Vorwahl 0063: Vorsicht Betrug! So holen sich Kriminelle Ihre Daten
Vorwahl 0063: Eine unbekannte Person schreibt Sie versehentlich an und überschüttet Sie mit Komplimenten oder Sie werden von DHL über Zustellungsschwierigkeiten informiert, obwohl Sie nichts bestellt haben? Dann kontaktieren Sie höchstwahrscheinlich Kriminelle, die sich Ihre Daten holen wollen. Beide Betrugsmaschen sind im Zusammenhang mit der Ländervorwahl 63 bekannt. Die Vorwahl 0063 / +63 gehört zu den Philippinen. Sie wird gerne von den Tätern genutzt, um ihren Opfern das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Vorwahl 0063: Bekannte Betrugsmaschen, die Sie kennen sollten
Verbrecher sind kreativ und lassen sich immer neue Methoden einfallen, um an ihr Ziel zu gelangen. Die folgenden drei Betrugsvarianten kommen besonders häufig von der Vorwahl 63:
Ping-Call: Diese Betrugsart ist stark verbreitet und sowohl über Handy, Festnetz und WhatsApp bekannt. Der Täter lässt das Telefon seiner Opfer nur kurz klingeln und legt nach wenigen Sekunden direkt wieder auf. Schafft man es doch, den Anruf anzunehmen, bleibt es am anderen Ende der Leitung still. So will Sie der Betrüger dazu animieren, zurückzurufen. Wer sich darauf einlässt, tappt in die Falle und wird auf eine kostenpflichtige Nummer umgeleitet, die hohe Gebühren verursacht.
Love Scam: Es fühlt sich wie die ganz große Liebe an: Eine Person mit einer fremden Nummer meldet sich bei WhatsApp. Auf dem Profilbild ist häufig eine freizügige, hübsche Frau oder ein attraktiver Mann in Anzug oder Uniform zu sehen. Obwohl der schöne Unbekannte Sie angeblich rein zufällig angeschrieben hat, möchte er oder sie den Kontakt unbedingt aufrechterhalten und signalisiert auch romantisches Interesse. Meist fallen vielen Komplimente und der Täter vermittelt von sich selbst das Bild, erfolgreich und seriös zu sein. Außerdem zeigt er ein reges Interesse an Ihrem Leben. Diese falsche Romanze wird meist über längere Zeit erhalten. Dann beginnt der Kriminelle wegen einer finanziellen Notlage oder zu hohen Reisekosten, die mit einem Treffen einhergehen, um Geld zu bitten.
In manchen Fällen wird das Opfer auch um eine Kopie vom Personalausweis oder Reisepass gebeten, um ein gemeinsames Konto eröffnen zu können. Die Betrugsversuche werden weitreichend inszeniert. So kann es sein, dass man auch von angeblichen Bekannten, Ärzten oder Polizeibeamten kontaktiert wird, die die Geschichte glaubwürdig erscheinen lassen. Zu einem echten Treffen mit dem vermeintlichen Partner kommt es natürlich nie. Sobald kein Geld mehr überwiesen wird oder der Täter alle relevanten Daten abgegriffen hat, bricht er den Kontakt ab.
Achtung: Wer auf solche Romance-Scams antwortet, liefert dem Täter wichtige Informationen. Er weiß nun nämlich, dass Ihre Nummer aktiv genutzt wird. Das kann dazu führen, dass Sie auch durch weitere Betrugsversuche belästigt werden.
Falsche DHL Nachrichten: "Das DHL-Paket ist im Lager angekommen": So beginnen DHL-Spam-SMS. Laut der Nachricht konnte eine angebliche Sendung nicht zugestellt werden. Der Nutzer wird daher dazu aufgerufen, zunächst auf die SMS zu antworten und dann den mitgeschickten Link zu nutzen, um die eigene Adresse zu bestätigen. Im Anschluss kann es sein, dass das Opfer weitere sensible Informationen angeben oder eine App installieren soll, die ebenfalls Daten sammelt. Auch von Abo-Fallen ist in Bezug auf die Spam-Nachrichten die Rede.
Wichtig: DHL wird Sie nie über eine SMS bitten, persönliche Daten anzugeben oder Zahlungen zu leisten. Wer glaubt, eine falsche DHL-SMS erhalten zu haben, lässt besser Vorsicht walten und wendet sich über phishing-dpdhl@deutschepost.de direkt an DHL.
