Verbraucherzentrale und Polizei raten zu Vorsicht
Sichere Urlaubsbuchung
Verbraucherzentrale/Polizei.Urlaubszeit ist die schönste Zeit des Jahres. Um diese genießen zu können, sollten bereits bei der Buchung einige Punkte zur Sicherheit beachtet werden, damit der Erholung nichts im Weg steht. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg und die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes sensibilisieren für einen umsichtigen Umgang bei Online-Buchungen.
„Der Online-Reisemarkt wächst ständig und Buchungen übers Internet sind längst im Alltag aller Altersklassen angekommen − Internetbetrug jedoch auch“, betont Oliver Buttler von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
Die Tricks und Maschen der Betrüger sind sehr ausgefeilt und schwer zu durchschauen. „Eine gesunde Portion Misstrauen und Skepsis sollte man sich bewahren“, rät Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. „Niemand hat etwas zu verschenken. Deshalb sollten besonders bei vermeintlichen Schnäppchen und einem begrenzten Angebot die Alarmglocken anschlagen.“
Fake-Shops erkennen
Fake-Shops, also gefälschte Internet-Verkaufsplattformen, sind auf den ersten Blick schwer zu erkennen. Sie sind teilweise Kopien real existierender Websites, wirken daher seriös und lassen beim Käufer selten Zweifel an ihrer Echtheit aufkommen. Das ist das Ziel der Betrüger: Mit aus dem Internet kopierten Produktbildern und Informationen, professionell aufgemachten AGBs (Allgemeinen Geschäftsbedingungen) und einem gefälschten Impressum wollen diese das Vertrauen der Online-Shopper gewinnen und sie so zum Kauf animieren.
Die Polizei rät daher, nie spontan im Internet einzukaufen. Den Preis des Produkts sollte man bei anderen Anbietern oder dem Händler vor Ort vergleichen. Betrüger locken oft mit unwahrscheinlich niedrigen Preisen.
Wenn man den Namen des Online-Shops in eine Suchmaschine eingibt, kann man dadurch negative Erfahrungen anderer Kunden herausfinden und muss sich nicht auf die Versprechungen der Shop-Betreiber verlassen. In vielen Selbsthilfeforen erfährt man ebenfalls, ob der gewählte Online-Händler unseriöse Geschäftspraktiken anwendet.
Die Verbraucherzentrale hilft
Bei Fragen zur Onlinebuchung oder bei Problemen mit Fake-Shops können Verbraucher sich einfach, beispielsweise telefonisch, an die Verbraucherzentrale wenden.
Ratsam ist es, sichere Zahlungswege zu wählen. Der Kauf auf Rechnung kann vor Betrug durch Fake-Shops schützen. Getätigte Überweisungen können jedoch allenfalls kurzfristig rückgängig gemacht werden. Beim Lastschriftenverfahren können vorgenommene Abbuchungen noch nach einigen Tagen storniert werden. Beim Onlinekauf sollten keine Zahlungsdienste wie Western Union, paysafe oder Ukash genutzt werden.
Wer sich unsicher ist, sollte am besten gar nicht im gewählten Shop kaufen und stattdessen das gewünschte Produkt beim Händler seines Vertrauens erwerben.
Jede Straftat anzeigen
Ist man Opfer einer Straftat geworden, sollte man sich mit den gesicherten Unterlagen möglichst sofort an die Polizei wenden und Strafanzeige erstatten. Auch wenn die strafrechtliche Verfolgung von Tätern schwierig ist, weil diese aus dem Ausland agieren, sollte man sich nicht von einer Anzeige abbringen lassen. Nur dann können Löschungen von Fake-Shops konsequent vorangetrieben werden. Vor allem sollte man alle Beweise für den Online-Kauf sichern. Ob Kaufvertrag, Bestellbestätigung oder E-Mails − alle Belege für den Kauf sollten aufbewahrt und ausgedruckt werden. Wenn bereits Geld für den Kauf überwiesen wurde, sollte man sich umgehend bei seiner Bank informieren, ob die Zahlung rückgängig zu machen ist. Dies ist innerhalb eines bestimmten Zeitraums in der Regel noch möglich. Bei anderen Zahlungsarten (beispielsweise Bargeldtransfer) sollte man sofort den Dienstleister kontaktieren und die Transaktion stoppen lassen.
Was ist zu beachten?
Da bei Reise-Käufen einige Schritte bis zur Buchung anders laufen als beim normalen Online-Shopping, empfiehlt die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, auf folgende Dinge zu achten:
•Sind die Angaben zur Reise vollständig?
•Ist der Reiseanbieter klar zu identifizieren?
•Wer haftet für die gebuchte Reiseleitung?
•Sitzt der Vertragspartner im Ausland?
•Sind die Buchungsabläufe verständlich?
•Sind Allgemeine Geschäftsbedingungen vorhanden?
•Sind alle Preisangaben transparent?
•Bei Pauschalreisen: Hat man einen Sicherungsschein erhalten?
•Werden sichere Zahlungsmöglichkeiten angeboten?
•Werden die Daten verschlüsselt übertragen?
•Datenschutz: Was passiert mit den Daten? ps
Weitere Informationen:
www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/
www.vz-bw.de/node/11306
Autor:Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.