Krokodile wieder einmal unter ihresgleichen
Erstes vereinsinternes Pflichtspiel seit acht Jahren – ein Rückblick

Eine ganz besondere Partie steht für die Wasserballer des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs am kommenden Montag auf dem Programm, denn erstmals seit dem Frühjahr 2015 stehen sich wieder zwei Lauterer Teams in einem Pflichtspiel gegenüber. Insbesondere bei den jüngeren Krokodilen steigt seit Wochen die Spannung, wie es wohl ist, sich „im offiziellen Rahmen“ mit den eigenen Vereinskameraden zu messen. Anpfiff ist um 18:45 Uhr im Sprungbecken des Warmfreibades.

Zum insgesamt siebten Mal wird die Begegnung KSK1 gegen KSK2 ausgetragen und mit Torhüter Frank Dick und Center Stefan Stranz werden am Montag zwei Spieler ins Wasser springen, die bei allen bisherigen Austragungen am Start waren. Bernd Feddeck, der bislang ebenfalls immer aktiv mit von der Partie war, wird zumindest nah am Geschehen sein – eventuell im Kampfgericht oder aber als Betreuer der zweiten Mannschaft, da deren offizieller Coach Dirk Feddeck als Stammspieler zeitgleich die Kappe für die Erste schnüren muss.

Für Dirk und Ulf Feddeck, sowie Stefan Raspudic wird es immerhin schon die fünfte Beteiligung an vereinsinternen Duellen sein. Zur Zeit der ersten beiden Aufeinandertreffen war bei allen Dreien an Wasserball noch nicht wirklich zu denken, denn diese fanden schon im Sommer 1992 statt. In der damaligen Verbandsligasaison konnte sich der KSK1 zweimal standesgemäß gegen die eigene Reserve durchsetzen (28:4 und 16:6), wurde am Saisonende souverän Meister und stieg in die Oberliga auf.

18 Jahre später gab es ein ähnliches Szenario: Da es mittlerweile nur noch eine südwestdeutsche Wasserballliga gab, kreuzten die zwei KSK-Teams die Klingen in der Oberliga, in der es zunächst eine Qualifikations- und anschließend eine Meister- und eine Platzierungsrunde gab. Im Hinspiel konnte sich die erste Mannschaft hauchdünn mit 9:8 durchsetzen, wobei just Dirk Feddeck in der letzten Minute einen Lattentreffer für den KSK2 verzeichnete. Ob er bejubelt worden wäre, wenn er getroffen hätte, darf bezweifelt werden, denn der KSK1 führte zu diesem Zeitpunkt die Tabelle an und war auf dem besten Weg erstmals in der Vereinsgeschichte Oberligameister zu werden. Ein Punktverlust wäre zu diesem Zeitpunkt also sehr ärgerlich gewesen. Immerhin: Die zweite Mannschaft qualifizierte sich dank ihres guten Torverhältnisses trotzdem ebenfalls für die Meisterrunde, spielte dort groß auf und ebnete dem KSK1 durch einen Erfolg gegen den Zweitplatzierten WSV Ludwigshafen den Weg zur Meisterschaft, die der KSK1 im späteren Saisonverlauf mit dem Pokalsieg sogar zum Double ausbaute, weswegen man im Januar 2011 – zufälligerweise im Jahr des 100sten Jubiläums des Vereins - zur Kaiserslauterer „Mannschaft des Jahres“ gekürt wurde. Das vierte Aufeinandertreffen in der damaligen Meisterrunde endete übrigens mit 10:6 für die erste Mannschaft.

Als es im Frühjahr 2011 erneut in der Qualifikationsrunde zum vereinsinternen Match kam, waren die Vorzeichen umgekehrt: Während der KSK1 als amtierender Meister bis dahin einige miserable Auftritte gezeigt hatte, schwamm die Reserve auf der Erfolgswelle. Und die hielt auch über das Bruderduell hinaus an, denn zum ersten (und bislang einzigen) Mal konnte der KSK2 das interne Spiel für sich entscheiden. Dank des 9:7 qualifizierte sich die Zweite für die Meisterrunde und holte dort am Ende sogar überraschend Bronze. Die erste Mannschaft musste in die Platzierungsrunde, gab sich da aber immerhin keine weitere Blöße und gewann diese verlustpunktfrei.

Das bisher letzte Spiel im April 2015 endete dann wieder mit einen etatmäßigen 17:6-Erfolg der ersten Mannschaft in der „Qualifikationsrunde zur Ober- und Verbandsliga“. Der KSK1 kam dadurch in die Oberligarunde und wurde am Ende Dritter – die Zweite rutschte unter etwas zweifelhaften Umständen in die untere Hälfte: Die überraschende Wertung des Spiels Trier gegen Neustadt am grünen Tisch ließ die Moselstädter damals an den kleinen Krokodilen vorbeiziehen. Doch der KSK2 machte das Beste daraus und holte sich die Meisterschaft in der Verbandsliga.

Heuer stehen die Vorzeichen bislang für keines der beiden Lauterer Teams so richtig auf Erfolg. Der KSK1 ist zwar nach wie vor auf Medaillenkurs – ob man ganz oben anklopfen kann, wird sich aber erst im weiteren Saisonverlauf zeigen. Für die Reserve steht bereits fest, dass sie sich mit einem der letzten drei Plätze begnügen muss, da man erst viel zu spät in die Spur gefunden hat.

Ein wirklich spannendes Spiel ist am Montag aufgrund der voraussichtlichen Aufstellungen eher nicht unbedingt zu erwarten – vielmehr schlägt das Pendel eindeutig in Richtung der ersten Mannschaft: Der momentane Plan von Coach Dirk Feddeck sieht vor, dass für den KSK1 neben den Stammspielern, die schwimmstarken Lauterer U18-Jugendlichen antreten, und dass die restlichen Akteure die Kappen für die kleinen Krokodile schnüren werden. Das sind dann übrigens die weißen Mützen, da das Heimrecht zunächst beim KSK2 liegt, ehe zum Saisonabschluss am 22. Juli die erste Mannschaft im achten vereinsinternen Duell „zuhause“ antreten wird. (sts)

Die Historie:
18.05.1992 (Verbandsliga Rheinland-Pfalz/Saar): KSK2 - KSK1 4:28
15.06.1992 (Verbandsliga Rheinland-Pfalz/Saar): KSK1 - KSK2 16:6
24.04.2010 (Qualifikationsrunde Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar): KSK1 - KSK2 9:8
13.06.2010 (Meisterschaftsrunde Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar): KSK2 - KSK1 6:10
13.04.2011 (Qualifikationsrunde Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar): KSK1 - KSK2 7:9
25.04.2015 (Qualifikationsrunde Ober-/Verbandsliga Rheinland-Pfalz/Saar): KSK1 - KSK2 17:6

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Autor:

Stefan Stranz aus Kaiserslautern

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