FCK im Pokal-Viertelfinale: "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin"
FCK. "Trotz der zweiten Liga, deutscher Pokalsieger, 1996, der FCK" sang das ausverkaufte Fritz-Walter-Stadion am Freitag in der Liga gegen Schalke 04. Die Westkurve schwor die Mannschaft auf den bevorstehenden Pokalkampf am Mittwoch, 31. Januar, in Berlin ein. 1996 gewann der FCK zuletzt den Pokal gegen den Karlsruher SC mit 1:0. Einziger Torschütze und Kapitän Martin Wagner durfte den begehrten goldenen Pokal für den damaligen Absteiger aus der Bundesliga in die Höhe stemmen. Jetzt steht der FCK seit 2013/14 erstmals wieder in einem Pokalviertelfinale, ein seltenes Erlebnis für die FCK-Fans.
Seit 2013/14 kam der FCK nicht mehr über das Achtelfinale hinaus, damals erreichte man das Halbfinale und verlor gegen den FC Bayern in der Allianz-Arena mit 1:5. Die Stimmung der mitgereisten Fans war gegen den späteren Pokalsieger herausragend. Auf die Unterstützung der mitgereisten Lautrer hoffen die Roten Teufel auch im diesjährigen Pokalwettbewerb. Das offizielle Gästekontingent haben die Fans komplett ausgeschöpft: 8.641 Tickets wurden verkauft, mit rund 10.000 Fans im Olympiastadion sei zu rechnen.
"Der Pokal ist ein eigener Wettbewerb"
Dimitrios Grammozis unterstrich auf der Pressekonferenz am 27. Januar, wie wichtig der DFB-Pokal als Wettbewerb ist: "Mit relativ wenigen Spielen kann man hier weit kommen und etwas erreichen." Weiter gibt sich der Cheftrainer der Roten Teufel kämpferisch: "Wir fahren jetzt nach Berlin - was eigentlich das Finale bedeutet. Aber wir machen das jetzt schon früher. Und wir fahren nicht nur dahin, um die Atmosphäre aufzunehmen. Wir freuen uns sehr auf das Spiel."
Wichtig sei der Sieg am Freitag gewesen, nach zuvor sieben verlorenen Ligaspielen: "Mit dem Sieg im Rücken fällt auch vieles wieder ein wenig einfacher fällt, es ist eine Last abgefallen." Dies sei auch im Training und der Stimmung der Spieler zu sehen.
Die Personallage
Personell kann das Trainerteam um Cheftrainer Grammozis bis auf zwei Ausfälle auf den gesamten Kader zurückgreifen; nur auf die beiden Verletzten Hendrick Zuck und Philipp Hercher müssen sie verzichten.
Die Favoritenrolle will Grammozis keinem der beiden Vereine so richtig zuteilen. Auch das verlorene Ligahinspiel im Dezember sei unwichtig für die bevorstehende Pokalpartie: "Die vergangenen Ergebnisse werden beim Spiel am Mittwoch keine große Bedeutung haben, der Pokal ist ein eigener Wettbewerb. Da zählt, was vorher war, nicht mehr."
Aus der Niederlage gegen Hertha BSC habe man vor allem die Stärke der Berliner bei Standardsituationen und Einwürfen mitgenommen. Außerdem bringe die Mannschaft von Pal Dardai offensiv sehr viel Qualität mit. Fabian Reese und Haris Tabakovic wurden im Ligaspiel zur Halbzeit eingewechselt und waren mitentscheidend für den Sieg der Berliner.
Die blau-weißen Berliner
Zuletzt spiel der FCK im vorletzten Hinrundenspiel im Dezember 2023 gegen die Hertha. Zuhause verlor der FCK mit 1:2, Niederlechner und Kempf trafen für die Gäste. Afeez Aremu sah in diesem Spiel die rote Karte, bis dahin war das Spiel ausgeglichen. Aremu ist zum DFB-Pokalspiel wieder verfügbar.
Das letzte Aufeinandertreffen im DFB-Pokal war vor etwas mehr als zehn Jahren: Am 25. September 2013 gewann der FCK mit 3:1 unter Kosta Runjaic in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen die Hertha unter Trainer Jos Luhukay, damals trafen Mohamadou Idrissou, Karim Matmour und Olivier Occean für den FCK, Niemeyer für die Hertha. Damals waren die Berliner Favorit: Sie spielten in der Bundesliga und Kaiserslautern in der Zweiten Bundesliga.
In diesem Jahr sind beide Teams in der zweiten Liga, die Favoritenrolle ist nicht ganz so klar verteilt. Während die Hertha am Wochenende gegen Wehen Wiesbaden verlor und zuvor einen Punkt in Düsseldorf holte, verlor der FCK das erste Spiel gegen den Spitzenreiter Sankt Pauli, gewann aber am Freitag Zuhause auf dem Betzenberg gegen schwache Schalker. Während die Roten Teufel zuletzt auf Tabellenplatz 14 mit 21 Punkten gerutscht sind, befinden sich die Berliner auf dem 10. Platz mit 26 Punkten.
Reese der Unterschiedsspieler?
Toptorschütze der Berliner ist Haris Tabakovic mit zehn Treffern. Während der FCK Zuhause gegen den 1. FC Nürnberg im Pokalachtelfinale gewann, entschied die Hertha die Partie gegen den HSV im Elfmeterschießen mit 5:3 für sich. Spieler des Spiels gegen den Hamburger SV war Fabian Reese mit zwei Treffern und dem entscheidenden letzten Elfmeter. Der Topscorer der Hertha fiel zuletzt mit einer Corona-Erkrankung aus und ist für das Spiel gegen den FCK wieder einsatzfähig. Wie viele Minuten der 26-jährige Linksaußen jedoch spielen kann, sei noch offen. Co-Trainer Tamas Bodog, der Dardai auf der Pressekonferenz vertrat, betonte: "Er ist natürlich noch nicht bei 100 Prozent nach so einer langen Pause, aber er wird definitiv am Mittwoch dabei sein und die nötige Hilfe für die Mannschaft sein. Er wird am Ende den Unterschied zwischen den beiden Mannschaften ausmachen."
Cheftrainer Pal Dardai war ebenfalls in den letzten Tagen erkrankt, lässt sich aber das Pokalviertelfinale nicht entgehen und steht, so verkündet die Hertha auf ihrer Pressekonferenz vor dem Spiel, an der Seitenlinie.
Das Spiel wird nicht im Free-TV übertragen. Auf unserer Facebook-Seite von Wochenblatt Kaiserslautern tickern wir das Spiel live. kata
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Autor:Katharina Wirth aus Herxheim |
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