Waldwissen vermitteln: 36 Grundschulklassen bei den Wald-Jugendspielen
Kaiserslautern. In der Hocke, stehend, mit seitlich weggestreckten und mit hochgereckten Armen wurden die Schüler der Paul-Gerhardt-Schule aus Siegelbach von Förster Dieter Gass in kleine Gruppen aufgeteilt. Dass die Füße der Drittklässer auf Baumscheiben stehen, soll verdeutlichen, dass jeder von ihnen einen Baum darstellt, genauer einen "Wald der Generationen". Diese Station ist eine von insgesamt elf, die die Eleven bei den diesjährigen Wald-Jugendspielen am 5. und 6. Juni 2024 bewältigen.
Von Monika Klein
"Viel Spaß!", wünschen Stefanie Kullmann und Stephanie Valuzis den Schülern der Grundschule aus Schallodenbach, bevor diese sich gut gelaunt mit ihrer Lehrerin auf den Weg zu einem der beiden etwa drei Kilometer langen Parcours machen. Die beiden Mitarbeiterinnen des Forstamts Kaiserslautern betreuen das Spielebüro, das unmittelbar beim Spielplatz am Vogelwoog aufgebaut ist. Es ist gleichzeitig Start und Ziel für die insgesamt 36 dritten Klassen, die sich vorgenommen haben, auf dem Rundweg ganz viel über die Bedeutung des Waldes spielerisch zu erfahren.
Die vier von Gass eingeteilten Schülergruppen stellen vier Altersgruppen von Bäumen dar. Mit dem Försterhut auf dem Kopf darf Lehrerin Anna Kling nun die unsichtbare Motorsäge nehmen, um die ältesten Bäume zu "fällen". "Wie lange kann man dieses Spiel spielen?", will Gass nun wissen. "Unendlich", kennt einer der Schüler im Hinblick auf die Verjüngung und die Kreislaufwirtschaft die richtige Antwort.
Etwas weiter warten die Schüler der 3b von der Pfaffenwoog-Grundschule aus Erfenbach darauf, dass die nächste Station frei wird. "Wir haben schon viel über Bäume geredet und haben Harz von einem Baum gesehen", erzählt Alessya. Das Mädchen kennt auch drei grüne Berufe: "Obstbauer, Gemüsebauer oder Waldbauer." Es mag den Wald. "Die Natur ist einfach schön. Man sieht viele Tiere, zum Beispiel eine Nacktschnecke." Sein Schulkamerad Mason ist ebenfalls ein Fan. An diesem Vormittag hat er schon viele Baumarten kennengelernt. "Ich bin oft im Wald und draußen", meint er. "Schaut mal hier, wie wunderschön", lenkt Förster Bernhard Gläßgen die Aufmerksamkeit der Schüler auf einen Weiher abseits des Weges. "Er ist ganz wichtig für die Natur", hält er fest.
Drei Themen-Cluster
Gass und Gläßgen sind zwei von insgesamt 40 Forstmitarbeitern, die während der Wald-Jugendspiele im Einsatz sind. Sie kommen von Forstämtern aus dem Umkreis und begleiten und betreuen die Schüler. Auf dem Parcours meistern die Klassen neben einer Motivationsstation mit Spielen die drei Themen-Cluster "Waldbäume", "Wald und Klima" sowie "Forst- und Holzwirtschaft und Waldfunktionen" und sammeln dabei Punkte. Die drei ersten Plätze erhalten ein Präsent und dürfen sich "Walddetektiv", "Späher" und "Waldläufer" nennen. Zudem werden die drei punktbesten Klassen als Landessieger geehrt.
"Es geht darum, dass die Kinder den Wald und die verschiedenen Baumarten kennenlernen, aber auch die Funktionen, die der Wald übernimmt, zum Beispiel Wasserspeicher", fasst Michael Bajer zusammen. Der Förster vom Forstamt Kaiserslautern ist für die Umweltbildung zuständig und hat in Abstimmung mit dem Otterberger Forstamt die Wald-Jugendspiele am Vogelwoog organisiert.
Dieses landesweite waldpädagogische Angebot fand in diesem Jahr zum 41. Mal statt. Entwickelt wurde es von dem Landesverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesforsten und dem rheinland-pfälzischen Umweltministerium mit Unterstützung der Sparda-Bank Südwest und dem Bildungsministerium. [lmo]
Autor:Monika Klein aus Kaiserslautern |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.