Corona Impfschaden (Bericht)
Vortrag von Dr. rer. pol. Ina Berninger

Foto: Dr. Ina Berninger

Am Freitag 08.03.24 fand auf Einladung der Initiative „Aufarbeitung und Versöhnung in Stadt und Landkreis Kaiserslautern“ ein Vortrag mit dem Titel: „Corona Impfschaden“ statt. Referentin war die Kölner Soziologin Dr. Ina Berninger, selbst impfgeschädigt und Mitglied in einer ca. hundertköpfigen Selbsthilfegruppe im Großraum Köln. Die etwa 80 Besucher der Veranstaltung erlebten einen klar strukturierten Vortrag, mit vielen Schilderungen der teils verstörender Erfahrungen, die Impfgeschädigte in ganz Deutschland immer wieder machen müssen.

Ina Berninger hatte vor ihrer Covid-19-Impfung grundsätzlich eine positive Einstellung zum Impfen. In den Medien wurden zwar mögliche Nebenwirkungen thematisiert, allerdings wurde immer wieder versichert, dass diese i.d.R. nur kurzfristig seien. Zusätzlich war der Druck zum Impfen enorm. Menschen, die sich gegen eine Impfung entschieden, wurden vom Sozialleben ausgeschlossen, medial und im eigenen Umfeld beschimpft und diffamiert.
 
Seit ihrer Corona-Booster-Impfung ist Ina Berninger chronisch krank. Es ist unklar, ob sie jemals wieder gesund werden wird. Sie hat Schäden an den peripheren Nerven (Small Fiber Neuropathie), chronische Schmerzen und Missempfindungen, ein defektes Immunsystem, Autoantikörper, Herzrhythmusstörungen und Tachykardien sowie das Raynaud Syndrom (starke, anfallsartige Durchblutungsstörungen in den Fingern und Zehen).

Verglichen mit anderen Impfgeschädigten ist dies ein vergleichsweise geringer Schaden. Viele junge, ehemals sportliche Menschen sitzen seit ihrer Covid-19-Impfung im Rollstuhl, sind bettlägerig und können selbst kleinste Anstrengungen nicht mehr bewältigen (Diagnose: schwere ME/CFS). Anhand eines Schaubildes verdeutlichte die Referentin die heute bekannte multisystemische Erkrankung nach einer Corona-Impfung (siehe Anhang).
 
Alle Betroffenen mit Impfschäden erleben einen ähnlichen Ärzte-Marathon. Da das Krankheitsbild neu ist, können die meisten Ärzte nicht helfen. Viele Ärzte stempeln die Symptome als psychosomatisch ab. Immer wieder wird behauptet, die Covid-Impfung könne solche Symptome gar nicht auslösen. Mittlerweile gibt es jedoch viele Studien und Fallberichte, die belegen, dass dies sehr wohl der Fall sein kann.

Der Bundesgesundheitsminister Lauterbach möchte Impfgeschädigte gemeinsam mit Long-/Post-Covid-Betroffenen behandeln. In Long-Covid-Ambulanzen werden Impfgeschädigte allerdings häufig abgelehnt. Die Post Vac Ambulanz in Marburg hat mittlerweile eine Wartezeit von 1,5 Jahren und ist lediglich auf kardiologische Probleme ausgerichtet. Ina Berninger konnte man dort nicht helfen und auch nicht den vielen anderen Geschädigten in ihrer Selbsthilfegruppe. Für die Erforschung von Impfschäden hat das Bundesgesundheitsministerium aktuell gar keinen Etat vorgesehen. Am zweiten Runden Tisch zu Long Covid durften Vertreterinnen der Impfgeschädigten – ohne plausible Begründung – nicht mehr teilnehmen. Impfgeschädigten sind insofern Patienten zweiter Klasse.

Das zuständige Paul-Ehrlich-Institut stellte bis zum 31.03.2023 folgende Zahlen zur Verfügung:

·       340.282 Meldungen des Verdachts auf  Nebenwirkung bzw. Impfkomplikation
·       davon 55.486 schwerwiegend (lebensbedrohlich, stationäre Behandlung, bleibende/schwerwiegende Behinderung)
·       942.298 unerwünschte Reaktionen
·       1.547 Nebenwirkungen Long-/Post-COVID-ähnlich bzw. Post Vac (bis 19.05.2023)

Sowohl die Betroffenen selbst, als auch Ärzte und Experten, wie der Leiter der Post Vac Ambulanz Marburg, berichten immer wieder von nicht-gemeldeten Nebenwirkungen. Hier weißt das  Paul-Ehrlich-Institut (PEI) selbst auf Seite 30 auf Schwierigkeiten bei der Erfassung von Arztneimittelnebenwirkungen für ihre Spontanberichterstattung hin:

„Den Möglichkeiten von Analysen in der UAW-Datenbank stehen bekannte Limitierungen des Spontanberichtssystems gegenüber. Nur etwa sechs Prozent aller UAW und fünf bis zehn Prozent der schweren UAW werden Schätzungen zufolge gemeldet“ (underreporting) (Quelle: https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/bulletin-arzneimittelsicherheit/2017/1-2017.pdf?__blob=publicationFile&v=4)
 
Da es keine gesicherten Zahlen des PEI und zu wenig Forschung zu Impfnebenwirkungen gibt, kommen Betroffene nicht zu ihrem Recht. Die Gutachter der Versorgungsämter entscheiden selbst in Fällen, in denen Betroffene direkt nach der Impfung einen anaphylaktischer Schock erlitten und daraufhin schwerste autoimmune Reaktionen folgten, die in diversen Arztbriefen bestätigt wurden, einen ursächlichen Zusammenhang mit der Covid-19 Impfung. Bis Januar 2024 wurden von über 5.000 bearbeiteten Anträgen nur insgesamt 467 Impfschäden anerkannt (5.597 Anträge wurden noch nicht bearbeitet).
 
