Krokodile krönen Saison mit Kantersieg
17:8 Erfolg über SV Friedrichsthal bringt KSK die Silbermedaille

Vizemeister der Wasserball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar: Kaiserslauterer SK | Foto: Anita Raspudic
  • Vizemeister der Wasserball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar: Kaiserslauterer SK
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Die Wasserballer des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs haben es auf den letzten Drücker tatsächlich noch geschafft, die Saison 2021/22 in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar als Vizemeister zu beenden. Ein fulminanter Start und eine konzentrierte Leistung über die gesamte Spieldauer waren beim 17:8 (5:1/3:3/4:4/5:0) gegen den SV Friedrichsthal der Garant dafür, dass man die vier-Tore-Niederlage aus der Hinrunde wett machen konnte und die punktgleichen Saarländer buchstäblich im letzten Moment auf Rang drei verwies.

Es war eine bärenstarke Vorstellung, die die Krokodile am Freitagabend den zahlreichen Zuschauern im Sprungbecken des Warmfreibades boten – und zwar vom ersten Anschwimmen an durchgehend bis zum finalen Abpfiff. Würde man lediglich einen Blick auf das Protokoll werfen, könnte man zwar vermuten, dass Josh Yardley und Jens Feddeck mit jeweils sechs Treffern die Friedrichsthaler im Alleingang besiegt hätten – aber weit gefehlt: Das Team zeigte eine geschlossene Mannschaftsleistung, alle halfen sich gegenseitig aus, schafften Räume für die Mitspieler und setzten die taktischen Vorgaben perfekt um.

Im Startabschnitt wurden die Gäste aus dem Saarland – ihres Zeichens bis vergangenen Montag noch amtierender Double-Sieger – förmlich überrumpelt und lagen nach acht Minuten bereits mit 1:5 im Hintertreffen. Wäre der KSK nicht so fahrlässig mit seinen Chancen umgegangen - unter anderem wurden drei Überzahlspiele nicht genutzt - hätte man den Rückstand aus dem Hinspiel (8:12) schon bis zur ersten Pause locker in einen Vorsprung umwandeln können, denn die Lauterer schafften es durch eine eng gestaffelte Abwehr immer wieder, die Angriffe des SVF vorzeitig zu unterbinden, fingen viele Pässe zum gegnerischen Center bereits in der Luft ab und drückten im Vorwärtsgang der Partie eindeutig ihren Stempel auf.

Doch wer befürchtete, dass sich eine langweilige Partie entwickeln könnte, sah sich bereits im zweiten Viertel getäuscht. Die Saarländer schienen erst jetzt so richtig aufgewacht zu sein und es entwickelte sich das vorhergesagte, spannende Match auf Messers Schneide. Zwar konnten die Hausherren beim 7:2 in der elften Minute erstmals den dringend nötigen fünf-Tore-Vorsprung herausspielen, allerdings spielte Friedrichsthal nun endlich so, wie man sie aus den letzten Jahren kennt, legten die zuvor gezeigten Konzentrationsschwächen gänzlich ab und kamen immer wieder auf die für sie noch ausreichende Differenz von vier Treffern heran.

Dass die Partie mit der zunehmenden Spannung auch etwas körperbetonter – aber zu keiner Zeit wirklich unfair – wurde, war zwar nicht immer unbedingt schön anzusehen, lag jedoch durchaus in der Natur der Sache. So mussten die bundesligaerfahrenen Unparteiischen beide Parteien häufiger zur Ruhe rufen, verhängten mit gleichmäßig verteilten 20 Hinausstellungen überdurchschnittlich viele Strafen, entschieden hüben wie drüben aber auch sehr oft auf Stürmerfoul. Nichtsdestotrotz gab es allenfalls eine einzige, wirklich strittige Szene, als beim Stand von 11:6 für den KSK gleich zwei Lauterer hinausgestellt wurden – einer davon mit einer Strafe für die gesamte Spieldauer. Friedrichsthal konnte den doppelten Ausschluss zwar nutzen, kam auf 7:11 heran und verkürzte wenig später sogar noch auf 8:11 - allerdings hatte man im Fall der kompletten Hinausstellung eine brutale Handlung gesehen und forderte vehement den dafür zu verhängenden Strafwurf und eine vierminütige Überzahl. Die Schiedsrichter beließen es wohl auch aufgrund der etwas undurchsichtigen Situation jedoch bei der „normalen“ Hinausstellung mit Ersatz. Aus Sicht des KSK natürlich absolut berechtigterweise, seitens der Friedrichsthaler völlig unverständlich und für neutrale Beobachter – sofern denn welche vor Ort waren – wohl eine 50:50-Entscheidung, bei der die Lauterer eventuell etwas Glück hatten.

