Fußball - 2. Liga
Etliche Straftaten nach dem FCK-Saisonfinale auf dem Betzenberg

FCK-Kapitän Jean Zimmer musste beim Saisonfinale mit der roten Karte vom Platz (Foto Michael Sonnick)
  • FCK-Kapitän Jean Zimmer musste beim Saisonfinale mit der roten Karte vom Platz (Foto Michael Sonnick)
  • hochgeladen von Michael Sonnick

Zum letzten Saisonspiel in der 2. Fußball-Bundesliga gab es im Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg noch einmal ein "volles Haus". Fast 48.000 Besucher haben das Heimspiel der "Roten Teufel" gegen Fortuna Düsseldorf live im Stadion verfolgt, darunter rund 3.500 Gästefans, die überwiegend aus Nordrhein-Westfalen in die Westpfalz kamen.

Trotz des damit verbundenen starken Fahrzeug- und Fußgängerverkehrs in der und durch die Stadt verlief der Nachmittag zumindest aus verkehrstechnischer Sicht ohne besondere Vorkommnisse. Der Einsatzabschnitt Verkehr sorgte sowohl bei An- als auch bei der Abreise der Zuschauer für möglichst geringe Wartezeiten und nahezu reibungslose Abläufe.

Vor und während des Spiels gab es auch in den anderen Einsatzabschnitten für die Polizeikräfte wenig Gründe einzugreifen. Auch die Begleitung der Gästefans vom Bahnhof zum Stadion verlief ruhig. Es kam lediglich auf dem Fußweg zum Stadion sowie später auf den Zuschauerrängen zum Abbrennen diverser Pyrotechnik. Entsprechende Ermittlungsverfahren sind eingeleitet.

Anders sah es allerdings in der Nachspielphase aus :

Während der erste "Schwung" der Stadionbesucher noch ruhig und besonnen die Heimreise antrat, kam es ab etwa einer Stunde nach Spielende bis nach 20 Uhr zu zahlreichen Auseinandersetzungen. Dabei gab es auch Angriffe auf Einsatzkräfte in Form von Tritten, Becher- und Flaschenwürfen sowie Beleidigungen. Mehrere Polizeibeamte wurden verletzt sowie an einem Dienstfahrzeug (Bus) alle Scheiben zerstört und ein weiteres zerkratzt. Auch ein Rettungswagen wurde beschädigt. Die Höhe des Sachschadens steht noch nicht fest.

Um die Verantwortlichen zu ermitteln, mussten von etlichen Besuchern die Personalien festgestellt werden, was die Abreise zusätzlich verzögerte. Erst gegen 21 Uhr, also knapp vier Stunden nach dem Spiel, konnte der Polizeieinsatz beendet werden.
Insgesamt wurden im Laufe des Nachmittags rund 20 Anzeigen aufgenommen. Davon die meisten wegen Landfriedensbruchs mit tätlichem Angriff auf Polizeibeamte, (gefährlicher) Körperverletzung und Widerstands. Außerdem gab es Anzeigen wegen Sachbeschädigung (Graffitischmierereien, Beschädigung von Dienstfahrzeugen), Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, Hausfriedensbruchs, Beleidigung sowie wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Hier schüttete ein alkoholisierter Besucher einer vorbeikommenden Fahrradfahrerin am 11-Freunde-Kreisel einen Becher Bier ins Gesicht, so dass die Frau beinahe einen Unfall gebaut hätte. Auf den Mann kommt nun ein Strafverfahren zu.

So geriet am Ende des Tages aus polizeilicher Sicht der sportliche Aspekt in den Hintergrund. Hier beendete der 1. FC Kaiserslautern die Saison mit einer 0:3-Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf und schloss die erste Spielzeit in der 2. Fußball-Bundesliga nach dem Wiederaufstieg als bester Aufsteiger auf dem neunten Tabellenplatz ab.

Das Polizeipräsidium Westpfalz wurde beim Einsatz zum Saisonfinale durch das Polizeipräsidium Einsatz, Logistik und Technik, das Polizeipräsidium Koblenz sowie das Landespolizeipräsidium Saarland unterstützt und arbeitete eng mit der Bundespolizei zusammen. Die Einsatzleiter Ralf Klein von der Polizeidirektion Kaiserslautern und Rafael Gorzel von der Bundespolizei bedanken sich bei allen eingesetzten Kräften für ihre Unterstützung und die gute Zusammenarbeit. Dem Großteil der Zuschauer ein Dankeschön für ihr überwiegend besonnenes Verhalten sowie ihr Fairplay auf den Rängen und außerhalb des Stadions.

Quelle : Polizeipräsidium Westpfalz Kaiserslautern und Michael Sonnick

Autor:

Michael Sonnick aus Ludwigshafen

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