambivalenz ihrer Gefühle zu kämpfen und müssen eine Entscheidung treffen, während der Vater sie als Heulsusen verspottet.
Der Deutsche Bundestag hat sich im Juli 2023 gegen ein neues Suizidhilfe-Gesetz entschieden. Zuvor hatte das Bundesverfassungsgericht in einem bahnbrechenden Urteil im Februar 2020 das bis dahin geltende Verbot gekippt. Die Karlsruher Richter hatten den seit 2015 geltenden Strafrechtsparagrafen 217 für nichtig erklärt. Seit über vier Jahren findet die Freitodbegleitung in Deutschland in einem sicheren Rechtsrahmen statt.
Die Sonderveranstaltung findet in enger Kooperation der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) und dem CampusKultur der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) statt. Die Kinokarte gibt es an der Tageskasse.
Die Filmvorführung beginnt mit dem Sektempfang und Informationsmaterial von CampusKultur und der DGHS. Nach dem Film besteht die Möglichkeit zu einer Diskussion mit Reinhard Konermann von der DGHS. Inhaltlich geht es um die rechtliche Situation der Suizidhilfe in Deutschland und um die Umsetzung des ärztlich assistierten Freitods.
Die DGHS hat seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Februar 2020 mehr als 750 Menschen an professionelle Freitodteams vermittelt. Diese bestehen aus einer Juristin, Jurist, Ärztin und Arzt.red
Weitere Informationen:
Weitere Informationen für Interessierte bei Reinhard Konermann per E-Mail: reinhard.konermann@dghs.de
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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