Spontane Ständchen der Deutschen Radio Philharmonie
"Wir kommen zu Euch"
Kaiserslautern. Für die Musikerinnen und Musiker der Deutschen Radio Philharmonie war schnell klar: Mit vielen Menschen gemeinsam auf der Bühne Musik zu machen, geht in Corona-Zeiten nicht, also tragen wir die Musik hinaus aus dem Konzertsaal, hinein in den Kräutergarten des Westpfalz-Klinikums Kaiserslautern, den Innenhof des Seniorenheims am Stadtpark, oder nach Saarbrücken in den Garten der Seniorenresidenz Reppersberg, vor die Kapelle des Winterberg Klinikums Saarbrücken und demnächst geht es auf Musikalische Landpartie nach St. Wendel. Mehr als fünfzig DRP-Ständchen sind bis Ende Juni fest geplant.
Regeln müssen sein. So stehen die Blechbläser mit Sonnenbrille oder das Damen-Streichquartett mit Sonnenschirm im großzügigen Abstand zum Publikum – den Mitarbeitern, Bewohnern, Patienten an und hinter Fenstern, an den Eingängen, im Schatten von Bäumen.
Das Musikprogramm ist so bunt und abwechslungsreich, wie die Blumenbeete auf dem Rasen, Ton-Technik sorgt für den richtigen Sound. Von Händels „Feuerwerksmusik“ bis zu Volksliedern, Walzer, Tangos, Ragtime ist alles erlaubt und nicht einmal der Mundschutz hindert das Publikum spontan am Mitsingen, erst recht nicht beim Applaudieren, Fotografieren und Filmen. Auch die ersten Dankesbriefe trudeln ein: „Meine Mutter ist vor Corona regelmäßig in die Konzerte der Deutschen Radio Philharmonie gegangen. Sie freut sich sehr über die Musik vor ihrer Haustür und erzählt mir in jedem Telefonat davon“, schreibt eine dankbare Tochter aus München. Poetische Zeilen kommen aus Kaiserslautern: „ Sogar die Fische im Teich des Altenheims am Stadtpark kamen an die Oberfläche des Wassers und genossen den Wohlklang der Streichinstrumente. Nicht vergessen zu sein, ist eine recht angenehme Erfahrung. Dafür sagen Viele gerne Danke. Den Fischen hat’s gefallen. Mir auch.“
Nur einen kleinen Wermutstropfen gibt es doch: Die DRP-Ständchen müssen eine geschlossene Veranstaltung bleiben. Ort und Zeit können aus Sicherheitsgründen im Vorhinein nicht veröffentlicht werden. ps
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.