Pfalztheater: Weg vom Intendanten hin zum Dreierdirektorium
Viel Wandel in wenig Zeit

Das Pfalztheater in Kaiserslautern | Foto: Petra Rödler
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Mit dem Ende der Spielzeit 2021/22 endet der Vertrag von Intendant Urs Häberli und damit hat auch das über mehrere Jahrzehnte bestehende Intendantenmodell in Kaiserslautern ausgedient. Der Träger, der Bezirksverband Pfalz, geht einen neuen Weg.

Eines steht dabei fest: Das Pfalztheater bleibt ein Dreispartenhaus (Musik, Tanz, Schauspiel). Alles Weitere kündigt der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder mit einem „Epochenwechsel“ und einer einhergehenden inhaltlichen, strukturellen und personellen Neuausrichtung des Pfalztheaters an. Und während Urs Häberli noch für eine weitere Spielzeit die Verantwortung trägt, arbeitet parallel bereits eine Arbeitsgruppe, um die Transformation vorzubereiten und die Spielzeit 2022/23 zu gestalten und zu leiten. Diesem Interimsdirektorium gehören Generalmusikdirektor Daniele Squeo, Sänger Daniel Böhm, die kaufmännische Direktorin Stefanie Niedermeier, ihre Stellvertreterin Simone Grub und Tanja Hermann, Kulturkoordinatorin des Bezirksverbands Pfalz, an.

Ab der Spielzeit 2023/24 wird ein Dreierdirektorium das Pfalztheater leiten, das sich aus einer künstlerischen, kaufmännischen und Betriebsdirektion zusammensetzt. Die Frage nach einer oder eines letztendlich Entscheidungsbefugten stellt sich Theo Wieder nicht. „Das dreigliedrige Direktorium arbeitet auf Augenhöhe eng zusammen und trägt gemeinsam die Verantwortung“, sagt er. Teamorientiertes Denken solle dann nicht nur in der Führungsebene, sondern auf allen Ebenen vorherrschen. Dazu habe es auch schon innerhalb des Hauses viele Workshops gegeben, an denen sich rund ein Drittel der Belegschaft beteiligt habe. Die Führungskräfteauswahl werde letztendlich durch den Bezirksverband getroffen. Man bediene sich dazu dem Netzwerk einer branchenspezifischen Agentur, die Vorschläge unterbreiten solle. Auf Nachfrage bestätigt Theo Wieder, dass sich jede/r potentielle Bewerber*in auch ohne die Agentur bewerben kann und am Ende eine Findungskommission über die künstlerische und Betriebsdirektion entscheide. „Alle Bewerbungen gehen über meinen Tisch und in Kaiserslautern findet die eigene Auswahl statt, die bis zum Ende des Jahres 2021 abgeschlossen sein soll“, so der Bezirkstagsvorsitzende.

Bei vielen Theatern in Deutschland stehen die Konzepte mal mehr, mal weniger auf dem politischen Prüfstand, so nun auch in Kaiserslautern. Ein Intendantenmodell basiert auf einer künstlerischen Vision für die Produktion von Stücken, um das Publikum zu begeistern, aber auch um die Mitarbeitenden zu motivieren. Das kann man selbstverständlich auch im Team. Die Herausforderung bei all den strukturellen Änderungen für den Bezirksverband liegt nun auch darin, die Kunst als Kern des Theaters im Blick zu behalten, denn Theater sind keine reinen Wirtschaftsunternehmen. Gelingt eine gute Wahl bei der künstlerischen Direktion, endet der Weg auch in einer erfolgreichen Zukunft dieses kulturellen Leuchtturmes.

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Autor:

Petra Rödler aus Kaiserslautern

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