FCK setzt auf die Jugend: Drei Spieler erfüllen sich Kindheitstraum
FCK. Der 1. FC Kaiserslautern möchte zur Saison 2024/25 auch auf die eigene Jugend setzen und verpflichtete in den vergangenen Tagen drei Jugendspieler: U19-Keeper Fabian Heck, U21-Kapitän Leon Robinson und der ehemalige U19-Kapitän Mika Haas unterzeichneten ihren ersten Profivertrag bei den Roten Teufeln - für sie: die Erfüllung eines Kindheitstraums.
Nach dem letzten Ligaspiel gegen Eintracht Braunschweig betonte FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen beim SWR in Bezug auf die damalige Trainersuche, dass der zukünftige Trainer bereits im Nachwuchsleistungszentrum gearbeitet haben sollte, damit dieser wisse, wie die Arbeit mit Jugendspielern ist. Mittlerweile ist die Verpflichtung von Trainer Markus Anfang offiziell. Der Austausch zwischen erster und zweiter Mannschaft sei sehr intensiv, so U21-Trainer Alexander Bugera. "Wir haben jeden Dienstag eine Sitzung, da sind auch Thomas Hengen und Enis Hajri dabei. Dort wird viel über unsere Jugendspieler gesprochen", berichtet Bugera bei einem Interview mit dem kicker.
Weiter forderte Hengen bei der Zielsetzung zur neuen Saison: "Wir wollen Jugendspieler fördern und haben auch schon einige unter Vertrag." Bugera bestätigt Hengens Interesse an den Jugendmannschaften: "Ich habe es selten gesehen, dass ein Geschäftsführer so viele Spiele im Jugendbereich gesehen hat wie Thomas Hengen." Hengen ließ seinen Worten jetzt Taten folgen: Der 1. FC Kaiserslautern vermeldete die Beförderung der ersten drei Jugendspieler nach dem Pokalfinale mit der ersten Pressemeldung zu Mika Haas am Dienstag, 28. Mai.
Welche Jugendspieler schafften es zuletzt zu den Profis?
Die letzten Jugendspieler, die Profiverträge erhielten, waren Neal Gibs, Angelos Stavridis und Aaron Basenach, die letzten beiden in der Vorsaison 2022/23. Der Deutsch-Grieche Stavridis sollte beim FC Homburg Spielpraxis sammeln und wurde für eine Saison zum Regionalligisten ausgeliehen. Neal Gibs, ebenfalls Linksverteidiger wie Mika Haas, sollte 2022 bei FC Astoria Walldorf und 2023 bei der SGV Freiburg Spielminuten in der Regionalliga Südwest bekommen. Beide ausgeliehene Spieler kehren nach Ablauf der letzten Saison zurück auf den Betzenberg. Wie es für die ehemaligen Jugendspielern weitergeht, gab der FCK noch nicht bekannt. Basenachs Vertrag lief laut transfermarkt.de mit dem Ende der Saison 2024 aus, demnach wäre der 21-Jährige jetzt vereinslos. Gibs hatte in der Drittligasaison 2021/22 fünf Einsätze bei der ersten Mannschaft, einen davon zu Beginn an. In den Profikader der aktuellen Saison schaffte es nur Shawn Blum, in den letzten beiden Ligaspielen saß er ohne Einsatz auf der Bank.
Fabian Heck - U19-Keeper
Fabian Heck spielt seit 2018 für die Roten Teufel und stand in der abgelaufenen Saison vorrangig bei der U19 im Tor, bevor er am vorletzten Spieltag für die U21 in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar debütierte. Der 19-Jährige, der mit den FCK-Profis bereits an den vergangenen beiden Trainingslagern in den USA und in Belek teilnahm und in der abgelaufenen Saison regelmäßig ins Torwarttraining der Profis integriert war, wurde im März 2024 auch erstmals in den Kader der luxemburgischen U21-Nationalmannschaft berufen.
„Beim 1. FC Kaiserslautern hat es eine lange Tradition, Torhüter aus dem eigenen Nachwuchs zu fördern und zu entwickeln. Fabi hat in den vergangenen Monaten bereits viel im Training mit unserem Torhüterteam gearbeitet und dabei sein Potential unter Beweis gestellt. Er hatte sich während der zurückliegenden Saison durch gute Leistungen in den Profikader gespielt, daher ist es nur logisch, dass Fabi ab der kommenden Spielzeit dauerhaft zu den Profis aufrücken wird“, erläutert Hengen.
"Ich möchte auch Gerry Ehrmann danken, der mich in den vergangenen Jahren gefördert hat."
„Für mich geht ein Kindheitstraum in Erfüllung – und ich bin überwältigt von Stolz und Freude. Ich möchte dem FCK von ganzem Herzen für das Vertrauen und die unglaubliche Möglichkeit danken und werde alles geben, um das Vertrauen zurückzuzahlen und meine Ziele und Träume zu verwirklichen. Ein besonderer Dank gilt Andy Clauß, der mich, ohne zu zögern, ins Training der Profis integriert hat. Und ich möchte auch Gerry Ehrmann danken, der mich in den vergangenen Jahren gefördert hat. Sein Training und seine Unterstützung haben das hier möglich gemacht“, kommentiert Fabian Heck.