Impfschäden sind im Jahr 2024 immer noch ein Tabuthema. Die Geschädigten werden – wie damals die Nicht-gegen-Covid-Geimpften – ausgegrenzt und teilweise als politisch „rechts“ diffamiert. Während der Pandemie sahen Politiker und Gesellschaft eine moralische Pflicht zum Impfen und sprachen viel von Solidarität. Diese Politiker und Impfbefürworter sehen allerdings keine moralische oder solidarische Pflicht nun auch den Impfgeschädigten zu helfen.
 
Ina Berninger fasst die die Forderungen der Impfgeschädigten folgendermaßen zusammen:
-       Enttabuisierung des Themas
-       Anerkennung des Krankheitsbildes
-       Einführung eines ICD-10 Codes
-       Übernahme von Diagnose- und Therapiekosten
-       Aufklärung von Ärzten / Ausbau der Versorgung
-       Forschung
-       Vereinfachte Entschädigungsverfahren
 
In der anschließenden Diskussion mit den Besuchern zeigte sich, dass es auch in der Region Kaiserslautern viele Betroffene gibt. Außerdem wurde noch einmal der seinerzeit enorme politische Druck hinsichtlich der Impfung hervorgehoben. Man war sich darin einige, dass hier noch viel Aufklärungsarbeit auch und gerade im Hinblick auf den bevorstehenden Pandemievertrag der WHO getan werden muss. Vor allem fehlt bis heute eine umfassende Aufarbeitung der Maßnahmen, was doch für den zukünftigen Umgang mit entsprechenden Krisen absolut notwendig wäre!
 
Berthold Kliewer

Das unten stehende Zitat ist dem nachfolgend genannten Artikel über die mRNA-Technik aus dem Jahr 2018 entnommen:

https://www.nature.com/articles/nrd.2017.243?fbclid=PAAaYGv533kwCJkpnH7WtrlXE9kGrojckJSo72DlNRg0wpIfpEPEquhG_9rIY

Im Kapitel “Safty” sind die Infos über autoimmune Reaktionen und die Gefahren der systemischen Inflammation. Mit diesen Krankheitsbildern haben wir Impfgeschädigten nun zu kämpfen. Entsprechend sollte aus unserer Sicht weiter auch dazu und nicht nur zu Long/Post Covid geforscht werden.  

„However, recent human trials have demonstrated moderate and in rare cases severe injection site or systemic reactions for different mRNA platforms22,91. Potential safety concerns that are likely to be evaluated in future preclinical and clinical studies include local and systemic inflammation, the biodistribution and persistence of expressed immunogen, stimulation of auto-reactive antibodies and potential toxic effects of any non-native nucleotides and delivery system components. A possible concern could be that some mRNA-based vaccine platforms54,166 induce potent type I interferon responses, which have been associated not only with inflammation but also potentially with autoimmunity167,168. Thus, identification of individuals at an increased risk of autoimmune reactions before mRNA vaccination may allow reasonable precautions to be taken. Another potential safety issue could derive from the presence of extracellular RNA during mRNA vaccination. Extracellular naked RNA has been shown to increase the permeability of tightly packed endothelial cells and may thus contribute to oedema169. Another study showed that extracellular RNA promoted blood coagulation and pathological thrombus formation170. Safety will therefore need continued evaluation as different mRNA modalities and delivery systems are utilized for the first time in humans and are tested in larger patient populations.”

Übersetzt mit DeepL.com

"Jüngste Humanstudien haben jedoch für verschiedene mRNA-Plattformen mäßige und in seltenen Fällen schwere Reaktionen an der Injektionsstelle oder systemische Reaktionen gezeigt22,91. Zu den potenziellen Sicherheitsbedenken, die in künftigen präklinischen und klinischen Studien untersucht werden dürften, gehören lokale und systemische Entzündungen, die Biodistribution und Persistenz des exprimierten Immunogens, die Stimulierung autoreaktiver Antikörper und potenzielle toxische Wirkungen von nicht nativen Nukleotiden und Komponenten des Trägersystems. Ein mögliches Problem könnte sein, dass einige mRNA-basierte Impfstoffplattformen54,166 starke Typ-I-Interferon-Reaktionen auslösen, die nicht nur mit Entzündungen, sondern möglicherweise auch mit Autoimmunität in Verbindung gebracht werden167,168. Daher könnte die Identifizierung von Personen mit einem erhöhten Risiko für Autoimmunreaktionen vor der mRNA-Impfung angemessene Vorsichtsmaßnahmen ermöglichen. Ein weiteres potenzielles Sicherheitsproblem könnte sich aus dem Vorhandensein von extrazellulärer RNA während der mRNA-Impfung ergeben. Es hat sich gezeigt, dass extrazelluläre nackte RNA die Permeabilität von dicht gepackten Endothelzellen erhöht und somit zu Ödemen beitragen kann169. Eine andere Studie zeigte, dass extrazelluläre RNA die Blutgerinnung und pathologische Thrombusbildung fördert170. Die Sicherheit muss daher weiter bewertet werden, wenn verschiedene mRNA-Modalitäten und - Verabreichungssysteme erstmals beim Menschen eingesetzt und in größeren Patientengruppen getestet werden."

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Autor:

Helmut Wilde aus Kaiserslautern

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