Im Umgang mit anderen: >>>
>>> unsere PERSPEKTIVE entscheidet !
WIE wir auf unsere Mitmenschen schauen (wollen),
das hat Konsequenzen auf den FREI-RAUM, den wir ihnen lassen.
Dazu hier eine >Geschichte aus dem "prallen Leben":
In der vergangenen Woche waren wir beim Orthopäden,
um nach einem Sturz um Physio-Therapie zu bitten.
Unser hochbetagtes betroffenes Familienmitglied
war beim Warten im Rollstuhl (für schnelleres Bewegen) eingeschlafen,
noch matt von der Antibiose, die gerade gelaufen war.
Unser Demenz-betroffenes Familienmitglied spricht NICHT,
kommuniziert aber deutlich mit den Augen.
Als der Facharzt reinkam und grüßte und KEINE REAKTION
bekam von unserem gestürzten Familienmitglied,
fragte er sofort: "Was ist das? Demenz oder Parkinson ???"
Ich informierte den Facharzt und bat um Physio-Therapie.
Und dann wurde es interessant:
Der Facharzt meinte, ICH wolle wohl die Physio-Therapie,
NICHT ABER unser schlafendes und schweigend-desinteressiertes Familienmitglied.
Nur der schlafende Patient sei wichtig - ich sei unwichtig!!!!
Er werde nur mit dem Patienten reden.
"FEIN!" dachte ich - "das wird lustig!
Wie wird er das wohl anstellen?
WIE in DIESER Stimmung
einen DemenzBetroffenen aus seinem Schneckenhaus holen ???"-
Der Facharzt (und ich nenne hier bewußt keinen Namen) machte keinerlei Anstalten in dieser Richtung!
Sein Urteil stand schon längst FEST!
In seinen Augen ging hier NIX mehr.
Und am Kopfschütteln konnte ich sehen, dass es wohl kein Rezept geben werde.
Was mich wirklich schockierte!
Und sein fachärztlicher Rat:
"Warum lassen Sie ihr Familienmitglied nicht einfach in Ruhe !!"
>>> warf in mir einige Fragen auf:
- Wie kommt er zu dieser Sichtweise???
- Was sagt wohl sein Arzt-Eid dazu??
- Wie wohl Ärztekammern dazu stehen? Wird das da goutiert? Ist DAS Standard???
- Was wird gebraucht, um diese Sichtweise zu optimieren?
- Wie verbreitet mag diese veraltete Sichtweise wohl sein ?????????????
WER will so behandelt werden???????
Denn nur dank der entschlossenen Unterstützung netter junger Physio-Therapeutinnen
konnten wir inzwischen schon wieder das Auto erreichen und einsteigen-
und einige Schritte im Wald spazieren gehen.
Es galt, die Haltung unseres gestürzten Familienmitglieds zu optimieren!!!
Aus meiner Erfahrung nach den Stürzen 2020 und 2022 wußte ich,
dass auch bei Hochbetagten das Laufen wieder erreicht werden kann!
Und die Freude am Laufen,
ebenso wie die gesundheitlichen Vorteile am täglichen Laufen (2 bis 3 Mal pro Tag).
Mir ist voll bewußt, wie WICHTIG das Laufen ist!!!
Und welche große Freude unser Familienmitglied täglich daraus zieht!!!
Ich gab zu bedenken, dass unser Familienmitglied locker einen Kilometer am Rollator laufen könne
(VOR dem Sturz / und inzwischen schon wieder 100m) -
was der Facharzt nicht glauben wollte.
Ich berichtete von den erstaunlichen Verbesserungen durch OSTEOPATHIE ...
in den letzten Wochen .
Facharzt-Kommentar: "Ja, das müssen Sie ja privat bezahlen -...."
Er sähe nur neurologische Probleme - das sei nicht Orthopäden-Sache!
Und obschon ich den Krankenhaus-Bericht vorlegte und auch die Röntgen-Aufnahmen da waren,
kam es nicht mehr zu einer Beratung,
was genau denn nun die GEH-Probleme auslöse -
und WIE sie verbessert werden könnten !!!
Immerhin gab es dann doch noch ein Rezept für Physio-Therapie /
mit dem Hinweis, beim nächsten Mal (entgegen dem Rat des Hausarztes !!)
NUR zum Neurologen zu gehen!!!
