Mit Trennhinweisen zur besseren Mülltrennung

Mülltrennung ist nicht immer einfach: Karton und Plastik müssen getrennt werden | Foto: Jens Vollmer
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Wer blickt noch durch im Verpackungs-Dschungel des täglichen Abfallberges? Viele Waren sind doppelt und dreifach verpackt, oft auch noch mit verschiedenen Materialien – früher oder später resignieren Verbraucher und nutzen bedauerlicherweise die Restmülltonne. Dass es auch besser gehen könnte, zeigt Trennhinweis e. V. auf. Mit einer herstellerübergreifenden, klaren Verpackungskennzeichnung ließe sich das Recycling von wertvollen Rohstoffen dank Mülltrennung signifikant steigern.

von SÜWE-Chefredakteur Jens Vollmer

Wer möchte sich schon lange aufhalten mit lästigem Müll. In Sachen Mülltrennung werden rund um Verpackungen von Lebensmitteln, Kosmetik oder Putz-, Wasch- und Reinigungsmitteln recht schnell falsche Entscheidungen getroffen, worin nun der Abfall entsorgt werden sollte. Wären die Trennhinweise klarer und einheitlich, würden jedoch durchaus wesentlich mehr Verbraucher ihren Müll richtig trennen und somit wertvolle Rohstoffe in den Kreislauf zurückführen. Das bestätigt eine Online-Befragung des Vereins Trennhinweis e. V. unter 2.064 Personen vor einem Jahr. Ein vom Verein entwickeltes Symbol zeigt auf einen Blick, in welches Sammelsystem die Verpackung und ihre einzelnen Bestandteile gehören. Um zu einem belastbaren Testergebnis im Müll-Trennverhalten zu kommen, teilte man die Teilnehmer in zwei Gruppen auf. Die „Experimentalgruppe“ erhielt einheitliche Trennhinweise. Eine „Kontrollgruppe“ musste ohne diese Eindeutigkeit auskommen.

Für die Versuchsreihe wählte der Verein drei Verpackungen, deren korrekte Entsorgung eher problematisch ist: Kronkorken, eine Steingutflasche für Getränke und ein leerer Lippenstift stellten viele Probanden vor Rätsel. In der Auswertung zeigt sich in allen drei Fällen, dass mehr Befragte diese Verpackungen korrekt entsorgen, wenn sie mit einem verständlichen Trennhinweis gekennzeichnet sind. So würden gerade einmal fünf Prozent der Befragten eine leere Steingutflasche ohne Trennhinweis in die Gelbe Tonne, beziehungsweise den Gelben Sack werfen. Mit dem Symbol für die richtige Abfalltrennung gekennzeichnet, verbessert sich der Wert um satte 40 Punkte auf 45 Prozent. Das Ergebnis wird durch die weiteren Verpackungsbeispiele bestätigt: Lippenstiftverpackungen (plus 24 Prozentpunkte) und Kronkorken (plus zehn Prozentpunkte) werden mit Trennhinweis ebenfalls häufiger korrekt entsorgt.

Klare Informationen für eine bessere Abfalltrennung

Eine noch größere Herausforderung für Verbraucher ist die Trennung und Entsorgung von Verpackungen aus unterschiedlichen Materialien – Papier/Pappe trifft auf Kunststoff oder Alu. Bei einer vollständig korrekten Entsorgung gehören die Einzelkomponenten in verschiedene Abfallbehältnisse. Am Beispiel einer Nudelverpackung aus Kunststoff mit Papieretikett verdeutlicht eine Befragung, dass die Hinweise des Trennhinweis e. V. hinsichtlich der richtigen Entsorgung der Einzelteile hier ebenfalls effektiv Hilfestellung leisten. Mit zunehmendem Informationsgehalt der Trennhinweise verbessert sich auch das Trennverhalten signifikant: Sehen die Verbraucher zusätzlich zum beschrifteten Symbol ein Erklärvideo über Mülltrennung, würden sich sogar zwei Drittel der Verbraucher für die getrennte Entsorgung entscheiden – fast 68 Prozent mehr als im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Aus diesem Grund bietet der Trennhinweis e.V. zusätzliche QR-Codes für Verpackungsaufdrucke an. Durch Scannen des QR-Codes gelangen Verbraucher zu kurzen Videos mit Informationen über Mülltrennung.

Alleingänge unerwünscht: Verbraucher sind für einheitliche Trennhinweise

Das Ergebnis ist eindeutig: Symbole zur korrekten Abfalltrennung auf Verpackungen sollen schnell wiederzuerkennen und möglichst einfach zu verstehen sein – aus diesem Grund wünschen sich 85 Prozent der Verbraucher einheitliche Trennhinweise auf Verpackungen. Hingegen befürworten weniger als zehn Prozent in diesem Punkt Alleingänge von Herstellern. „Die Trennhinweise helfen Verbrauchern sich im Verpackungs- und Abfall-Dschungel zurechtzufinden und sorgen so letztendlich dafür, dass mehr wertvolle Rohstoffe in den Kreislauf zurückgeführt werden“, erklärt Dr. Alexandra Ranzinger, Vorstandsvorsitzende des Trennhinweis e. V. Der Verein sieht sich dabei bereits auf einem guten Weg: Unternehmen wie die Drogeriemarktkette Müller, Stylex, Grünländer oder Netto Marken-Discount nutzen bereits die einheitlichen Trennhinweise auf ihren Verpackungen.

Über den Trennhinweis e. V.

Der Trennhinweis e. V. setzt sich für die qualitative und quantitative Optimierung der getrennten Sammlung von Verpackungsabfällen ein. Der Verein ist eine gemeinsame Initiative dualer Systeme in Deutschland, die bundesweit für die Organisation der Sammlung, Sortierung und Verwertung gebrauchter Verkaufsverpackungen verantwortlich sind. Der Trennhinweis e. V. verfolgt mit den herstellerübergreifenden Trennhinweisen das Ziel, Verbraucher über das Thema Mülltrennung aufzuklären und so dafür zu sorgen, dass mehr Verpackungen hochwertig recycelt und in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden. So werden der Ressourcenverbrauch sowie der CO2-Ausstoß reduziert und damit die Umwelt entlastet.

Über die Umfrage
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.064 Personen zwischen dem 30.09. und 03.10.2022 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Autor:

Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern

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