Leon Robinson - Innenverteidiger und Kapitän der U21
Der bisherige U21-Kapitän Leon Robinson rückt zur kommenden Saison in den Profikader der Roten Teufel auf. Der 22-Jährige, der vor einem Jahr zum FCK stieß, hat am Betzenberg seinen ersten Profivertrag unterschrieben.
Leon Robinson, der in seiner Jugend unter anderem im Nachwuchsleistungszentrum des Bundesligisten 1. FSV Mainz 05 ausgebildet wurde, wechselte im vergangenen Sommer vom Verbandsligisten TSV Gau-Odernheim in die U21 der Roten Teufel. Dort wurde der 22-Jährige auf Anhieb Kapitän und entwickelte sich in der Innenverteidigung zum Leistungsträger und Führungsspieler. In der abgelaufenen Saison stand er in 36 Oberligapartien für die jungen Roten Teufel auf dem Platz und trainierte in der Rückrunde schon öfter bei den Profis mit.
„Leon hat im vergangenen Jahr eine tolle Entwicklung in unserer U21 durchlaufen. Er ist nach seinem Wechsel zum FCK als Mannschaftskapitän direkt vorneweg gegangen und hatte einen wesentlichen Anteil daran, dass die U21 nach der Winterpause mit die wenigsten Gegentore der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar bekommen hat. Wir möchten ihm die Möglichkeit bieten, seine Entwicklung als fester Bestandteil des Profikaders fortzusetzen. Er ist ein gutes Beispiel dafür, dass wir den Weg der individuellen Entwicklung unserer Talente am Nachwuchsleistungszentrum konsequent weitergehen wollen“, kommentiert Hengen.
"Ich habe aus nächster Nähe gelernt, was für ein besonderer Verein das ist."
„Ich bin sehr dankbar, meinen ersten Profivertrag unterschrieben zu haben. Damit geht für mich ein Kindheitstraum in Erfüllung. In der kurzen Zeit, in der ich für den FCK spiele, habe ich schon sehr viel erlebt und aus nächster Nähe gelernt, was für ein besonderer Verein das ist. Ich freue mich, dass ich die Chance erhalte, mich weiterzuentwickeln und möchte meinen Beitrag leisten, um der Mannschaft bestmöglich weiterzuhelfen“, ergänzt Leon Robinson.
Mika Haas - Linksverteidiger und ehemaliger U19-Kapitän
Mika Haas wurde in Kaiserslautern geboren und spielte in seiner Jugend bei mehreren Lautrer Vereinen, ehe er 2019 zu den Roten Teufeln zurückehrte. Als U19-Kapitän in die Saison gestartet, wurde der Linksverteidiger, der in der Jugend auch flexibel auf der Außenbahn eingesetzt wurde, in der Winterpause dauerhaft zur U21 hochgezogen. In den vergangenen beiden Spielzeiten kommt der 18-Jährige so bereits auf 17 Einsätze in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar.
Ein "echter Lautrer" geboren in Kaiserslautern
„Wir beobachten die Entwicklung von Mika schon länger und haben ihn deshalb unter anderem im Januar 2023 noch nachträglich für das Trainingslager der Profis in Belek nominiert. Er hat seitdem immer wieder bei den FCK-Profis mittrainiert und erhält nun die Möglichkeit, sich dauerhaft in den Kader zu integrieren. Wir freuen uns darauf, ihn weiter zu fördern und seine Entwicklung zu begleiten“, so Hengen zur Beförderung des FCK-Talents.
"Ich trage schon von klein auf das FCK-Gen in mir."
„Ich bin ein echter ‚Lautrer‘, mit dem Verein groß geworden und trage schon von klein auf das FCK-Gen in mir. Ich bin bereit, die Herausforderung anzunehmen und alles zu geben. Es erfüllt mich mit Stolz und Dankbarkeit, dass mit diesem Profivertrag mein Kindheitstraum in Erfüllung geht“, erklärt Mika Haas zu seinem nächsten Entwicklungsschritt.
Wo spielen die Jugendmannschaften des FCK?
Mika Haas und Leon Robinson kommen aus der U21, Fabian Heck aus der U19. Ex-Profi Bugera trainiert die U21; seit sieben Jahren ist die zweite Mannschaft des FCK in der fünften deutschen Liga, der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Diese Saison schloss die U21 auf Tabellenplatz vier hinter Aufsteiger Eintracht Trier, SV Gonsheim und FK Pirmasens ab. Die U19 stieg letztes Jahr in die A-Junioren Bundesliga Süd/Südwest auf und erreichte in diesem Jahr direkt den Klassenerhalt unter Trainer Dennis Will. In der Saison 2016/17 musste die U21 aus der vierten Liga, der Regionalliga, in die Oberliga und schaffte seither nicht mehr den Aufstieg, wofür der erste Tabellenplatz nötig ist. Aus der damaligen Mannschaften schafften es beispielsweise noch Florian Pick, Christian Kühlwetter, Carlo Sickinger oder Robin Koch in den Profikader. Klar erkennbar in den letzten Jahren: Der Sprung in die erste Mannschaft ist schwieriger geworden - der Abstand der Oberliga zur 2. Bundesliga ist groß. Auch Trainer Bugera betont, dass eine Rückkehr in die Regionalliga für die Zweitbesetzung "früher oder später sportlich sinnvoll" ist. [kata]
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Autor:Katharina Wirth aus Herxheim |
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