Ländervorwahl 63: So beschaffen sich Betrüger Ihre Nummer
Datenlecks, Darknet oder Identitätsdiebstahl: Es gibt viele Quellen für Verbrecher, an Ihre Daten und damit auch an Ihre Telefonnummer zu gelangen. Manchmal fällt die eigene Nummer auch durch Zufall in falsche Hände. Um die Chance zu minimieren, dass die eigene Nummer mit Spam überflutet wird, sollte man sich gut überlegen, wo man seine Daten angibt.
Dubiosen Anrufen und Nachrichten von den Philippinen: So schützen Sie sich
Es ist nicht immer auf den ersten Blick klar, dass man von einer Spammasche belästigt wird. Eine Nummer, die auf dem Display steht, kann manipuliert worden sein, sodass nicht auszumachen ist, woher ein Anruf tatsächlich stammt. Wenn man aufmerksam bleibt und vorsichtig mit Kontaktversuchen von fremden Nummern ist, kann man die Gefahr jedoch minimieren. Immer dann, wenn etwas zu gut ist, um wahr zu sein, sollte man hellhörig werden. Das betrifft hohe Gewinnversprechen, Jobangebote mit sehr üppigem Gehalt und niedrigen Arbeitszeiten oder auch versehentliche Chatpartner, die angeblich die große Liebe sein wollen. Generell sollte man sich immer gut überlegen, ob man auf Telefonate oder Nachrichten von unbekannten Nummern reagiert. Das gilt vor allem für Vorwahlen aus dem Ausland. Besser ist es, solche Nummern nicht zurückzurufen und keine Chats zu beantworten. Außerdem sollte man keine Links oder Bilder anklicken und auf gar keinen Fall Geld überweisen oder persönliche Daten preisgeben. Das gilt auch für angebliche Support-Anrufe, die man nicht selbst angefordert hat. Wenn das Gegenüber beim Telefonieren mit Gebühren oder einem Anwalt droht, sollte man Ruhe bewahren und nicht auf eventuelle Forderungen eingehen. Am besten reagiert man, wenn man dubiose Gespräche schnell beendet und die entsprechende Nummer sperrt.
Sie sind einem Betrüger auf den Leim gegangen?
Das können Sie tun:
Bei jeder Art von Betrug sollten die Rufnummer des Täters der Bundesnetzagentur melden. Außerdem können Sie Anzeige bei der Polizei erstatten. Das ist auch über die Onlinewache möglich. Vor allem für den Fall, dass Sie persönliche Daten wie Namen und Adresse oder sogar eine Kopie des Personalausweises herausgegeben haben, ist dieser Schritt unverzichtbar. Mit solchen Daten kann es zu einem Identitätsdiebstahl kommen. Wenn Sie sich bei den Beamten melden, ist es wichtig, dass Sie den Kontakt mit den Kriminellen möglichst gut belegen können. Sichern Sie also Chatverläufe, machen Sie Screenshots von SMS und notieren Sie sich Telefonnummern und Gesprächszeiten.
Bei direktem Kontakt zu einem Betrüger, z.B. über einen Chat, gilt: Sofort den Kontakt abbrechen und die Nummer des Täters blockieren. Es kann auch ratsam sein, sich für eine neue Nummer zu entscheiden, da die eigene Rufnummer bereits im Umlauf ist und man Gefahr läuft, erneut belästigt zu werden.
Sie sind auf eine Betrugsvariante hereingefallen, bei der Sie über einen Link persönliche Daten hinterlegt oder sich bei einem Kundenkonto angemeldet haben? Dann tauschen Sie umgehend Ihre Passwörter aus. Denken Sie daran, das Passwort auch auf allen anderen Plattformen zu ändern, falls Sie die Kombination mehrfach verwendet haben. Kontaktieren Sie umgehend Ihre Bank, falls Sie Ihre Kontodaten oder Ihre Kreditkartennummer angegeben haben.
Wer Opfer eines Ping-Calls wird, hat unter Umständen Glück. Wenn für die Telefonnummer ein Inkasso- oder Rechnungslegungsverbot vorliegt, ist eine Kostenerstattung unter gewissen Umständen möglich. Eine Liste dieser Nummern finden Sie hier. Anders sieht es aus, wenn Sie selbst Geld an einen Betrüger überwiesen haben. Ist Ihr Auftrag durch die Bank bereits angewiesen, haben Sie keine Möglichkeit, den Auftrag rückgängig zu machen. [sw]
Vorwahl 0063: Das könnte Sie auch interessieren:
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.