Jens Spahn stößt Debatte an
Sollen Arbeitgeber den Impfstatus ihrer Beschäftigten abfragen dürfen?
Impfstatus. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich in der TV-Sendung „Hart aber fair“ dahingehend geäußert, dass er sich vorstellen könne, dass Arbeitgeber ihre Mitarbeiter zumindest für die kommenden sechs Monate nach ihrem Impfstatus fragen dürfen. Spahn stellte eine diesbezügliche Gesetzesänderung in den Raum, die das ermöglichen solle. Das Echo in Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und bei Datenschützern war daraufhin am heutigen Dienstag entsprechend groß.
Datenschützer sprechen von einem massiven Tabubruch, falls die Erlaubnis für derlei Auskünfte erteilt werden sollte. Der Impfstatus sei eine besonders geschützte, sensible und überaus private Information.
Eine Abfrage des Impfstatus sei nur für einzelne Berufsgruppen vorstellbar, die engen Kontakt zu vielen anderen Menschen haben – beispielsweise in medizinischen Berufen oder körpernahen Dienstleistungen, heißt es aus den Reihen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Wirtschaftsverbände forderten jüngst mehr Informationsrechte für Arbeitgeber, um zügiger wieder in den Vorkrisenmodus zurückkehren zu können.
Indes hat sich der Deutsche Gewerkschaftsbund strikt dagegen ausgesprochen, dass Arbeitgeber den Impfstatus ihrer Mitarbeiter abfragen dürfen. Die Forderung danach sei ein absolutes No-Go. Die Information, ob jemand geimpft sei, unterliege wie alle anderen Gesundheitsdaten der Beschäftigten dem Datenschutz, sie habe den Arbeitgeber nicht zu interessieren.
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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