Stadtatelier in der Mall eröffnet: Kunst, Begegnung und Austausch

Die Eröffnung: Bürgermeister Manfred Schulz (Mitte) ist überzeugt davon, dass das Stadtatelier viele Menschen anzieht | Foto: Monika Klein
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Von Monika Klein

Kaiserslautern. "Kunst im Konsumtempel? Wie passt das zusammen?" Mit diesen Fragen, die ihm im Stadtrat gestellt worden seien, begann Bürgermeister Manfred Schulz am Samstagvormittag seine Eröffnungsrede des zweiten Stadtateliers. War es zur ersten Auflage im Wadgasserhof des Stadtmuseums angesiedelt, ist es nun mitten in die Innenstadt, genauer in einen Leerstand im Erdgeschoss der Einkaufsmall "K in Lautern", eingezogen. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Zwischen den beiden gegenüberliegenden Glasfronten stehen Tische, auf denen die Künstlerinnen Judith Boy, Sibylle Hoppe und Petra Neumahr ihre Arbeiten präsentieren. Auch an Schauwänden und auf Regalen erlauben die Werke Einblicke in die verschiedenen Schaffenswelten. Eine eher neutrale, sachlich gehaltene Raumgestaltung konkurriert in keiner Weise mit den Exponaten. Knapp 50 Besucher dürfte die Eröffnung angelockt haben. Sie schlendern an den Werken vorbei oder sind in angeregte Gespräche vertieft.

Die Eröffnung: Bürgermeister Manfred Schulz (Mitte) ist überzeugt davon, dass das Stadtatelier viele Menschen anzieht | Foto: Monika Klein
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„Ich finde, es ist eine tolle Idee, das Stadtatelier hier anzusiedeln. Der Ort hat einen besonderen Charme“, beantwortet Schulz seine Eingangsfragen. „Die Menschen kommen bei verschiedensten Gelegenheiten oder bei ihren Einkäufen hier vorbei und müssen nicht gezielt das Stadtmuseum ansteuern. Es ist toll, dass sie mit den Künstlerinnen in einen Dialog treten können", sagt er über das niederschwellige Angebot.

Sabine Friedrich, Center-Managerin des "K in Lautern", die die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, unterstreicht, dass mit dem Stadtatelier Kunst Raum gegeben und einem breiten Publikum erfahrbar gemacht werde. "Kunst hat eine universelle Sprache und hier haben wir ein unterschiedliches Publikum. Kunst ist Emotion pur und hier sind Powerfrauen. Das ist großartig." Sie lädt die Anwesenden dazu ein, die Kunst zu genießen und mit den Protagonisten in einen Austausch zu gehen.

Der Umzug des Stadtateliers an einen anderen Standort war notwendig geworden, da die bisherigen Räumlichkeiten im Wadgasserhof des Stadtmuseums für kommende Ausstellungen benötigt werden. Die Idee für das Stadtatelier-Projekt an sich und für die Ansiedlung in der Mall, stammt von Christoph Dammann, Leiter des städtischen Kulturreferats. "Das Pilotprojekt ist eingeschlagen wie eine Bombe", blickt er zurück. Für die Fortsetzung lag eine Leerstandsbespielung nahe. Bei der Center-Managerin stieß er auf offene Ohren. "Sie hat sofort gesagt: ,Das klingt toll.'"

Noch ähnelt das Stadtatelier, in das Passanten von inner- und außerhalb der Mall Blicke werfen können, mit seinen rund 100 Quadratmetern mehr einer Galerie denn einem Atelier. Doch das wird sich ändern: In Kürze soll mittig ein Arbeitsbereich für die Künstlerinnen entstehen. Ausdrücklich erwünscht ist, dass Interessierte eintreten, den Kreativen über die Schulter schauen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Für die Künstlerinnen stellt das Stadtatelier eine Ausstellungsplattform und gleichzeitig ein Experiment dar, weil sie unter den Augen eines Publikums kreativ sein werden. Finanziert wird das Projekt über das Kulturamt, das als Mieter auftritt und einen symbolischen Betrag zahlt. Die Künstlerinnen zahlen ebenfalls monatlich eine symbolische Miete an das Kulturreferat.

Judith Boy

Judith Boy | Foto: Monika Klein

Judith Boy, Jahrgang 1969, wohnt in Körborn (Kreis Kusel) und in Sizilien. Das Licht und die Farben ihrer italienischen Wahlheimat fließen in ihre schillernden Gemälde ein. Oft sind das Meer und seine Bewohner Thema, aber auch Sagengestalten und Allegorien. Die freischaffende Künstlerin entwirft außerdem ungewöhnliche Textilkreationen, die sie in Performances präsentiert. Boy hat den Upcycling-Gedanken in ihre Kunst mit aufgenommen, indem sie Fundstücke vom Strand oder Stadtspaziergang wiederverwendet. Kontakt: https://www.judith-boy-art.com/.

Sibylle Hoppe

Sibylle Hoppe | Foto: Monika Klein

Sibylle Hoppe, Jahrgang 1966, wohnt in Kaiserslautern. Sie erschafft Bilder, die Betrachtende in einen Rausch aus Farben abtauchen lassen. Aus Acryl, Kunstharz und Tinte entstehen organische Formen und fließende Bewegungen, die mal wie fantastische Landschaften, mal wie tiefe Ozeane wirken. Die eigenen Assoziationen und Emotionen werden gefordert und sorgen dafür, dass sich der Betrachter nicht nur an der Farbenpracht und dem Glanz der Bilder erfreuen, sondern immer tiefer in die Bilder versinken kann. Kontakt: https://sibylle-hoppe.de/.

Petra Neumahr

Petra Neumahr | Foto: Monika Klein

Petra Neumahr, Jahrgang 1960, aus Kaiserslautern arbeitet vor allem in Öl und Acryl, sie sucht aber auch das Experiment mit neuen Techniken und Formen. Die Künstlerin will sich nicht in Schubladen einordnen, sondern trägt eine eigene markante Handschrift. Durch unterschiedliche Stufen der Abstraktion und Farbkompositionen legt sie das Wesentliche der Motive frei. Ihre Bilder verströmen Energie und laden das Gegenüber zum Erforschen ein. Neumahr sieht Kunst als ein Medium der Kommunikation und Partizipation. Kontakt: https://petra-neumahr.de/.

Info
Allgemeine Atelierzeiten sind Montag bis Samstag von 9.30 bis 20 Uhr. Geöffnet ist, wenn mindestens eine der Künstlerinnen anwesend ist. Das ist immer mittwochs und donnerstags zwischen 15.30 und 18 Uhr sowie freitags zwischen 12 und 16 Uhr der Fall. Terminvereinbarungen sind möglich. [lmo]

Autor:

Monika Klein aus Kaiserslautern

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