Wenn letzteres, dann war es aber definitiv das „Glück des Tüchtigen“, denn das, was die Krokodile im finalen Viertel der Saison 2021/22 boten, war wirklich erste Sahne. Hatte man zunächst noch vor der letzten Pause den vier-Tore-Abstand wieder hergestellt (12:8), so legte man in den verbliebenen acht Minuten nochmal so richtig los. In der Verteidigung ließ man nun absolut nichts mehr anbrennen, blieb bei zwei Unterzahlspielen ohne Gegentreffer und konnte schon im Aufbauspiel der Friedrichsthaler etliche wichtige Ballgewinne erzielen. Als der KSK dann zum wichtigen 13:8 traf, standen aber immer noch mehr als fünf Minuten auf der Uhr.

Die nächsten zweieinhalb davon kamen den Lauterern wohl wie Ewigkeiten vor, denn die Partie wogte hin und her, es wollte jedoch auf beiden Seiten nichts Zählbares gelingen. Erst in der dreißigsten Spielminute sorgte ein Doppelpack durch José Alberto Morales Torres (mit 29 Treffern Lauterns bester Torschütze der Saison) und Josh Yardley für das 15:8, sowie für etwas Beruhigung bei denen, die den Krokodilen die Daumen drückten. Da Friedrichsthal sich nun augenscheinlich aufgab, konnten sie in den letzten 60 Sekunden noch zwei weitere Male und beim Schlusspfiff dann richtig jubeln – der KSK hatte den „Showdown um Silber“ mit 17:8 für sich entschieden.

Ein ähnlich deutlicher Erfolg gegen Friedrichsthal war den Lauterern zuletzt vor sechs Jahren gelungen, wobei sich die Saarländer für diese Statistik wohl weniger interessieren dürften, als für die Tatsache, dass man unter anderem wegen eines durch Krankheit dezimierten Kaders praktisch innerhalb von vier Tagen vom ersten auf den dritten Tabellenplatz durchgereicht wurde. Für die Krokodile ist es nach der Saison 2018/19 (die beiden folgenden Spielzeiten wurden abgebrochen bzw. gar nicht erst gestartet) der zweite Vizemeistertitel in Folge – allerdings kam er diesmal viel überraschender als vor drei Jahren, weil nach dem zwischenzeitlichen personellen Umbruch damit überhaupt nicht zu rechnen war. Dementsprechend ausgelassen konnte man im Lager der Krokodile feiern – zumal nun eine lange spielfreie (allerdings natürlich nicht trainingsfreie) Zeit ansteht: Erst im November wird mit dem Start der neuen Oberliga-Runde gerechnet – nur einen Monat vorher stehen die ersten Vorbereitungsturniere auf dem Plan. (sts)

So spielten sie: Frank Dick (im Tor), Ulf Feddeck (1 Treffer), Lukas Allmann, Josh Yardley (6), Niklas Birich, Jens Feddeck (6), Mattis Starck, Lukas Starck, Jacob Schirra, Jan-Philipp Minges, José Alberto Morales Torres (2), Jonas Wildner, Dirk Feddeck (2)

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Autor:

Stefan Stranz aus Kaiserslautern

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