Neue Booster-Empfehlung der STIKO
Weitere Auffrischungsimpfung bereits für Personen ab 60
Berlin. Die STIKO hat ihre COVID-19-Impfempfehlung aktualisiert und empfiehlt nun eine weitere Auffrischimpfung bereits für Personen ab dem Alter von 60 Jahren (bisher ab 70 Jahren) sowie für Personen im Alter ab 5 Jahren mit einem erhöhten Risiko für schwere COVID-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung.
Die STIKO ruft alle Personen auf, den eigenen COVID-19-Impfstatus sowie den Impfstatus der von ihnen betreuten Personen (z.B. PatientInnen) zu überprüfen und indizierte Impfungen entsprechend der STIKO-Empfehlungen und mit den verfügbaren Impfstoffen nachzuholen. Eine ärztliche Beratung soll insbesondere auch bei Unsicherheiten zur Indikation einer (weiteren) COVID-19-Impfstoffdosis in Anspruch genommen werden.
Personen ab dem Alter von 60 Jahren sowie Personen im Alter ab 5 Jahren mit einer Grunderkrankung gemäß bestehender STIKO-Empfehlung sollen eine weitere Auffrischimpfung erhalten, wenn sie bislang drei immunologische Ereignisse hatten, z.B. Grundimmunisierung plus 1. Auffrischimpfung oder Grundimmunisierung plus SARS-CoV-2-Infektion. Als immunologisches Ereignis wird eine COVID-19-Impfung bzw. eine SARS-CoV-2-Infektion gezählt, sofern entsprechende Abstände der geltenden STIKO-Empfehlung eingehalten werden.
Die STIKO erweitert ihre Empfehlung mit dem primären Ziel, besonders gefährdete Personen noch besser vor schweren COVID-19-Erkrankungen und COVID-19-bedingten Todesfällen zu schützen. Für Auffrischimpfungen soll in der Regel ein mRNA-Impfstoff verwendet werden. Dabei soll ein Mindestabstand von sechs Monaten zum letzten Ereignis (vorangegangene Infektion oder COVID-19-Impfung) eingehalten werden. In begründeten Einzelfällen kann der Abstand auf vier Monate reduziert werden.
Durch eine weitere Auffrischimpfung mit den verfügbaren Impfstoffen wird in den genannten Personengruppen weiterhin ein sehr hoher Schutz gegen schwere COVID-19-Verläufe erzielt. Es ist daher für die genannten Risikogruppen nicht empfohlen, auf einen angepassten Impfstoff zu warten und eine indizierte Impfung zu verschieben. Sobald Varianten-angepasste Impfstoffe zugelassen und verfügbar sind, wird die STIKO die Evidenz zur Wirksamkeit und Sicherheit prüfen und eine Empfehlung zum weiteren Vorgehen aussprechen.
Für Personen im Alter von unter 60 Jahren ohne Grunderkrankung, die bereits drei immunologische Ereignisse (davon mindestens eine Impfstoffdosis) hatten, empfiehlt die STIKO vorerst keine weitere Auffrischimpfung. Diese Personengruppe würde nach derzeitigem Kenntnisstand von einer weiteren Impfstoffdosis nicht nennenswert profitieren. Eine Ausnahme bildet das Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen, für die aufgrund des erhöhten Expositionsrisikos eine weitere Auffrischimpfung bereits empfohlen ist.
Für Personen, die bereits vier immunologische Ereignisse hatten, wird vorerst keine weitere Auffrischimpfung empfohlen. Bei besonders gefährdeten Personen (z.B. Hochbetagte) kann es aufgrund einer nachlassenden Leistungsfähigkeit des Immunsystems (Immunoseneszenz) sinnvoll sein, nach dem 4. Ereignis (z.B. 2. Auffrischimpfung) noch eine weitere Impfstoffdosis zu verabreichen. Die Indikation sollte unter Berücksichtigung des Gesundheitszustands und der Gefährdung individuell getroffen werden. ps
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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