Weilerbach: Wechsel an der Führungsspitze von Gewerbeverein und Vereinsring
Weilerbach. Mehr als drei Jahrzehnte lang hatte Harry Dinges den Vorsitz des Weilerbacher Vereinsrings inne, fast 20 Jahre stand er dem örtlichen Gewerbeverein vor. Beide Ämter hat der 72-Jährige nun in jüngere Hände gelegt: Der Unternehmer Jochen Rhau aus Rodenbach tritt seine Nachfolge an.
"Dieses Jahr wird es wohl etwas stressig", meint Rhau angesichts der neuen Aufgaben, die mit der Übernahme der Posten auf ihn zukommen. Aber der Eventausstatter ist optimistisch, dass er sich Anfang des kommenden Jahres, in der "Saure-Gurken-Zeit" seiner Branche, gründlich in seine neuen Aufgaben einarbeiten kann. Fürs aktuelle Jahr kann er auf den vorbildlich geführten Fahrplan und auf die bewährten Konzepte seines Vorgängers zurückgreifen. "Es war alles vorbereitet", meint dieser, "ich musste nur die Daten vom PC runterziehen und ihm in die Hand drücken."
Ortsgemeinde unterstützt weiterhin
Dinges, der sich aus Altersgründen zurückzieht, freut sich darüber, dass seine Nachfolge Anfang Juli im Gewerbeverein und gerade erst auch im Vereinsring geklärt werden konnte. Auch habe ihm der frisch gewählte Ortsbürgermeister Jochen Kassel bereits zugesichert, dass die Ortsgemeinde nach wie vor die Veranstaltungen unterstütze, hinter denen einer der Vereine oder beide stehen – und das sind übers Jahr gesehen nicht wenige.
Als nächster Termin in den Vereinskalendern steht im September die Kerwe bevor. Anders als in den Vorjahren wird es diesmal keinen Einkaufssonntag geben, die Türen der Geschäftswelt bleiben geschlossen. "Die Mitglieder haben sich dagegen ausgesprochen", erläutert Dinges und nennt den Grund: "Nach dem Umzug zieht es die Menschen zum Kerweplatz und nicht in die Ortsmitte, wo die Geschäfte sind." Beim Herbstmarkt mit der Beschenkung der Neugeborenen wird es wieder einen verkaufsoffenen Sonntag am 20. Oktober geben.
Vereinsring mit 30 Mitgliedern
Hinter dem Kerweumzug, dem Bauernmarkt im Juni und dem Weihnachtsdorf im Advent steht der Vereinsring, dem sich rund 30 Vereine angeschlossen haben. Mitgliedsbeiträge fließen nicht, nur Erlöse aus Veranstaltungen füllen die Kasse. Umso wichtiger schätzen Dinges und Rhau das Engagement der Ortsgemeinde mit ihrem Bauhof ein und auch die finanzielle Unterstützung insbesondere im kulturellen Bereich ein. "Ohne ihr Zutun wäre das alles nicht machbar", halten sie fest.
Rhau kennt die Herausforderungen, die "heißen Phasen", seiner Branche und kann einschätzen, was da auf ihn zukommt: kurze Nächte und lange Arbeitstage, die auch körperlich anstrengend sind. Er sagt aber auch mit Blick zu Dinges: "Wir haben schon in den letzten Jahren gut zusammengearbeitet. Beim Weihnachtsdorf waren wir die Ersten und die Letzten auf dem Platz." Zudem kann er auf die Unterstützung seiner Frau Nadine bauen und er sieht Synergien, da er als Ansprechpartner mehrere Hüte trägt.
Neue Ideen entwickelt
Für die Zukunft will Rhau sich dafür einsetzen, dass die Vereine Präsenz in den sozialen Medien zeigen. Auch will er nicht nur den Einzelhandel im Blick haben, sondern auch Handwerksbetriebe und Dienstleister. Ideen, die das Netzwerk stärken und weiterentwickeln sollen, gibt es bereits. Vorstellbar für ihn ist, dass sich die Mitglieder bei einem Unternehmer-Frühstück treffen und sich besser kennenlernen. Das könnte auch bei gegenseitigen Besuchen mit Betriebsführungen geschehen, die dann Empfehlungen nach sich ziehen. "Wir haben schon Gedanken gesammelt und werden sie bei unserer nächsten Sitzung im August besprechen", sagt er.
Sein Wunsch ist, dass sich die Mitglieder der jeweiligen Zusammenschlüsse ebenfalls engagieren. "Beim Gewerbeverein hat es bereits geklappt", freut er sich. Das ist ganz in Dinges' Sinne. "Ich sehe die Vereine als Solidargemeinschaft." Eine Gemeinschaft, die für ihre Mitglieder einsteht, sich gegenseitig unterstützt und Interessen nach außen vertritt. [lmo]
Autor:Monika Klein aus Kaiserslautern |
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