„Kreativität ist der Schlüssel zur digitalen Transformation“
Unermüdlicher Einsatz für Fraunhofer und Kaiserslautern
von Jens Vollmer
Kaiserslautern. Es sollte eigentlich eine kleine Feier mit 40 Personen werden, wenn Institutsleiter Prof. Dr. Hans Dieter Rombach im Fraunhofer-Institut IESE in den Ruhestand verabschiedet wird. Die Feierstunde letzte Woche wurde angesichts Rombachs Lebensleistung dann aber doch zum großen Bahnhof. Ob Prof. Dr. Alexander Kurz - Vorstand der Fraunhofer Gesellschaft, Prof. Dr. Konrad Wolf - Wissenschaftsminister von Rheinland-Pfalz, Ministerpräsident a.D. Kurt Beck, Prof. Dr. Helmut J. Schmidt - Präsident der TU, Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel oder Nachfolger Prof. Dr. Peter Liggesmeyer - alle wollten die besondere Leistung Rombachs rund um die Entwicklung des Wissenschaftsstandorts Kaiserslautern vor voll besetzten Rängen noch einmal herausstellen und würdigen.
„Prof. Rombach hat das Institut zu dem gemacht, was es heute ist. Er hat wahre Pionierarbeit im Bereich Software und Systems Engineering geleistet und mit seiner Forschung viele Wissenschaftler auf dem ganzen Globus inspiriert“, so Prof. Liggesmeyer.
„Kaiserslautern ist in die 1. Liga der Wissenschaftsstandorte aufgestiegen“, betonte Prof. Kurz und dankte Prof. Rombach, dass er Fraunhofer in die Welt hinaus getragen habe und sich als Gestalter und Treiber der Standortentwicklung verdient gemacht habe.
Minister Prof. Wolf war sich sicher, dass man noch lange verbunden bleibe, der Ruhestand sei wohl eher ein „neues Weiter“. Als Leiter der Science and Innovation Alliance Kaiserslautern e.V. werde Rombach weiterhin stark in der Transformation der Stadt engagiert sein. Dieser Wandel von der Industrie- zur Wissenschaftsstadt sei schon jetzt deutschlandweit sehr beachtlich.
Beck erinnerte an die neue Epoche in den Neunzigern als Militär abzogen wurde und altetablierte Fabriken schließen mussten. Dass Fraunhofer damals - dank der Überzeugungskraft Rombachs - das erste Institut in Rheinland-Pfalz in Kaiserslautern auf der grünen Wiese gegründet hat, sei ein sehr wichtiger Impuls gewesen, der mit viel Überzeugungsarbeit seitens Rombach forciert worden sei. Mittlerweile sei Kaiserslautern eine erstklassige Region geworden.
Prof. Schmidt erinnerte daran, dass Rombach auch acht Jahre in den USA gearbeitet habe und viele den Wissenschaftler umwarben, er sich aber für Kaiserslautern entschied.
OB Klaus Weichel freut sich auf eine intensivere Zusammenarbeit, denn Rombach ist nach wie vor ehrenamtlicher „Chief Digital Officer“ der Stadt. Weichel erinnerte an den großen Erfolg im Wettbewerb „Digitale Stadt“, der zu einer eigenen Digital GmbH, viel Publicity und großem Interessen namhafter Firmen an Kaiserslautern geführt habe. „Wir haben Rückenwind bekommen.“
Rombach selbst betonte, sein Beruf habe ihm soviel Spaß gemacht, es sei der beste Job gewesen, den man sich erträumen könne. Rund 90 Promotionen und 500 Master/Bachelor habe er betreut. Viele seiner Studenten hätten mittlerweile bedeutende Positionen. Auch um sein „Baby“ IESE sei es ihm nicht bange, es sei in guten Händen. jv
Autor:Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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