Schulbetreuung
Stadtjugendring diskutiert Ganztagsförderungsgesetz

Jürgen Jäger, Vorsitzender des Stadtjugendrings, bei der Begrüßung | Foto: Peter Krietemeyer
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  • Jürgen Jäger, Vorsitzender des Stadtjugendrings, bei der Begrüßung
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Der Stadtjugendring Kaiserslautern hatte seine Mitgliedsverbände zu einer Information über das neue Ganztagsförderungsgesetzes (GaFöG) in die Räumlichkeiten des CVJM in Kaiserslautern eingeladen.

Jürgen Jäger, Vorsitzender des Stadtjugendrings, begrüßte und stellte das hochkarätig besetzte Podium vor. Jan Hastrich, Jugendhilfeplaner beim Referat Jugend und Sport, Reiner Schirra, Stadtjugendpfleger, ebenfalls vom Referat Jugend und Sport, Volker Steinberg, Vorsitzender des Landesjugendrings Rheinland-Pfalz (LJR) und der stellvertretende Vorsitzende des Stadtjugendrings, Sergio Da Costa Pinto waren hier vertreten.

Im Anschluss gab es eine kurze Vorstellungsrunde der Vertretungen von 14 anwesenden Verbänden. Eine Teilnehmende war digital zugeschaltet.

Jan Hastrich führte in die Diskussion ein. Das GaFöG ist bereits im Oktober 2021 beschlossen worden. Es sieht vor, dass, beginnend ab dem Schuljahr 2026/27 Kinder einen gesetzlichen Anspruch auf einen Ganztagsschulplatz haben. Zunächst für alle Erstklässler*innen und dann bis 2029/30 für alle Grundschulkinder.
Rainer Schirra ergänzt, dass die Kinder dadurch in den Oktoberferien 2026 erstmals einen Anspruch auf Ferienbetreuung haben.

Die Schulträgerinnen können beschließen, dass pro Schuljahr an insgesamt bis zu 20 Tagen kein Angebot stattfindet (z.B. während der Weihnachtsferien etc.).

Folgende Angebote gibt es bereits in Kaiserslautern:

• Ganztagsschulen in Angebotsform,

• Hortplätze sowie das Angebot der

• Betreuenden Grundschule.

Alle diese Angebote erfüllen bereits den Anspruch auf einen Ganztagsschulplatz, so Jan Hastrich. Allerdings gibt es unterschiedliche Betreuungskonstellationen:

• Hort und Ganztagsschule in Angebotsform – Pädagogen*innen und pädagogische Fachkräfte

• Betreuende Grundschule – mit der Betreuung von Kindern erfahrene Personen.

Laut dem Referat Jugend und Sport haben bereits jetzt ca. 60 % der Kinder eine Betreuung am Nachmittag. Angestrebt werden 80 % – 85 %. Der Rechtsanspruch sieht grundsätzlich eine Betreuungszeit von 8 Stunden täglich an allen fünf Werktagen vor.

Es tauchen Fragen nach Betreuungsgrad und Qualifikation der Betreuungskräfte auf. Neu wird auch eine Betreuung in den Ferien sein. Größte Frage wird sein, wie der Rechtsanspruch in der Praxis realisiert werden wird.

Bisher, so die Vertreter der Verwaltung, ist für Zuschüsse bei Freizeitbetreuungen in den Ferien durch die Vereine und Verbände keine Änderung vorgesehen. Es bleibt bei den bisherigen Fördersätzen.

Volker Steinberg vom LJR sieht das Ganze etwas skeptisch. Jugendverbände haben eine andere Ausgangslage, nämlich keine Verpflichtung, sondern die Freiwilligkeit. Es geht um das Herstellen von Freiräumen zur Selbstbestimmung.
Jugendverbandsarbeit hat primär die Sicht der Kinder im Blick und nicht die Familie. Zudem fehlen Ressourcen und Personal.

Er sieht eine Gefahr für die Jugendverbände, dass deren Angebote im Sommer in Konkurrenz zu den Angeboten der Ganztagsschule stehen. Seine Forderung daher, dass die Maßnahmen der Jugendverbände in Rheinland-Pfalz auch in Zukunft so laufen können wie bisher und dass Angebote nach dem GaFöG hierauf Rücksicht nehmen müssen.
Die Jugendverbände können hier grundsätzlich einen Beitrag leisten, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Dies kann auch für die Ferienbetreuung gelten.
Aus diesem Grunde sind Veranstaltungen wie die heutige sehr wichtig, da gemeinsam das Problem angegangen wird und die bestehenden Standards nicht aufgeweicht werden, so Jürgen Jäger und Volker Steinberg.

Reiner Schirra wirft ein, dass "die Schule" das Problem nicht ohne die Jugendarbeit lösen kann. Deswegen sehen auch er und Jan Hastrich die Notwendigkeit und Wichtigkeit dieser Gespräche.
Jan Hastrich unterstreicht nochmals, dass das GaFöG eine riesige Herausforderung für die Verwaltung und die Jugendverbände darstellt. Im Moment ist daher auch nicht daran gedacht, die gut funktionierenden Maßnahmen der Jugendverbände zu beschneiden.

Jürgen Jäger stellt noch die Frage nach der Verteilung der Finanzmittel. Gibt es beispielsweise im Rahmen des GaFöG höhere Zuschüsse? Wenn ja, wäre dies eine große Gefahr für die Vereine und ihre eigenen Angebote. Dies müsse berücksichtigt werden.
Daraus wird die Forderung an die Vertreter der Stadtverwaltung abgeleitet darauf zu achten, dass die Finanzmittel gerecht verteilt werden.

Eine weitere Diskussion über die Angebote der Mitgliedsverbände schloss sich an. Zum Abschluss bildeten sich drei Arbeitsgruppen, welche bestimmte Fragen diskutieren. Die Ergebnisse wurden vorgestellt und für die weitere Arbeit dokumentiert.

Jürgen Jäger schloss die Sitzung nach 120 Minuten mit dem Hinweis, dass noch viel zu tun sei und die Jugendverbände mit der Stadtverwaltung im Gespräch bleiben wollen.
Er bedankte sich bei den Vertretern der Verwaltung und des LJR für die Teilnahme und schlug ein weiteres Treffen in 10 bis 12 Wochen vor, was allgemeine Zustimmung fand.

Autor:

BdP Peter Krietemeyer aus Kaiserslautern

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