Die heranrollende Rollstuhlfahrerin
Keine Ebbe auf Burg Eppstein
Eppstein. Erbaut im 10. Jahrhundert und heute noch gut erhalten, besticht Burg Eppstein mit ihrer Lage und Geschichte. Der Sage nach erbaute Ritter Eppo die Burg, nachdem er dort Berta von Bremthal vor einem Riesen gerettet hatte. Aber es ist wahrscheinlicher, dass der Name auf den Konradiner Graf Eberhard (Spitzname Eppo) zurückgeht. Von der Lage her ist sie eine Spornburg (sie liegt oberhalb des Tals und unterhalb des Berggipfels, im Unterschied zur Gipfelburg), wodurch eine bessere Straßenanbindung möglich war.
Tatsächlich ist die Burg über Straßen gut zu erreichen, wenn auch ihre Bepflasterung es für Stephan Riedl und Irene Alberti zuerst schwer machte, die Burg hinauf zu kommen. Nachdem sie den östlichen Eingang durch ein Gittertor passiert hatten, ging die Erkundung los.
Ihr erstes Ziel war der Bettelbub, der im 15. Jahrhundert als Gefängnis diente. Nicht nur lieferten die Informationstafeln interessante Fakten, sondern auf Tonband war eine wehklagende Stimme zu hören, die die Atmosphäre und das Leben der Häftlinge sehr gut vermittelte.
Ihre Beine und Rollstuhlreifen trugen die beiden anschließend in den Innenhof, wo sie den Burgbrunnen und das Kelterhaus bewundern konnten. Das Burgmuseum hatte geöffnet, besaß jedoch drei Stufen, weshalb Stephan Riedl Irene Alberti erst hoch- und anschließend ihren Rollstuhl hinterhertrug. Selbstverständlich ließen sich Irene Alberti und Stephan Riedl es sich nicht nehmen, sich in das Besucher-Gästebuch einzutragen und mitzuteilen, dass Irene Alberti die Burg als Rollstuhlfahrerin erklommen hatte.
Als nächstes Ziel stand der Bergfried mit seinen 130 Stufen an. Es war eine Wendeltreppe zu bewältigen, die eine besondere Herausforderung für die beiden darstellte, weil die Stufen klein waren.Kurz vor der Spitze konnten sie mehr über die Verteidigungsanlage, die Türmerstube, erfahren.
Abgeschossen haben die beiden nichts, als sie schließlich den Bergfried erreichten und die Aussicht genossen, die sich ihnen geboten hat. Auch der Abstieg stellte eine Herausforderung dar. Diesmal viel weniger aufgrund der Größe und Gestalt der Stufen, sondern wegen der Enge zwischen Wand und Geländer. Zum Abschluss gingen sie noch in den Nordzwinger und warfen einen Blick ins Tal, bevor sie den Rückweg antraten.
Ein Besuch ist Burg Eppstein lohnt sich in unseren Augen. Besonders lobenswert sind die eingebauten Kameras im Turm, die dafür sorgen, dass evtl. Unfälle gleich entdeckt werden. Bei dieser Burg sahen Irene Alberti und Stephan Riedl die Möglichkeit zur barrierefreien Gestaltung, in dem zum Beispiel ein Treppenlift an das Geländer installiert werden könnte.
Autor:Stephan Riedl aus Rodalben | |
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