Auch die Großbetriebe legen wieder los
Sicherheitsabstand an den Fließbändern

Foto: Ralf Vester

Kaiserslautern. Nicht nur kleine Geschäfte bereiten sich darauf vor, ab Montag wieder zu öffnen – auch in großen Betrieben soll die Produktion hochgefahren werden. Dafür müssen strenge Vorschriften eingehalten werden.Während in vielen Einrichtungen die Belegschaft im Homeoffice ist oder Plexiglas-Schutzscheiben für die Mitarbeiter installiert wurden, sind die Herausforderungen in Fabriken ganz andere. Dort, wo normalerweise viele Menschen in verschiedenen Schichten auf engem Raum zusammenarbeiten, muss nun auch Sicherheitsabstand gewahrt werden. Einige Unternehmen haben die Produktion vorerst heruntergefahren, andere sind schon geübt im distanzierten Umgang.

Opel (Kaiserslautern)
Mitte März wurden alle Werke von Opel heruntergefahren, auch das in Kaiserslautern. Seitdem arbeiten die Verantwortlichen an einem Plan, wie die Gesundheit der Mitarbeiter geschützt und die Arbeit gleichzeitig fortgesetzt werden kann. Zum Schutz der Mitarbeiter wurde ein strenges Gesundheitsprotokoll definiert und in den vergangenen Tagen umgesetzt. In dem Protokoll sind nach Angaben des Unternehmens mehr als 100 Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter definiert worden.

Darunter fällt unter anderem, dass alle Mitarbeitenden auf dem ganzen Gelände Schutzmasken tragen müssen. Sie sollen außerdem jeden Tag Fieber messen. Wenn sie in den vergangenen 14 Tagen Symptome hatten, sollen sie sofort einen Arzt verständigen und nicht arbeiten gehen. In der Fertigungshalle sind Systeme angepasst worden, sodass nun der Sicherheitsabstand eingehalten werden kann. Alle direkten Begegnungen, wie Meetings, sind in den digitalen Raum verlegt worden.

Die Reinigungsintervalle seien deutlich verkürzt worden. Die Geräte, die von mehreren Mitarbeitern genutzt werden, werden im laufenden Betrieb regelmäßig sowie natürlich nach dem jeweiligen Schichtende gereinigt. Außerdem gibt es Regeln, wann Meetingräume zu lüften sind. Alle Türen, die keine Brandschutztüren sind, bleiben geöffnet, damit die Klinken nicht angefasst werden müssen.

Daimler (Wörth)
Bei Daimler gibt es einen weltweiten Maßnahmenplan, der auch in Wörth greift. Dort wurden das Werk ebenfalls heruntergefahren und Kurzarbeit eingeführt. Die Verantwortlichen arbeiten aber auch in diesem Fall daran, die Produktion wieder aufnehmen zu können. Um dies zu tun, wurde die Gesamtbetriebsvereinbarung um Schutzmaßnahmen ergänzt. Dazu kommt noch, dass eine Maximalbelegung von gemeinschaftlich genutzten Räumen, wie Umkleiden und der Kantine festgelegt wurde. Insgesamt soll auf persönliche Begegnung verzichtet werden: Schichtübergaben, Gruppengespräche und Workshops sollen weitgehend über Videotelefonie oder Schichtbücher organisiert werden. Wenn sich ein Kontakt nicht vermeiden lässt, wird eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt und weitere Maßnahmen definiert.

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Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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