Die heranrollende Rollstuhlfahrerin
Sturm auf Burg Berwartstein
Erlenbach bei Dahn. Burgen. Seien sie aus Sand am Strand gebaut oder aus Sandstein, Schiefer und Findlingen, sodass sie die Ewigkeit überdauern - Burgen haben etwas Majestätisches und Ehrfurchtgebietendes an sich. Die ersten Burgen wurden im 9. Jahrhundert erbaut. Somit dürfte es nicht verwundern, dass sie für Rollstuhlfahrer nicht sonderlich zugänglich sind. Sieht man einmal von der ersten barrierefreien Burg Falkenberg in Bayern ab, sind die meisten Burgen voller Barrieren.
Nichtsdestoweniger konnte das Irene Alberti und Stephan Riedl, ihres Zeichens EUTB-Berater, nicht davon abhalten, zwei Burgen zu besichtigen. Als erste stand Burg Berwartstein auf dem Plan. Am Anfang erfuhr Stephan Riedl, dass die Burg für Rollstuhlfahrer unzugänglich sei und Irene Alberti warten müsse. Auf Nachfrage erfuhr er, dass der Berwartstein 150 Stufen hat. So kam es, dass der Rollstuhl unten am Eingang geparkt wurde und Stephan Riedl trug seine Verlobte Irene Alberti die Stufen hoch, sodass sie sich die Sehenswürdigkeiten ansehen konnte. Das ging nur, weil gegenseitiges Vertrauen herrscht. Nach einer kleinen Geschichtsstunde über die Burg, ihren berühmten Bewohner und Heerführer Hans Trapp, das Schlossgespenst Barbara und einen 104 Meter tiefen Brunnen, ging die Erkundung richtig los.
Stephan Riedl trug Irene Alberti durch die Burg; dabei nutzten sie in jeder Etage die vorhandenen Stühle, um sich auszuruhen. Einige Stufen später erwartete sie, neben einigen Ritterrüstungen, Wappen, einem Schlafzimmer und schönen Wandmalereien, auf zwei Ebenen eine wunderschöne Aussicht über den Pfälzerwald und seine Gesteinsformationen. Anschließend ging es nach dem Schlossbesuch in den schön gestalteten Schlossgarten. Hinter einem Gitter konnte eine Ballista ausgemacht werden. Nach einem imposanten Baum und einem grünen Paradies führte sie ein kleiner Gang neben dem Rammbock über die düsteren Katakomben wieder zurück an den Eingang der Burg.
Die Burgführung war beeindruckt und erwähnte, dass Irene Alberti die erste Rollstuhlfahrerin sei, die die Burg besichtigt hätte. Diese Erinnerung und der kleine Porzellanschwan, den Irene Alberti beim Souvenirladen erwarb, wird sie an diesen Ausflug erinnern.
Quellen:
Burg Berwartstein:
http://burgberwartstein.de
Die erste barrierefreie Burg:
https://www.burg-falkenberg.bayern/
Burgen generell:
https://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=3104&edit=0
Autor:Stephan Riedl aus Rodalben | |
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