"Bitte Rehkitze nicht einfach mitnehmen"
Wildtierhilfe mit eindringlichem Appell
Kaiserslautern. Die Wildtierhilfe Kaiserslautern bittet aus aktuellem Anlass dringend darum, keine Wildtiere aus der Natur zu entnehmen. Es geht derzeit vor allem um das Mitnehmen von Kitzen. "Alle offiziellen Stationen sind voll und an andere vermitteln wir nicht. Wir können und dürfen kein Rehwild aufnehmen. Es gibt keine Einrichtungen vom Land für Wildtiere. Wir erhalten mittlerweile jeden Tag einen Anruf wegen eines eingesammeltem Rehkitzes", sagt Karsten Tide von der Wildtierhilfe Kaiserslautern.
Findet man ein Rehkitz, sollte man es erstmal sitzen lassen und beobachten. Falls etwas merkwürdig erscheint, sollte über die Polizei der Jagdpächter informiert werden. Dann wird das weitere Vorgehen besprochen. Die Jagdpächter können mit großer Wahrscheinlichkeit sagen, ob es einen Wildunfall gab oder nicht. Und ob das Kleine dann wirklich Hilfe braucht. "Es geht nicht mehr, wir lassen uns nicht mehr die Schuld für den Tod der Tiere ankreiden, nur weil Personen voreilig handeln", betont Tide.
Natürlich gebe es Kitze, die wirklich Hilfe benötigen, und ja, die Anfragen kämen auch aus der Jägerschaft. "Und trotzdem haben wir Probleme, die Tiere an geeignete Stellen zu vermitteln, da die meistens schon voll sind – weil jedes Kitz, das an der Straße liegt, gleich eingeladen wird. Dies könnte übrigens eine Anzeige zur Jagdwilderei nach sich ziehen könnte und nicht, wie es gerade durch die Medien geht, nach dem Tierschutzgesetz. Bitte vor Ort bleiben und über die Polizei Hilfe erfragen. Sie kennen den zuständigen Jagdpächter sowie gemeldete Privatpersonen, die vielleicht helfen könnten. Was für die Kitze gilt, gilt übrigens auch für die vielen Jungvögel", mahnt Karsten Tide. rav
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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