Trainingspatenschaften für Tierheim-Hunde: Ein Zuhause für "Problemfelle"
Kaiserslautern. Hunde mit einem problematischen Verhalten finden nur sehr schwer den einen Menschen, der ihnen ein liebevolles Zuhause bietet. Damit das gelingen und die damit verbunden finanziellen Herausforderungen zu stemmen sind, hat das Tierheim Kaiserslautern Tierpatenschaften eingeführt
Von Monika Klein
„Es ist unfassbar schwer, Hunde mit Problemverhalten zu vermitteln“, berichtet Anne Knauber, Vorsitzende des Tierschutzvereins Kaiserslautern von ihren Erfahrungen. Dazu kommt, dass die Zahl dieser Fälle zugenommen hat und die Vierbeiner oft nicht zu vergesellschaften seien, das heißt, sie benötigen einen Einzelplatz. Außerdem ist das Tierheim ohnehin bezüglich seiner Belegung seit Monaten am Anschlag, wobei die Aufnahme eines Notfalles gesichert ist.
Oft werden die Hunde abgegeben, weil sie ein auffälliges Verhalten entwickelt haben, weil es einen Beißvorfall gab oder weil es sich um als gefährlich eingeschätzte Hunde aufgrund ihrer Rasse, sogenannte Listenhunde, handelt. „Damit sie überhaupt die Chance auf ein Zuhause bekommen, ist ein intensives Training essenziell. Das ist aber sehr zeit- und kostenintensiv“, hält Knauber fest.
Um diesen tierischen Unterricht, finanzieren zu können, wurden Trainingspatenschaften ins Leben gerufen. Die zertifizierte Hundetrainerin Manuela Habermann ist dabei mit im Boot.
Nach Beißvorfall auch Maulkorbtraining
Eine Grundregel des Trainings legt fest, dass alle Tierheimmitarbeiter einbezogen werden, denn auch sie müssen sicher im Umgang mit den Hunden sein, egal, ob Zwergpinscher oder Riesenschnauzer. Das fängt beim Betreten des Zimmers an, umfasst das Anziehen des Geschirrs oder das Anleinen und die Leinenführigkeit. Gab es einen Beißvorfall in der Vergangenheit, gehört auch ein Maulkorbtraining dazu.
„Es ist uns eine Herzensangelegenheit, das Training zu fördern“, unterstreicht Knauber. Die Tierärztin verweist darauf, dass als gefährlich eingestufte Hunde durch ein gezieltes Training eine Ausstufung erreichen können, was wiederum hilfreich bei der Vermittlung ist. „Mit einer Patenschaft wird ermöglicht, jedem Hund die bestmögliche Betreuung und Ausbildung zukommen zu lassen. Dadurch trägt man dazu bei, dass sie sich zu liebevollen Begleitern entwickeln und ein neues Zuhause finden können.“
Die monatliche Spende für eine Trainingspatenschaft sollte nicht unter fünf Euro liegen und ist jederzeit kündbar. Darüber hinaus gibt es noch Patenschaften für bestimmte Tiere, für die medizinische Versorgung von Pflegetieren oder für Projekte. Wer einen Blick hinter die Kulissen des Tierheims werfen und dabei das Gelände sowie das Hunde- und das Katzenhaus kennenlernen will, kann sich zu einer regelmäßig stattfindenden Führung am ersten Samstag des Monats per E-Mail an hundeschule@tierheim-kaiserslautern.de anmelden. [lmo]
Info
Autor:Monika Klein aus Kaiserslautern |
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