Zurück am Auto - und nach dem erholsamen Nickerchen auf dem Rollstuhl -
verstauten wir den Rollstuhl, und unser Familienmitglied lief noch auf dem großen Parkplatz
langsam und bedacht drei beachtliche Runden (am Arm) -
voller Zufriedenheit und Stolz
im wohltuenden Sonnenschein.
>>>>> DAS die derzeit wieder mutig erreichte REALITÄT!
>>>>> FAZIT:
Wieder einmal zeigte sich
wie schnell wir Schlüsse ziehen über DemenzBetroffene -
die - unüberprüft ! - einfach FALSCH sein können,
und dennoch zu nachteiligen Konsequenzen für die DemenzBetroffenen führen können.
>>> Unsere PERSPEKTIVE entscheidet !
Das erlebe ich auch im Krankenhaus:
Ärzte sehen beim Einliefern einen DemenzBetroffenen, der wenig oder NICHT spricht,
der vielleicht Schmerzen hat - und VIEL ANGST ....
vielleicht ohne Zähne ...
>>>> und sie fällen ein erstes Urteil (oft über einen ihnen fremden Menschen!!!),
das Konsequenzen für die weiteren Chancen des DemenzBetroffenen hat.
Wieder und wieder erlebe ich, dass sie NICHT GLAUBEN WOLLEN,
dass ein DemenzBetroffener, der nicht spricht, einige Kilometer laufen kann.
Dabei ist der Zusammenhang einfach:
auch wenn das Sprachzentrum tangiert ist -
das KÖRPERGEDÄCHTNIS kann weiter trainiert werden,
denn es speichert anders und anderswo!
Und es lohnt sich,
das Körper-Gedächtnis zu trainieren !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
-
WIE wir auf unsere DemenzBetroffenen schauen -
eben >>>> UNSERE PERSPEKTIVE >>>>
entscheidet,
>>> welche Chancen
wir den DemenzBetroffenen lassen können/wollen !!
Die Chancen, die wir DemenzBetroffenen lassen-
sowie die wohlwollende und fördernde Unterstützung,
die wir ihnen zukommen lassen,
bestimmen die LEBENSQUALITÄT der DemenzBetroffenen essentiell.
Als derzeit älteste lebende Frau der Welt
gilt die Japanerin Tomiko Itooka, geboren am 23. Mai 1908 und heute damit über 116 Jahre alt.
Vor kurzem sah ich eine kleine Reportage mit ihr:
groß und schlank und aufrecht war sie auf dem Weg zum Senioren-Radio ...
strahlend wach und interessiert!
Gut umsorgt in ihrem Umfeld - nur ein bißchen "vergeßlich " ...
Faszinierend mit ihren 116 Jahren!!!
Auf die Frage, was sie sich denn wünsche, zögerte sie keine Sekunde und meinte,
bevor sie ihre Reise in den Himmel antreten würde,
wollte sie sooooooooooo gerne noch eine schöne lange Reise auf Erden erleben!
Und dabei lächelte sie strahlend und voller Freude!
Was für eine Inspiration!
Und WIE wollen WIR eines Tages leben,
falls wir dann Hilfsbedarf hätten ?
>>> Das sollten wir wohl JETZT koordiniert organisieren!
Gerne hören wir auch IHRE Erfahrungen!
Email: achtsam2024@gmx.de
Und wir laden herzlich ein zu kleinen Spätsommer-Spaziergängen
und zum Gedankenaustausch.
Zum Beispiel am Forsthaus in Kaiserslautern ....
Elisabeth Weber und Familie.
Die Initiative "Demenz-KANN-WARTEN!" ist Mitglied im Netzwerk Demenz KL.
Internetseite: Demenz-KANN-WARTEN
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HÄUSLICHE Pflege tickt anders !
Unsere Perspektive entscheidet,
welche Chancen
unsere DemenzBetroffenen bekommen !!
PS:
Hier noch ein Text der Braver ANGELS / USA zum Nachdenken:
The Braver Angels Way (USA):
- We state our views freely and fully, without fear.
- We treat people who disagrees with us with honesty, dignity and respect.
- We welcome opportunities to engage those with whom we disagree.
- We believe all of us have blind spots and none of us are not worth talking to.
- We seek to disagree acurately, avoiding exaggerations and stereotypes.
- We look for common ground where it exists and, if possible,
find ways to work together.
- We believe that, in disagreemants, both sides share and learn.
- In BRAVER ANGELS neither side is teaching the other
or giving feedback on how to think or say things diffently.
B R A V E R A N G E L S
Autor:ELISABETH WEBER aus Enkenbach-Alsenborn |
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