Veranstaltungen 875 Jahre Erfenbach
Waschbrunnenfest in Erfenbach
Es war eine mehr als gelungene Premiere des ersten "Waschbrunnenfestes", das am Sonntag, den 05. August, im Rahmen der 875 Jahrfeier von Erfenbach stattfand. Das Fest wurde von der Bevölkerung sehr gut angenommen. Zahlreiche gut gelaunte Gäste fanden sich im Brunnenring um den „historischen Waschbrunnen“ ein, es wurden viele Erinnerungen geweckt und lustige Anekdoten zum Brunnen ausgetauscht.
Die Organisatoren und fleißigen Helfer hatten den Platz liebevoll mit Wäscheleinen und „alter Wäsche“ dekoriert und sorgten dafür, dass niemand hungrig und durstig nach Hause gehen musste. Es gab, passend zum Zeitraum der Nutzung des Waschbrunnens, Essen, das damals oft auf den Tisch kam: „Weisser Käs und Lewwerworscht mit Grumbeere“. Auch das leckere Erfenbacher Bachbahnbier von Braumeister Andreas Schlichting durfte zu diesem Anlass nicht fehlen.
Der rührige Initiator der Veranstaltung Paul-Peter Götz und der Erfenbacher Ortsvorsteher Reiner Kiefhaber eröffneten das Fest mit einem Appell, diesen schönen Platz zu erhalten, wozu eine Restaurierung dringend notwendig sei und einem kurzen historischen Diskurs zum Waschbrunnen. Unter tatkräftiger Beteiligung einer „jungen Dame“ wurde die, eigens für dieses Fest angefertigte Stele mit einer Informationstafel zum „Weschbach“, enthüllt. Gestiftet wurde die Stele von Karosserie- und Fahrzeugbau Schwehm und Götz-Werbung.
Abgerundet wurde das Fest mit guter "handgemachter" Musik von Klaus-Dieter Brehm von der Latwerch-Bänd, der unter anderem das von ihm getextete „Bachbahnbierlied“ vortrug.
Die Historie des „Waschbrunnens“:
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Erfenbacher Wasserbedarf aus den damals öffentlichen und privaten Brunnen gedeckt. Dies waren zunächst Ziehbrunnen (Erhalten ist ein solcher Brunnen im „historischen Bauernhaus“ in Erfenbach) Später wurden die Ziehbrunnen durch Pumpbrunnen oder durch „Schwengelpumpen“ ersetzt.
Öffentliche Brunnen gab es drei in Erfenbach, unter anderem dieser Röhrenbrunnen hier am „Waschbach“ im Brunnenring. (ehemals Kanalstraße) Weitere waren in der damaligen Ludwigstraße und an der Ecke Ludwig-/Wilhelmstraße zu finden.
Außer zur Trinkwasserversorgung wurde der Röhrenbrunnen auch zur Wäschereinigung genutzt; der Name Waschbach deutet darauf hin. 1954 wurde ein 15 Meter tiefer Brunnenschacht gebohrt und darüber das Pumpenhäuschen errichtet. In der Folge wurde das Waschen der Wäsche an diesem Brunnen wegen der Gefahr der Verunreinigung des Grundwassers mit Reinigungsmitteln verboten. Der gesamte Wasserbedarf der Gemeinde konnte zu diesem Zeitpunkt von hier aus gedeckt werden. Das anfallende Wasser, aus der ergiebigen Quelle, wurde dazu zum Hochbehälter auf dem Kirchberg gepumpt.
Ab 1969 wurde die Wasserversorgung von Erfenbach von den Stadtwerken Kaiserslautern übernommen.
Weiterhin versorgte der Brunnen das Schwimmbad „Pfaffenwoog“ mit Wasser bis zur Schließung des Bades im Jahre 1990.
Autor:Helge Ebling aus Kaiserslautern |
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