Zustand des Coronavirus-Patienten in Kaiserslautern stabil
Zwei Risikogruppen aus Umfeld identifiziert
Kaiserslautern. Der Zustand des 32-jährigen Iraners, bei dem gestern Nachmittag im Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern das Coronavirus festgestellt wurde, ist weiterhin stabil. Er klagt zwar über die üblichen Symptome wie Husten, Schnupfen und Heiserkeit, aber seine Blutwerte seien laut den behandelnden Ärzten sehr zufriedenstellend und mit 38 Grad habe er derzeit kein Fieber mehr, sondern nur erhöhte Temperatur. Der Patient muss jetzt für zwei Wochen auf der eigens eingerichteten Isolationsstation des Klinikums bleiben. Angesteckt hat er sich offenbar bei seiner Mutter im Iran. Nach der Landung am Frankfurter Flughafen war er mit einem Flixbus nach Kaiserslautern weitergereist.
Zwei Risikogruppen aus dem engen Umfeld des Infizierten wurden bereits identifiziert. Er lebt in Kaiserslautern in einer WG zusammen mit einem Studenten der TU und einem Lehrer der Berufsbildenden Schule in Landstuhl. Ebenso hatte er seit seiner Rückkehr aus dem Iran mit einer 15-köpfigen Arbeitsgruppe der TU im Bereich Maschinenbau Kontakt. 14 davon leben in Kaiserslautern, einer in Pirmasens. Alle Personen wurden entsprechend belehrt und unter häusliche Quarantäne gestellt. Die Testergebnisse der Kontaktpersonen des Iraners könnten heute im Laufe des Tages vorliegen. Weitere Kontaktketten versucht man derzeit laut Landrat Ralf Leßmeister akribisch und unter Hochdruck zu identifizieren.
Das Westpfalz-Klinikum sieht sich sehr gut gerüstet für die aktuelle Situation. Nach den Maßgaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) habe man sich nach den Worten des ärztlichen Direktors des Westpfalz-Klinikums, Dr. Christian Mönch, seit Wochen eingehend auf die Gefahrenlage vorbereitet. "Wir werden immer Herr der Lage sein und können eine kleinere Epidemie jederzeit meistern", verspricht Mönch. Kapazitäten für weitere Fälle werden derzeit geschaffen. Wie angekündigt, werden im Lautrer Klinikum keine geplanten Eingriffe vorgenommen bis einschließlich Montagabend vorgenommen. Notfälle werden jedoch weiterhin wie üblich versorgt und aufgenommen. Patienten, die für den betreffenden Zeitraum einen Termin für einen lange geplanten Eingriff hatten, seien sehr verständnisvoll mit den Absagen umgegangen.
Die Zusammenarbeit zwischen den Behörden von Stadt und Landkreis funktioniert laut Ralf Leßmeister und dem städtischen Beigeordneten Peter Kiefer einwandfrei. Laut Kiefer sind derzeit noch keine Absagen von Veranstaltungen in der Stadt geplant. Die Studenten der TU Kaiserslautern seien nach den Angaben Vizepräsident Prof. Dr. Arnd Poetzsch-Heffter alle per Mail von dem Fall benachrichtigt worden. Aber auch hier seien bis dato noch keine Absagen von Tagungen oder Einschränkungen des Lehrbetriebs geplant. rav
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.