Kinderunfallkommission: Tipps für Eltern und Kinder
Sicher in die Schule
Am 30. August ist es wieder soweit: In Rheinland-Pfalz beginnt das neue Schuljahr, auch für die 830 Jungen und Mädchen, die in Kaiserslautern in die erste Klasse der Grundschulen kommen. Zu den neuen Herausforderungen gehört für die Kinder auch der Weg zur Schule. Ein Weg, der sich mit etwas Übung sicher meistern lässt.
Den Schulweg alleine bewältigen zu können, bedeutet für jedes Kind, selbstständig zu werden, Selbstvertrauen aufzubauen, soziale Kontakte zu anderen Kindern zu knüpfen und in Bewegung zu sein. „Dieser Weg ist für viele Kinder meist der erste, den sie ohne Erwachsene meistern müssen, und auch selbstständig meistern wollen“, berichtet Ralf Klein, Vereinsvorsitzender der Kinderunfallkommission Kaiserslautern e.V. (KUK ). „Zum Schulanfang haben wir dazu einige Tipps, wie Eltern diesen Schulweg für Ihre Kinder möglichst sicher gestalten können.“
Der Nachwuchs lernt praktisch alles von den Eltern, aber auch von anderen Erwachsenen. So lernen Kinder auch den Umgang und das Verhalten mit Verkehr durch Beobachtung, Nachahmung und eigenständigem Wiederholen. „Aber“, so sagt Ralf Klein, „selbst wenn Sie sich vorbildlich verhalten, so gibt es Verkehrsteilnehmende, die das nicht tun. Nur Abgucken wie sich die Großen im Straßenverkehr verhalten, genügt nicht damit die Kinder sicher unterwegs sind“, weiß der Polizeidirektor und Leiter der Polizeidirektion Kaiserslautern aus seiner beruflichen Erfahrung. „Die KUK schlägt deshalb noch vor Beginn der Schule die erste Hausaufgabe für die Eltern vor: Üben Sie mit ihrem Kind den Schulweg!“
Schulweg üben
Der Schulweg ist nach dem Weg zum Kindergarten einer der ersten längeren und zudem regelmäßigen für ein Kind. Eltern sollten diesen dazu nutzen, ihr Kind an das selbstständige zu Fuß gehen zu gewöhnen. „Das ist ein wichtiger Prozess“, sagt Ralf Klein und verweist auf so manch kritische Situation vor den Schulen: „Die sogenannten „Helikopter-Eltern“ trauen ihrem Nachwuchs den Schulweg nicht mehr selbst zu, fahren die Kinder bis fast ins Klassenzimmer, und sorgen so nicht selten für ein Verkehrschaos vor den Schulen. Sie parken im Halteverbot, direkt auf dem Zebrastreifen oder in zweiter Reihe auf der Straße. So wird es für alle Kinder direkt vor der Schule oftmals richtig gefährlich. Hinzukommt, dass die Kinder zur Unselbständigkeit erzogen werden, weil sie sich nur mit Hilfe im Straßenverkehr bewegen. Sie lernen so nie, sich sicher und aufmerksam im Straßenverkehr zu bewegen.“ Besser ist es aus Sicht der KUK, den Weg zur Grundschule zu Fuß zu bewältigen. Der Schulweg ist zum Üben besonders geeignet, da hier bereits alle Gefahren- und Konfliktpotentiale anzutreffen sind. Zunächst sollten Eltern ihr Kind auf dem Weg begleiten und es auf die Gefahrensituationen aufmerksam machen.
Sicher unterwegs
„Wählen Sie nicht den kürzesten, sondern den sichersten Schulweg (breite Gehwege, wenig Fahrbahnquerungen, Ampeln) und planen Sie genug Zeit ein, damit ihr Kind nicht auf riskante Weise die Straße überquert“, empfiehlt Ralf Klein. „Halten Sie genügend Abstand zum Bordstein ein, damit ihr Kind von vorbeifahrenden Fahrzeugen nicht mitgerissen wird. Überqueren Sie Straßen nur an gesicherten und übersichtlichen Stellen. Das Wort Bordstein können Sie durch „Haltestein“ ersetzen. Ebenso trainieren sollten Eltern mit ihrem Kind die Geschwindigkeit anderer Verkehrsteilnehmer einzuschätzen. Genauso wichtig ist es für Kinder, zu wissen, dass sie von anderen Verkehrsteilnehmern nicht gesehen oder beachtet werden könnten. Und aus der Unfallstatistik wissen wir, dass Eltern dem Nachwuchs unbedingt einprägen sollten, nicht einfach Freunden über die Straße hinterherzulaufen.“
Wer den Schulweg so vor dem Schulstart mit seinem Kind mehrfach abläuft, kann sicher sein, dass es sich selbstbewusst und sicher im Straßenverkehr bewegt. Ein Kind, das sich später auch auf dem Weg zur weiterführenden Schule gut orientieren kann und sich auch als Radfahrer und Radfahrerin sicher im Getümmel der Großstadt fortbewegt.
Weitere Informationen zur KUK und Tipps gibt es unter www.kuk-kl.de.
Autor:Petra Rödler aus Kaiserslautern |
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